Heizölpreise Trend und Prognose KW 50

14. Dezember 2015,

Heizoelpreis gefallen kw5015

In der vergangenen Woche sind die Heizölpreise weiter gefallen. Der Liter Heizöl kostet im bundesweiten Schnitt nur noch knapp 45 Cent. Ausschlaggebend dafür ist der Preisverfall am Ölmarkt. Die Ölpreise sind innerhalb einer Woche um über zehn Prozent gesunken.

Heizölpreise Trend

Der Trend der Heizölpreise geht weiter abwärts. Innerhalb der vergangenen Woche sank der durchschnittliche Heizölpreis um fast fünf Cent pro Liter. Innerhalb eines Monats ist der Heizölpreis sogar um über zehn Cent gesunken, ein Minus von über 20 Prozent.

Ausschlaggebend dafür bleibt die Ölpreisentwicklung. Die Ölpreise sind in der vergangenen Woche wieder durchweg gesunken. Das gilt insbesondere für die Notierung von ICE Gasoil, die für den inländischen Heizölpreis entscheidend ist.

Die Notierung von ICE Gasoil lag zum Ende der Woche unter 350 US-Dollar pro Tonne. Zum Vergleich, vor einem Jahr lag die Notierung bei über 600 US-Dollar. Die Gasoil Notierung bildet im Grunde den Preis für Destillate ab, also Heizöl und Diesel. Durch den vergleichsweise milden Winter in Europa und Nordamerika ist insbesondere die Heizöl-Nachfrage global betrachtet äußerst schwach.

Die Benzin-Nachfrage ist dagegen überdurchschnittlich hoch und die Raffinerien verdienen mit dem Produkt eine gute Marge. Die Produktion wird entsprechend hoch gehalten. Dabei kann man im Raffinerie-Prozess jedoch nicht vermeiden, dass gleichzeitig auch große Mengen Destillate hergestellt werden.

Die geringere Nachfrage in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten erhöht den Verkaufsdruck bei Gasoil. An der Tankstelle erkennt man die unterschiedliche Entwicklung der Produkt-Notierungen daran,  dass der Preisabstand zwischen dem Liter Diesel und Benzin steigt.

Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Monatsberichte der EIA (Amt für Energiestatistik im Energieministerium der Vereinigten Staaten), IEA (International Energy Agency) und der OPEC haben sich der aktuellen Marktlage angepasst. Die prognostizierte Überversorgung wurde für 2015 und 2016 nach oben korrigiert und die Erwartungen für die Ölpreise wurden nach unten angepasst.

Neben der niedrigeren Nachfrage wird dabei das unverändert hohe Angebot hervorgehoben, nachdem sich die OPEC nicht auf gemeinsame Förderquoten einigen konnte. Die bisherige Bedeutung der OPEC, die für eine Preisregulierung durch Anpassung ihrer Produktion stand, ist damit Geschichte. Jedes Land der OPEC soll weiter so viel produzieren können, wie es will.

Heizölpreise Prognose

Nachdem der Heizölpreis jetzt 14 Tage in Folge gesunken ist, spricht wenig dafür, dass sich dieser Trend in der kommenden Woche dreht. Zusätzlich zur aktuellen Überversorgung und der Problematik fehlender Lagerkapazitäten, werden zu Beginn des kommenden Jahres die Sanktionen gegen den Iran vermutlich aufgehoben.

Ab diesem Zeitpunkt ist mit einer deutlichen Produktions- und vor allem Exportsteigerung zu rechnen. Hinzu kommt, dass auch der Irak seine Produktion und Exporte deutlich steigern möchte. Zusammen mit der Prognose eines geringeren Nachfragewachstums spricht das nicht für nachhaltig steigende Ölpreise.

Die Ölpreisentwicklung in der kommenden Woche wird voraussichtlich durch drei wichtige Ereignisse beeinflusst, die allesamt am Mittwoch in den USA anstehen. Als erstes kommen die offiziellen Ölbestandsdaten, welche wahrscheinlich den geringsten Einfluss haben werden.

Das zweite wichtige Ereignis ist der Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed. Der überwiegende Teil der Analysten auf dem Finanzmarkt rechnet damit, dass die Notenbank das Zinsniveau leicht anheben wird.

Fraglich ist einerseits, inwieweit eine geringe Anhebung des Leitzinses bereits im aktuellen Euro-Dollar Wechselkurs eingepreist ist und was geschehen würde, wenn die Notenbank sich gegen die Zinswende noch in diesem Jahr entscheidet.

Klar ist dagegen, dass sich Öl bei einem steigenden Dollar für Käufer außerhalb der USA verteuert, da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird. Das würde die Ölpreise (in Dollar) tendenziell weiter belasten.

Das letzte wichtige Ereignis ist der Ausgang der US Haushaltsdebatte. Es gilt mittlerweile als wahrscheinlich, dass sich Republikaner Demokraten auf die Aufhebung des 40 Jahre alten Exportverbotes für Gas und Rohöl einigen.

Das stützt aktuell schon den Preis für das amerikanische WTI-Öl, da es dann auch an internationale Abnehmer verkauft werden könnte. Auf der anderen Seite würde die Aufhebung den europäischen Ölpreis-Index Brent eher belasten, da das Angebot auf dem internationalen Ölmarkt zunimmt.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf weiter fallende Ölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich auch innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.