Ölpreise leicht gestiegen – Zahlen zu OPEC-Exporten zeigen Hürden beim Kürzungsdeal

3. April 2017,

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Für deutliche Preisveränderungen fehlt es heute Morgen an richtungsweisenden Nachrichten. So beginnt die neue Handelswoche mit recht stabilen Ölpreisen – allerdings mit Tendenz nach oben. Mehrere OPEC-Staaten haben laut Meldungen mehr Öl exportiert – eine weitere Hürde für das Ziel des OPEC-Deals.

Ölpreisentwicklung

Der wöchentliche Baker Hughes-Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen von Freitag hat (wenig überraschend) eine  Zunahme der Plattformen vermeldet. Laut Berichten sind außerdem die Ölexporte mancher wichtiger OPEC-Staaten höher als vermutet . Auch die Tatsache, dass das Sharara-Ölfeld in Libyen seine Arbeit nach Milizangriffen wieder aufgenommen hat, wäre eigentlich ein Signal für fallende Ölpreise.

Allerdings werden die Kurse zum Handelsbeginn laut Experten weiterhin von der Annahme gestützt, dass die Zeit der Produktionssteigerungen in den USA wohl demnächst vorbei sein und dass der OPEC-Deal über die zweite Jahreshälfte hinaus verlängert werden könnte.  

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:


Der europäische Ölpreis Brent notiert heute Morgen bei 53,56 US-Dollar. Der Schlusspreis von Freitag lag noch bei 53,53 US-Dollar. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notierte am Morgen bei 473,00 US-Dollar für die Lieferung im April. Der Schlusspreis am vergangenen Freitag lag bei 469,50 US-Dollar.

Wenn der wöchentliche Baker Hughes-Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen eine Zunahme bei seinem Rig Count vermeldet, dann ist das für Marktbeobachter längst keine Überraschung mehr. In der vergangenen Woche kamen zehn Plattformen hinzu, die Ölbohranlagen summieren sich jetzt auf 662. Diese Zahl hatte daher wohl bisher kaum Auswirkungen auf die Ölpreise, auch wenn sich die Preisanstiege der vergangenen Woche heute Morgen erst einmal abschwächen. Der Scheitelpunkt könnte hier vorerst sowieso erreicht sein, weil das libysche Ölfeld Sharara, nach einem Überfall in der vergangenen Woche, inzwischen seine Arbeit wieder aufgenommen hat und damit auch die Fördertätigkeit des Landes wieder zunimmt.

Viel interessanter ist heute Morgen die Meldung, dass die Förderquoten mancher OPEC-Staaten, die sich am Deal beteiligen, zwar gesunken, doch ihre Exportquoten in den ersten Monaten des Jahres teilweise gestiegen sind.
Laut verschiedener Datengrundlagen hätten Nationen wie Kuwait, Venezuela und Irak bei den Ölexporten in den ersten Monaten 2017 ihre Bemühungen um fast zwei Prozent gesteigert. Gerade Kuwait ist dabei interessant, schließlich war das Land eines der ersten, das sich öffentlich für die Verlängerung des OPEC-Deals zur Stabilisierung des Ölpreises stark gemacht hatte. 

Die Zahlen sprechen zwar nicht für die gesamte Gemeinschaft der OPEC- und Nicht-OPEC-Länder, die sich am Deal beteiligen. Allerdings zeigen sie, wie schwierig es für das Kartell ist, seine Bemühungen um einen stabilen Ölpreis und ein Nachlassen des Überangebots an Öl umzusetzen – wenn selbst die eigenen Reihen kurzfristige nationale Interessen in Form von Exportquoten vor langfristige Gemeinschaftsinteressen stellen. 
Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:


Montag, 03.04.2017
•    Konjunkturdaten & Indizes, Eurozone
•    Preisindex Institute for Supply Management & Konjunkturdaten, USA
Dienstag, 04.04.2017
•    Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 05.04.2017
•    Markit PMI, USA
•    Markit PMI, Eurozone
•    Wöchentlicher Report EIA Rohöl Lagerbestand, USA
Donnerstag, 06.04.2017
•    Zusammenfassung geldpolitische Sitzung EZB
•    US-Präsident Trump trifft auf Präsident Chinas
Freitag, 07.04.2017
•    Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
•    Arbeitsmarktzahlen, USA
*Termine ohne Gewähr


Entwicklung Eurokurs


Nach den signifikanten Kursnachlässen der vergangenen Woche legte der Euro zum Handelsstart eine leichte Kehrtwende hin. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell bei 1,0669 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis am Freitag jedoch noch auf 1,0691 US-Dollar fest. 
In dieser Woche gibt es wieder zahlreiche Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA, die Einfluss auf den weiteren Kursverlauf haben könnten. Mit Spannung wird auch die Zusammenfassung der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag erwartet.


Der Eurokurs wurde in den vergangenen Wochen erheblich von Spekulationen zur weiteren Geldpolitik der EZB getragen – erst mit Euphorie, dann mit der Ernüchterung durch einen überraschend starken Rückgang der Inflation im Euroraum.
Diese Entwicklung sei ein Indiz dafür, dass sich an der Niedrigzins- und Geldflutpolitik der EZB vorerst nichts ändern dürfte. Vielleicht unterfüttern die Nachrichten von Donnerstag alle Spekulationen – ob nun in die eine oder andere Richtung – mit verlässlichen Aussagen.


Heizölpreisentwicklung


Der schwächelnde Euro ist heute Morgen der wichtigste Faktor für die Heizölpreise, da sich an den Ölbörsen relativ wenig tut. Verbraucher müssen sich insgesamt auf höhere Heizölpreise einstellen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 57,95 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 57,43 Cent. 
Auch wenn vollkommen unklar ist, wie sich die Preise 2017 letztendlich entwickeln, raten wir unseren Kunden dazu, jetzt zu reagieren und sich für die Heizöllieferung zu entscheiden – insbesondere, wenn sich der Tank leert. 
Mit dem baldigen Heizölkauf können sich unsere Kunden zurücklehnen und den kurz- und mittelfristigen Preisveränderungen gelassen entgegensehen – ganz gleich, wie diese aussehen. 
Auch wenn die Witterung mild ist, so ist es doch wirtschaftlich sinnvoll, den Heizölvorrat jetzt aufzufüllen, bevor die Nachfrage wieder steigt und damit auch die Preise nach oben schnellen können.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.