Heizölpreis: Ölpreis sinkt, Heizöl ebenfalls günstiger
24. April 2019, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API: Weitere Aufbauten der US-Rohölbestände
- Brent bei 74,26 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 646,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1214 US-Dollar
- Heizölpreis bei 72,29 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ Offene Kämpfe in Libyen
▲ Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
▲ OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
▲ Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft
▼ US-Schieferölboom zeichnet sich ab
▼ Russland deutet Produktionssteigerung an
▼ Kanada und Brasilien fördern wieder mehr Öl
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 74,26 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug noch 74,46 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 74,51 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 646,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 647,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 648,25 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Zum Beginn der kurzen Woche nach dem Osterwochenende stieg der Ölpreis bis zum Dienstag an. Verantwortlich dafür zeichnet sich ausgerechnet die USA, die eigentlich ein Interesse an einem niedrigen Ölpreis hat. Die Ankündigung, die US-Sanktionen gegen den Iran und Venezuela zu verschärfen und die Ausnahmeregelungen nicht weiterzuführen, ließ den Ölpreis über das Osterwochenende ansteigen. Gestern blieb die steigende Tendenz noch bestehen, wurde jedoch immer verhaltener, bis der Kurs heute Morgen schließlich wieder fiel.
Bis die Börsen nach der Osterpause wieder gänzlich aktiv wurden, war diese Ankündigung bereits zu einem großen Teil umgesetzt, sodass der gestrige Bericht des American Petroleum Institute (API) über die US-Ölbestandsdaten eine fallende Preistendenz bekräftigte. Am Abend nahmen die Händler Gewinne mit, womit sie ebenfalls einen sinkenden Kurs begünstigten. Es bleiben nun die Daten des Department of Energy (DOE) abzuwarten, die den Bericht des API mit genaueren Zahlen ergänzt oder widerlegt. Außerdem werden heute Konjunkturdaten veröffentlicht, die erfahrungsgemäß die Stimmung am Ölmarkt wesentlich beeinflussen können.
Heizölkäufern bietet sich jetzt eine gute Gelegenheit, sich leerende Tanks zu einem guten Kurs aufzufüllen. Während die Ölpreise sinken, fällt auch der Eurokurs. Zwar bedeutet ein schwacher Euro hierzulande höhere Heizölpreise, da Öl mit dem zurzeit vergleichsweise stärkeren US-Dollar gehandelt wird, doch dieser Effekt ist noch nicht eingetreten. Bevor sich die Schwäche des Euros auf den Heizölpreis niederschlägt, ist der fallende Ölpreis der größte Einflussfaktor auf den Heizölpreis. Verbleibt der Euro auf seinem niedrigen Kurs, wird der Heizölpreis dem Anschein nach bald anziehen. Auch die preistreibenden Einflüsse für den Ölpreis, wie etwa das zu erwartende geringere Angebot aus dem Iran, Venezuela und Libyen werden wahrscheinlich bald weitere Impulse setzen. Es gilt also, genau den richtigen Moment für den Heizölkauf abzupassen und dieser ist möglicherweise genau jetzt.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1214 US-Dollar, am Dienstagmorgen waren es ebenfalls 1,1249 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag wurde bei 1,1223 US-Dollar festgesetzt.
Noch vor Ostern war die Stimmung am Devisenmarkt eher gedrückt. Die Händler warten ab, denn heute werden sowohl das Ifo Geschäftsklima als auch Daten der EU-Kommission zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Bestätigen die Berichte die enttäuschte Stimmung, kann der Eurokurs unter Druck geraten.
In Italien fand zudem die Regierungskoalition ein vorzeitiges Ende. Dadurch sind italienische Staatsanleihen nun mit Risikoaufschlägen belastet, was den Eurokurs kräftig sinken ließ. Bis heute Morgen konnte er sich stabilisieren, verblieb aber auf einem relativ niedrigen Niveau.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API: Weitere Aufbauten der US-Rohölbestände
US-Ölbestandsveränderungen: Noch immer steigende Rohölvorräte
Der Bericht des API fällt auch in dieser Woche ungewöhnlich aus. Während zum Beginn des Sommers hohe Raffinerieauslastungen und sinkende Rohölbestände erwartet werden, ist bereits seit Wochen das Gegenteil der Fall.
Das API meldet abermals umfangreiche Aufbauten bei den Rohölbeständen, was der Oster-Rallye auf den Ölpreis keine neue Nahrung gab. Die Händler nahmen Gewinne mit und warten nun auf den Bericht des DOE, der heute veröffentlicht wird und genauere Daten beinhaltet, die mehr Aufschluss darüber geben, warum die Rohölbestände noch immer ansteigen. Mit dem Bericht des DOE sind deshalb größere Einflüsse auf den Ölpreis zu erwarten als es mit dem API-Bericht bereits der Fall war. Die Daten des API bewirkten eine leicht fallende Tendenz des Ölpreises heute Morgen, doch das hohe Preisniveau blieb im Durchschnitt bestehen.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 72,29 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag lag der Heizölpreis bei 72,63 Cent pro Liter Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.