Heizölpreise fallen - Preisrutsch vor dem Wochenende
14. September 2018, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Trump bleibt im Handelsstreit mit China hart
- IEA-Monatsbericht: OPEC-Förderung im Fokus
- Hurricane Florence nur noch Kategorie 1
- Devisenmarkt: Anschub für den Euro nach EZB-Beschluss
- Brent bei 78,22 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 684,25 US-Dollar
- Euro steigt auf 1,1703 US-Dollar
- Heizölpreis fällt auf 78,32 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Libyen politisch instabil
▲ Sicherheitslage im Irak angespannt – Ölindustrie bedroht
▲ US-Absage an Indien für Ausnahme von US-Sanktionen
▲ Iranische Ölexporte rückläufig
▲ EIA-Prognose: Unterversorgung der Märkte bis Ende des Jahres
▲ Inkrafttreten erster US-Sanktionen gegen Iran
▲ China investiert in Öl-Infrastruktur
▶ DOE mit uneindeutigen Werten für US-Ölbestände
▶ EU unter iranischen Druck
▶ OPEC: Preisspanne zwischen 70 und 80 Dollar soll gehalten werden
▶ Ölquellen-Erschließung in Afrika nimmt zu
▶ Mexico und Venezuela wollen intensiv in die Ölindustrie investieren
▼ IEA sieht stark gestiegene OPEC-Ölförderung
▼ Erneute Strafzölle zwischen China und USA
▼ Irak auf Exporthoch – mit noch freien Kapazitäten
▼ Libyens Ölproduktion steigt wieder
▼ OPEC erwartet sinkende Nachfrageentwicklung
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 78,22 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug noch 79,35 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 78,18 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 684,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 693,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 683,50 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Es ist die Entwicklung, auf die inländische Heizölkäufer gewartet haben: Der Markt nimmt Druck aus den Preisen, während der Eurokurs deutlich zugelegt hat. Für Entspannung sorgte gestern einerseits die Herabstufung von Hurricane Florence auf die Kategorie 1. Heute soll der Sturm aufs Festland treffen, dürfte aber dabei nur noch eine geringe Gefahr darstellen. Die Ölversorgung sollte in dieser Situation gar nicht mehr betroffen sein.
Gleichzeitig blieb der Markt gestern unter dem Eindruck der eher preissenkenden Ergebnisse des DOE-Wochenberichts für den US-Markt. Vor allem die gesunkene Nachfrage scheint dabei, wie von uns analysiert, der ausschlaggebende Punkt gewesen zu sein.
Trump hat sich erneut über Twitter zu Wort gemeldet und seine harte Haltung im Handelsstreit mit China bekräftigt. Dies macht vorherige Berichte zu angeblichen Gesprächsangeboten an Peking obsolet – und die Sorge um die Nachfrageentwicklung nimmt wieder zu.
Der IEA-Monatsbericht als letzter im Bunde mit EIA und OPEC hatte an der Nachfrageentwicklung selbst nichts verändert, zeigte aber eine hochaktive Ölproduktion der OPEC-Staaten.
Insgesamt ist es natürlich klar, was Kunden heute tun sollten: Den Heizölkauf auslösen und so das möglicherweise beste Preisniveau der nächsten Wochen nutzen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1703 US-Dollar, gestern um die gleiche Zeit waren es 1,1620 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Donnerstag wurde ebenfalls bei 1,1620 US-Dollar festgesetzt.
Die EZB hat endlich bestätigt, worauf Anleger seit Monaten warten: Zum Jahresende soll der Anleihenkauf eingestellt werden. Gleichzeitig beruhigte EZB-Chef Draghi Sorgen um die Konjunkturentwicklung durch den Handelsstreit. Denn eine hochaktive Binnennachfrage könnte aktuell sinkende Abnehmerzahlen im Ausland mühelos auffangen.
Die Gemeinschaftswährung profitierte außerdem von einer enttäuschenden Inflationsentwicklung in den USA. Die Rate sank im August, was der wirtschaftlichen Entwicklung viel Dampf aus dem Kessel nimmt.
