Ölpreise drehen nach DOE-Bericht leicht nach oben – Euro gefallen

16. November 2017, Nicola Bergau

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Der Bericht des Department of Energy (DOE) hat die Erwartungen zur US-Ölbestandsentwicklung relativiert, der Markt reagierte mit leichten Preissteigerungen. Ansonsten ist die Nachrichtenlage ruhig. Der Euro notiert wieder unter 1,18 US-Dollar. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Wie schon gestern vermutet, zeigt der Bericht des Department of Energy (DOE) zu US-Ölbeständen in dieser Woche die gleichen Tendenzen wie der vergleichbare Bericht des American Petroleum Institutes (API), korrigiert allerdings die enormen Zahlen des API nach unten. Der Markt reagierte mit Käufen und leichten Preissteigerungen.

In der ansonsten ruhigen Nachrichtenlage ist dem Höhenflug des Euro vorerst die Luft ausgegangen, er notiert wieder unter 1,18 US-Dollar. Damit ist Heizöl heute insgesamt etwas teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 61,98 US-Dollar. Der Schlusspreis von Mittwoch lag bei 61,87 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 556,75 US-Dollar, knapp 6 Dollar über dem gestrigen Tagesstart. Der Schlusspreis von Mittwoch betrug 556,00 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

DOE korrigiert API – doch mit gleicher Tendenz

Auch wenn sich die Berichte von DOE und API grundsätzlich in ihrer Tendenz decken, zeichnen die Zahlen des DOE doch ein etwas verhalteneres Bild der aktuellen Bestände in den US-Öllagern. So sei es bei Rohöl zwar ebenfalls zu Bestandsaufbauten gekommen, doch fallen diese mit 1,9 Mio. Barrel niedriger aus als laut API (+6,5 Mio. Barrel).

Ähnlich sieht es bei Benzin aus, wo die Bestände nur um 0,9 statt um 2,4 Mio. Barrel zugenommen haben. Die Raffinerieauslastung hat wieder zugelegt und auch beim Rohölimport scheint es in den USA wieder nach oben zu gehen. Gleichzeitig nahm laut DOE die Nachfrage ab – sowohl bei Rohöl als auch bei Benzin.

Wenig überraschend registrierte das DOE erneut eine Zunahme der Rohölförderung, die nun bei 6,645 Mio. B/T steht und damit ein absolutes Rekordniveau markiert.

Insgesamt hätten diese Zahlen gestern durchaus den Weg für weitere Preisnachlässe freimachen können. Doch der Markt entschied anders und setzte lieber auf Käufe, die eine leichte Kurskorrektur nach oben nach sich zogen.

Dies hat mehrere Gründe: Erstens sind die DOE-Zahlen (typischerweise) verhaltener als die API-Zahlen und auch realistischer. Der Markt korrigierte also seine Annahmen dazu, wie es um den US-Markt aktuell steht.

Dieser zeigt zwar auch bei DOE die ersten Anzeichen für die erwartete Schwemme an US-Öl, doch ist davon nichts überraschend. Zweitens ist der Markt aktuell immer noch sehr unsicher, wie es nun mit dem Öljahr 2017 weitergeht und was von 2018 zu erwarten ist – Preisprognosen und Nachfragevorhersagen hin oder her.

In einem solchen Umfeld reagieren Marktteilnehmer sehr kurzfristig, die Kurse werden volatil. Das heißt, dass Händler kurzfristige Preisentspannungen zu Käufen nutzen und umgekehrt.

Schließlich darf auch nicht vergessen werden, dass gerade auf der nördlichen Halbkugel der Winter bevorsteht und damit die Nachfrage nach Ölprodukten zum Heizen steigen wird. Und dem gegenüber gibt es aktuell, vor allem aufgrund der OPEC-Kürzungen und der starken Nachfrage, eine globale Angebotsverknappung.

In den letzten Tagen hat sich nach wohl unerlaubt veröffentlichten Aussagen Russlands, dass der Förderkürzungsdeal vielleicht nicht in die Verlängerung nach März 2018 geht, außerdem eine große Unsicherheit breitgemacht, was die OPEC am 30. November bei ihrem Treffen nun beschließen könnte.

Und Unsicherheit bedeutet auch immer Kursschwankungen innerhalb eines Tages, auch wenn es dafür auf den ersten Blick scheinbar kaum gewichtige Gründe gibt. Diese Schwankungen könnten in den nächsten Tagen zunehmen, sollte es keine harten News geben, die den Ölmarkt erneut in die eine oder andere Richtung schicken.

Entwicklung Eurokurs

Der Höhenflug des Euro über die 1,18 US-Dollar-Marke ist erst einmal vorbei, auch wenn er zum Tagesstart dennoch bei komfortablen 1,1787 US-Dollar stand und eine leichte Tendenz nach oben aufweist. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch betrug noch 1,1840 US-Dollar.

Der Kursentwicklung ist nach den schwunggebenden, positiven Daten zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und der Eurozone schlichtweg die Puste ausgegangen, da es keine neuen Meldungen, die diese Entwicklung stützen könnten, gab. Heute vermelden die USA wiederum Konjunkturdaten, die einen Einfluss haben könnten. Bis dahin scheinen die Händler erst einmal abzuwarten.

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen sieht die Situation bei den Heizölpreisen nicht mehr ganz so günstig aus: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,11 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 60,76 Cent.

Wie schon gestern festgehalten, ist es aktuell ein nicht zu empfehlendes Glücksspiel, auf weitere Preisnachlässe zu warten. Denn mit der Volatilität der Märkte und der gesteigerten Unsicherheit der Händler können die Preise innerhalb eines Tages schnell drehen. Sollte der Euro weiter verlieren oder die akuten politischen Konflikte in Nahost neue Meldungen liefern, sind erneute Preissteigerungen möglich.

Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Damit sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.