OPEC+-Kürzungen im Fokus: Nach der Preisrallye kommt die Ruhe
9. Dezember 2019,
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Höhere OPEC+Kürzungen sind zementiert – Saudi-Arabien kürzt weiter stärker
- Keine Verlängerung der Kürzungen, dafür früheres Prüf-Meeting
- Chinas Konjunktur erneut gesunken
- Baker Hughes Report: 3 aktive US-Ölplattformen weniger
- Brent bei 64,22 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 589,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1062 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 68,31 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,31 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 67,48 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC+ hebt Kürzungsquoten an
▼ Drohende neue Handelszölle Mitte Dezember
▼ Beilegung des Handelsstreits möglicherweise erst nach Präsidentschaftswahlen
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 64,22 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 58,41 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,34 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 589,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 583,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 587,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Hatte die erste Ankündigung von Donnerstagabend, dass die OPEC+Gruppe beim Meeting in Wien eine Anhebung der Förderbeschränkungen um 0,5 Mio. Barrel täglich beschlossen habe, noch keine sichtbaren Auswirkungen auf die Ölpreise, stellt sich diese Situation heute anders dar.
Denn am zweiten Verhandlungstag wurden auch die Nicht-OPEC-Partner ins Boot geholt, selbst das zaudernde Russland beugte sich dem Konsens. Viel wichtiger war jedoch, dass Saudi-Arabien erneut angekündigt hat, freiwillig noch einmal 0,4 Mio. B/T zusätzlich vom Markt zu nehmen, um die Ölpreise zu stabilisieren.
Mit dieser Meldung zogen die Ölpreise innerhalb kürzester Zeit deutlich an, bevor sie über das Wochenende ein Plateau bildeten und sich auf sichtbar höherem Niveau einpendelten. Dagegen kamen auch erneut düstere Konjunkturzahlen aus China nicht an. Das von den Handelszöllen gebeutelte Land hat im November rund 1,1 Prozent weniger Güter exportiert als im Vorjahr, gen USA sind die Werte sogar um 23 Prozent gesunken.
Damit rückt in der kommenden Woche sicher auch wieder das Thema Handelsstreit in den Fokus, zumal immer noch unklar ist, ob am 15. Dezember neue US-Zölle in Kraft treten. Da es keine neuen Meldungen hinsichtlich eines Vorankommens der Verhandlungen gibt, wird dieser Stichtag wieder wahrscheinlicher.
Bis sich der Markt hier auf einen Kurs einigt, bleibt das OPEC+Meeting erst einmal im Fokus. Ein wichtiger Nebenaspekt des Treffens ist auch, dass die Kürzungen entgegen vorheriger Verlautbarungen und Annahmen vorerst nicht verlängert werden. Vielmehr wird es Ende März ein außerordentliches Treffen aller Dealmitglieder geben, bei dem der Effekt der aktuellen Kürzungsquote von nun 1,7 Mio. B/T weniger überprüft wird.
Bis dahin wird Saudi-Arabien vor allem darauf schauen, ob sich bisher renitente Dealmitglieder wie Russland und Irak an die vereinbarten Quoten halten. Sollte dies nicht der Fall sein, will Riad seine zusätzliche Beschränkung noch einmal überdenken.
Dies darf ruhig als Machtdemonstration innerhalb der OPEC+Gruppe verstanden werden, denn Saudi-Arabien ist sich bewusst, dass seine zusätzlichen 0,4 Mio. B/T weniger der eigentliche Grund ist, warum das Meeting vom Markt mit genau dem gewünschten Preiseffekt aufgenommen wurde.
Es ist zu erwarten, dass sich die Ölpreise im Verlaufe des heutigen Tages nach der Preisrallye vor dem Wochenende wieder auf einem „realistischeren“ Niveau einpendeln, welches das Tagesgeschäft und die nächsten Wochen stärker in den Fokus nimmt. Dies bedeutet, dass der wieder aufkeimende Pessimismus zum Handelsstreit wieder wichtiger wird.
Vorerst liegt das Heizölpreisniveau natürlich höher, zumal der Eurokurs eine für inländische Heizölkäufer ungünstige Richtung eingeschlagen hat. Auch wenn dies weniger attraktiv erscheint, ist der baldige Heizölkauf auch in dieser Situation weiterhin angeraten. Denn es wird zum Jahresende immer wichtiger, sich von den Marktentwicklungen unabhängig zu machen und auch der steigenden Binnennachfrage aus dem Weg zu gehen – am besten mit einem vollen Tank.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1062 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1104 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1094 US-Dollar festgesetzt.
Starke US-Arbeitsmarktdaten hatten dem Euro am Freitag noch deutlich zugesetzt, doch hier kehrte über das Wochenende wenigstens halbwegs Ruhe ein. Wie immer dürften die unterschiedlichen Konjunkturzahlen der Woche diese Ruhe wieder aufbrechen, wobei abzuwarten bleibt, in welche Richtung sich der Devisenmarkt entwickelt.
Mit den britischen Parlamentswahlen sowie den Zinssatzentscheidungen beiderseits des Atlantiks gibt es spätestens zur Wochenmitte außerdem mindestes drei Großereignisse, die den Devisenmarkt (und die Wirtschaft allgemein) aufrütteln dürften.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 09.12.2019
- Handelsbilanz, Deutschland
- Sentix Investorenvertrauen, Eurozone
Dienstag, 10.12.2019
- Verbraucherpreisindex, China
- ZEW Umfragen Lage und Konjunkturerwartung, Deutschland + Eurozone
- Produktivitätsdaten, USA
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 11.12.2019
- Verbraucherpreisindex, USA
- Fed Zinssatzentscheidung, USA
- FOMC Wirtschaftsprojektion, USA
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 12.12.2019
- Parlamentswahlen, UK
- Verbraucherpreisindex, Deutschland
- Produktionsdaten, Eurozone
- EZB Zinssatzentscheidung, Eurozone
Freitag, 13.12.2019
- Einzelhandelsumsätze, USA
- Import und Export, USA
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
Informationen zum Heizölkauf
Profitieren Sie von monatlichen Zahlungsarten, wie dem Heizöl-Ratenkauf oder dem heiz&SPAR Wärmekonto. Mit einem Online-Vertrag sichern Sie sich einen schnelleren Liefertermin, da sich die Bearbeitungszeiten verkürzen. Selbstverständlich können Sie sowohl den Ratenkauf, als auch Ihr heiz&SPAR Wärmekonto telefonisch oder postalisch beantragen. In diesem Fall verlängert sich die Bearbeitungszeit durch den Postweg um bis zu zwei Wochen.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.