Ölpreise fallen nach DOE-Bericht – Euro gibt wieder nach

13. Juli 2017,

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DOE-Bericht: US-Ölbestände auf tiefsten Stand seit Januar. Erhöhte Produktion und Enttäuschung über Nachfrage führt zu Preisabsturz. OPEC: Sondergipfel einberufen. Euro: Nach Verlusten auf stabilen Niveau. Heizöl heute wieder günstiger.

Ölpreisentwicklung

War der Handel am Dienstagabend nach der Veröffentlichung der US-Bestandsdaten des American Petroleum Institutes im Aufwind, verlief er ab Handelsbeginn am Mittwoch eher ruhig und die Preise blieben auf einem verhaltenen Niveau mit leichten Anstiegen. Auch die Veröffentlichung der Monatsberichte der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) und der US-Amerikanischen Energy Information Administration (EIA) hatte kein größeres Potenzial, die Preise noch in die eine oder andere Richtung ausschlagen zu lassen.

Nachdem das American Petroleum Institute am Vorabend ihre Zahlen zu den US-Beständen veröffentlichte und diese Zahlen auf erhebliche Abbauten bei eingelagerten Öl hindeuteten, sah der Handel vor allem dem Bericht des Department of Energy (DOE) entgegen, welcher stets ein Tag nach dem API-Bericht veröffentlicht wird. DOE betrachtet im Gegensatz zu API nicht nur die reinen Bestandsdaten an Rohöl und Ölprodukten, sondern zieht in seine Betrachtung auch Daten zur Raffinerieauslastungen, Nachfragesituation und zu Im- und Exporten im US-Markt mit ein.

Aufgrund der tieferen Betrachtung, hat DOE oft das Potenzial die Daten von API zu revidieren. Der gestrige Bericht konnte die Daten des API allerdings vollumfänglich bestätigen, was umgehend in ein Anziehen der Preise umgesetzt wurde. Nach wenigen Minuten dann der Paukenschlag: Alle relevanten Kurse drehten vollumfänglich ins Minus und der Handel endete mit Verlusten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Preiseinbruch zum gestrigen Handelsschluss spiegelt sich auch heute Morgen deutlich in den Notierungen wieder . Der europäische Ölpreis Brent notiert am Donnerstagmorgen bei 47,69 US-Dollar. Der Schlusspreis von Dienstag lag noch bei 47,74 US-Dollar.  

Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, steht heute Morgen bei 436,00 US-Dollar, der Schlusspreis von Mittwoch lag bei 437,25 US-Dollar.

US-Bestände sinken, Ölproduktion steigt, Preise fallen

Ein potenzieller Öl-Boom in den USA bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Quotentreue innerhalb der OPEC, scheint zurzeit das bestimmende Thema für den Handel zu sein. So bürgen doch die dadurch ans Tageslicht tretenden Ölmengen das Risiko, die Preise in diesem Sommer weiter fallen zu lassen. So sehr die OPEC und die Nachhaltigkeit ihres Förderabkommens umstritten sind, so ist an dieser Front im Vergleich zum US-Markt nahezu Ruhe eingekehrt.

Anders jedenfalls lassen sich die Reaktionen nach Veröffentlichung des US-Ölbestands-Berichts des Department of Energy (DOE) kaum erklären.

Wie auch schon die Daten des Berichts des American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend erahnen ließen, konnten die Bestände an Rohöl im US-Markt erhebliche Abbauten verzeichnen. Normalerweise sorgt eine Meldung dieser Größenordnung für ein direktes Anziehen der Ölpreise, denn geht doch mit den Abbau von Ölbeständen zumeist eine höhere Nachfrage oder eine Verringerung der Förderung einher. Jüngstes Beispiel ist die Veröffentlichung des API-Berichts am Dienstag, der kurz vor Handelsschluss für Tageshochs bei allen relevanten Notierungen sorgte und die Preise damit wieder aus den Tagestiefs holte und auf neue Tageshochs anhob.

Im aktuellen Fall ist die Situation paradox. Die Bestände an Rohöl nehmen um etwas mehr als 7 Millionen Barrel im Vergleich zur Vorwoche ab. Die Bestände an Benzin sinken saison- und konjunkturbedingt ebenfalls, sogar um mehr als das Doppelte als noch vom API vermeldet. Lediglich die Bestände an Destillaten, mehrheitlich Heizöl- und Dieselprodukte, nehmen in ihrem Bestand um mehr als 3 Millionen Barrel zu. Auch wenn das die Erwartungen um mehr als das Dreifache übertrifft, ist diese Entwicklung zu dieser Jahreszeit als völlig normal einzustufen. Insgesamt fallen die Bestände seit mehr als sechs Monaten erstmalig wieder unter die 500-Millionen-Barrel-Marke.

