Der Heizölpreis: Ölpreise pendeln – Heizöl heute günstiger
19. März 2019, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- OPEC-Treffen: Absage des Folgetreffens im April, Kürzungen bis Juni
- Kasachstan kürzt im April und Mai deutlich
- Libyen produziert wieder Öl mit voller Kraft
- Brent bei 67,52 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 607,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1347 US-Dollar
- Heizölpreis bei 68,09 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Opec+Kürzungen bis Juni beschlossen
▲ USA schlagen härteren Kurs bei Iran-Sanktionen ein
▲ Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
▲ Revolution in Venezuela und Sanktionen
▲ Saudi-Arabien will Kürzungen bis Mitte 2019 beibehalten
▲ Russland verspricht volle Umsetzung der OPEC+ Kürzungen bis April
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft
▶ IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
▼ Libyen fördert wieder mehr Öl
▼ Kanada und Brasilien heben die Produktionsmengen an
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 67,52 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 67,21 US-Dollar; der Schlusspreis wurde bei 67,54 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 607,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 607,45 US-Dollar; der Schlusspreis bei 605,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Das Treffen des technischen Gremiums der OPEC+Gruppe hat gestern doch noch einen eindeutigen Fakt hervorgebracht: Ein für April beschlossenes erneutes Treffen wurde abgesagt. Damit ist nun klar, dass die Kürzungen, die im Dezember 2018 verabschiedet wurden, bis zur Vollversammlung Ende Juni beibehalten werden.
OPEC-Wortführer Saudi-Arabien hatte dafür zuvor jedoch schon die Werbetrommel gerührt, sodass die Neuigkeit in dem Sinne keine mehr war. Außerdem zeigt die Absage des Treffens, dass es innerhalb der OPEC+Gruppe durchaus Unstimmigkeiten gibt.
Gleichzeitig ist das größte libysche Ölfeld Sharara wieder in Vollbetrieb und das Land hat seine Produktion wieder auf 1,2 Mio. Barrel pro Tag angehoben.
Damit standen sich zwei gegensätzliche Faktoren gegenüber, die gestern für eine enge Bewegung der Ölpreise nach oben und unten sorgte. Die amerikanische Sorte WTI ist allerdings auf ein neues Jahreshoch gestiegen. Eine Begründung dafür ist, dass der Markt davon ausgeht, dass die USA mit neuen Pipelines einen wesentlich größeren Marktanteil erreichen könnten.
Der Euro blieb auf seinem Niveau, auch wenn vor der Zinssatzentscheidung der US-Notenbank Fed Bewegung in die Kurse kommen könnte. Insgesamt ist der Markt heute ruhig und bietet deshalb für Heizölkäufer die perfekte Gelegenheit, den Tank aufzufüllen. Wie lange dieser Zustand anhält, ist natürlich vollkommen ungewiss. Deshalb ist es die beste Entscheidung, möglichst bald den Heizölkauf auszulösen, um sich von möglichen Preissteigerungen unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1347 US-Dollar, am Freitag waren es zur gleichen Zeit 1,1349 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde ebenso bei 1,1349 US-Dollar festgesetzt.
Die praktisch unveränderten Zahlen belegen, dass der Devisenmarkt momentan auf die Aussagen der US-Notenbank Fed zur zukünftigen Zinsentwicklung wartet. Das Verbot des britischen Parlamentspräsidenten, eine dritte Abstimmung über das Brexit-Abkommen ohne Änderungen in der Vorlage durchzuführen, hatte bisher keine Auswirkungen auf das britische Pfund bzw. die Eurozone.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- OPEC+: Kürzungen bis Juni, doch Uneinigkeit wird deutlicher
- Kasachstan trägt im April und Mai zu Kürzungen bei
Aufschub für die Kürzungen – Zwist in der OPEC+Gruppe
Vordergründig klingt eine Bestätigung der Kürzungen der OPEC+Gruppe bis Juni nach einer Einigkeit. Doch hintergründig werden die unterschiedlichen Interessen in der Art und Weise dieser Bestätigung deutlich.
Denn das technische Gremium des Kartells, das JMMC, hat ein für April geplantes Treffen abgesagt und damit die Vollversammlung am 25. und 26. Juni zum Dreh- und Angelpunkt neuer Kürzungsbeschlüsse gemacht. Nach dem Willen Saudi-Arabiens hätte es schon im April bei der Bewertung des Erfolgs der aktuellen Kürzungen eine klare Aussage geben können, in welchem Umfang das Jahr 2019 weiterhin mit der niedrigen Produktion verbracht hätte werden können.
Doch nach Insideraussagen hatte gerade Russland etwas gegen diesen Druck und dafür gesorgt, dass der Termin im April nicht stattfindet. Russland als wichtigster Nicht-OPEC-Partner ist bekanntermaßen kein Freund der drastischen Produktionsrückgänge und pocht auf einen ausgeglichenen Markt. Ohne Russland wären die Kürzungen allerdings nicht so erfolgreich, die Stabilität der OPEC+Gruppe damit nach außen gefährdet.
Deshalb musste sich Saudi-Arabien wohl oder übel dem Druck aus Moskau beugen und nun bis Ende Juni warten, um den erhofften Weg einzuschlagen.
Kasachstan steigt kurzfristig stärker in Kürzungen ein
Russlands Nachbar Kasachstan ist ebenfalls Teil der Kürzungen, spielte aber bisher eine eher untergeordnete Rolle und hielt sich nicht an die Quoten. Doch nun wurde beschlossen, die Produktion am großen Ölfeld Kashagan im April und Mai um rund 200.000 B/T zu drosseln und so die Quoten nachträglich zu verbessern. Normalerweise exportiert das Land ca. 1,8 Mio. B/T, sodass der Einschnitt durchaus groß ist. Zum Vergleich: Libyen kann mit seinem Ölfeld Sharara die Gesamtproduktion nun wieder auf 1,2 Mio. Barrel pro Tag anheben.
Gleichzeitig zeigt die kurze Kürzungsspanne, dass auch Kasachstan eher ein Steinchen im OPEC+Getriebe ist und nur widerwillig seine Zusagen erfüllt. Denn es ist davon auszugehen, dass die Produktion nach Mai wieder auf volle Kraft hochgefahren wird. Dennoch sind die 200.000 B/T weniger eine Zahl, an der sich der Markt festhalten kann. Auch dieser Nebenschauplatz stabilisiert damit die Ölpreise
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,09 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 68,86 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.