Der Trump-Tweet zum Handelskonflikt hatte hier allerdings eine gegenteilige Wirkung als auf den Rohstoffmärkten: Die harte Haltung stärkte den Dollar nach den gestrigen Verlusten zum Tagesstart, was allerdings weniger wirtschaftlich als politisch motiviert ist. Klare Haltungen sorgen meist eher für Stabilität als opportunistische Aussagen.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- IEA-Monatsbericht: OPEC-Förderung legt deutlich zu
- Indien und China kaufen weniger US-Öl
IEA mit weiterer Perspektive auf die Marktaussichten
Die International Energy Agency (IEA) hat nach EIA und OPEC gestern nun auch den Monatsbericht veröffentlicht. Ging es bei der EIA um eine weiterhin sehr knappe Versorgungslage und bei der OPEC um Abnehmerverluste durch die Probleme in Schwellenländern, stellt die IEA einen anderen Aspekt in den Fokus:
Hier wies man darauf hin, dass die Förderung der OPEC-Staaten im August mit einem Plus von 420.000 B/T weitaus höher gelegen habe, als bisher angenommen. Dieser Anstieg reiche aus, um Verluste durch den Wegfall der Produktionen von Venezuela oder Iran auszugleichen. Gleichzeitig sieht die IEA wie die OPEC Nachfrageprobleme in den Schwellenländern. Diese könnten zukünftig die Entwicklung ausbremsen, auch wenn es bisher für die IEA noch keinen Anlass gibt, die Prognosen nach unten zu korrigieren.
Der Markt hat mit den drei aktuellen Monatsberichten nun weitaus weniger Klarheit, als er es vielleicht haben wollte. Die Tendenz, dass die Sanktionen gegen Iran, der Handelsstreit und die Währungsprobleme in den Entwicklungs- und Schwellenländern für Probleme sorgen werden, ist allerdings bei allen drei Berichten offensichtlich. In welche Richtung es am Ende geht, bleibt aber weiterhin völlig unklar.
Indien und China beziehen weniger iranisches Öl
Obwohl insbesondere Indien und China als größte Abnehmer iranischen Öls eine selbstbewusste Haltung gegen die US-Sanktionen bewiesen und ihre Rohstoffe munter weiter von Teheran bezogen haben, scheint dieses Selbstbewusstsein etwas gestört.
Laut IEA-Analysen haben beide Nationen im August auffällig weniger iranisches Öl angekauft, was sich vorranging aus Schiffsdaten ablesen ließ. Die Käufe sind zwar längst nicht eingestellt, bleiben aber sichtbar hinter den sonstigen Bezugswerten zurück.
Das ist deshalb bemerkenswert, weil beide Abnehmer nicht nur durch Käufe, sondern auch durch Worte zuletzt immer wieder gezeigt hatten, dass sie sich von den USA nicht ihre Handelsinteressen diktieren lassen.
Findige Analysten sehen in den gesunkenen Ankäufen daher eher sowas wie eine Verhandlungstaktik. Iran steht langsam aber sicher mit dem Rücken zur Wand – und zwar schon lange bevor die Öl-bezogenen Sanktionen der USA Anfang November in Kraft treten sollen. Die iranischen Ölverkäufer sind unter Umständen also eher bereit, etwas am Preis zu machen, damit wenigstens die beiden Großabnehmer eine sichere Einnahmequelle bleiben. Das ist zwar nicht die feine englische Art, aber so funktioniert nun einmal der Kapitalismus.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 78,32 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es 79,01 Cent.
Die beste Zeit für den Heizölkauf ist jetzt – daran besteht kein Zweifel. Denn Kunden müssen auch bedenken, dass es auf unserem Binnenmarkt immer noch etwas knirscht: Die Pegelstände sind weiterhin niedrig, Raffinerieabschaltungen sorgen für Versorgungsschwierigkeiten. Dieser Aspekte haben die sonst ohnehin hohen Preisniveaus noch weiter befeuert und stehen einer steigenden Nachfrage vor den Wintermonaten gegenüber. Wenn Sie sich heute für den Heizölkauf entscheiden, umgehen Sie all diese Hürden, die sonst den Preis bestimmen, mühelos und mit hohem Sparpotential.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.