Die Reaktion auf diese Daten viel allerdings nicht den Erwartungen entsprechend aus, denn der Bericht betrachtet im Gegensatz zum API-Bericht nicht nur die reinen Bestandsdaten und gab somit auch den Zuwachs der Öl-Förderung innerhalb der USA und die im Vergleich zu den Vorjahren schwächere Nachfrage preis. Die US-Ölforderung ist im Vergleich zur Vorwoche um etwa 59.000 Barrel pro Tag gestiegen und gilt für viele Marktteilnehmer als weiterer Beweis eines aufziehenden US-Öl-Booms.

Die Abnahme der OPEC-Förderquotentreue, insbesondere die Nichteinhaltung durch Saudi Arabien und die damit wohl mittelfristig weiter anhaltende Überversorgung, sorgen seit einigen Tagen für eine eher pessimistische Grundhaltung an den Marktplätzen. Die zunehmende Öl-Förderung im US-Markt brachte das Fass dieser Grundstimmung aus Skepsis und Pessimismus scheinbar zum Überlaufen. Gewinnmitnahmen einiger Händler taten ihr Übriges und sorgten so für die ungewöhnliche Marktreaktion.

Für die Verbraucher ist die sich verfestigende negative Stimmung an den Märkten von Vorteil. Geht die Entwicklung so weiter, profitieren Sie weiter von günstigen Heizöl- und Kraftstoffpreisen.

OPEC beruft Sondergipfel ein

Die OPEC scheint unter starken Druck zu stehen, da ihr noch bis März 2018 laufendes Förderbeschränkungsabkommen seine Wirkung bis dato verfehlt. Sehr kurzfristig wurde für den kommenden Montag ein Sondergipfel angekündigt, eine offizielle Themenagenda liegt bisher nicht vor. An den Märkten wird sich indes mit Spekulationen überworfen, welche Maßnahmen das Kartell nun ergreifen wird. Von der Beibehaltung des Status quo, über eine Auflösung des Abkommens bis hin zur kurzfristigen und nichtangekündigten weiteren Drosselung der Förderung, werden sämtliche Szenarien durchgespielt.

Fakt ist nur eins, will die OPEC die Ziele ihres Deals, Öl-Mengenverringerung und höhere Preise tatsächlich durchsetzen, müssen von Seiten des Kartells weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro stieg am Mittwoch auf sein 14-Monatshoch und damit auf 1,1489 US-Dollar. Im weiteren Verlauf des Handels hat er seine Gewinne wieder abgegeben, verbleibt zu Handelsschluss allerdings über der Marke von 1,14-US-Dollar. Zum Donnerstagmorgen notiert er bei 14,14 US-Dollar. Der Schlusspreis für Mittwoch lag auf gleichem Niveau bei 1,1413 US-Dollar.

Den wohl größten Einfluss auf die Kursentwicklung haben nach wie vor Äußerungen der US-Notenbank-Führung unter dem Vorsitz von Janet Yellen. Sie deutete an, dass eine Erhöhung des Leitzinses zwar angemessen wäre, doch das widersprach den Bekundungen anderer Vertreter der US-Notenbank aus den Vortagen.

In Europa sprechen Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) nach wie vor von einer robusten konjunkturellen Lage. Im Handel wird das als erster Hinweis auf einen Umschwung der Geldpolitik der EZB gedeutet, welche seit Jahren die Gelddruckmaschinen auf Hochdruck laufen lässt und die Märkte mit billigem Geld überschwemmt.

Heizölpreisentwicklung

Die günstigeren Ölpreise kommen heute auch dem Verbraucher entgegen.

Heute Morgen kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 53,00 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 53,16 Cent.

Diese Gelegenheit sollten unsere Kunden nutzen und sich jetzt für den Heizölkauf zu attraktiven Konditionen entscheiden. Das sorgt dafür, dass Sie für den Herbst und Winter bereits bestens vorbereitet sind und alle weiteren Entwicklungen im Öl-Jahr 2017 gelassen von den Zuschauerrängen verfolgen können.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.