Heizölnews: erste Einigung im USA-China-Handelsabkommen
18. Dezember 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API: US-Rohölbestände überraschend gestiegen
- Stärkere Auslastung der Raffinerien Chinas
- US-Banker erwarten höhere Ölpreise für 2020
- Brent bei 65,77 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 611,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1135 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 70,41 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,41 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag lag der Heizölpreis bei 68,52 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020
▲ USA und China nähern sich im Handelsstreit an
▲ Hohe Raffinerieauslastung in China
▲ US-Ölförderung zum Jahresende verringert
▼ IEA sieht Überversorgung für 2020
▼ OPEC-Kürzungen möglicherweise geringer als erwartet
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 65,77 US-Dollar. Der Vergleichswert von gestern betrug noch 65,07 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Dienstag bei 65,89 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 611,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 599,25 US-Dollar, der Schlusspreis gestern bei 606,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Am Dienstagmorgen beschäftigte die Meldung über eine niedrigere US-Schieferölförderung im November und Dezember den Markt. Die Stimmung war preisstützend trotz der Aussage der International Energy Agency (IEA), man rechne in den ersten Monaten des neuen Jahres mit einer Überversorgung. Zur Aufwärtstendenz trugen außerdem die Kürzungen der OPEC, die neue Vorschrift für Schifftreibstoff IMO2020 und die Annäherung zum USA-China-Handelsabkommen bei.
Die aktuellen Einflüsse zeigten ihre Wirkung im Laufe des Dienstagvormittags. Der Ölpreis stieg schon früh am Tag über das Hoch des Vortages hinaus und markierte dabei einen wichtigen Durchbruch, der die Bedenken der Marktteilnehmer über eine schnelle Preisumkehr nichtig werden ließ und neues Potenzial nach oben freigab.
Weitere Wege nach oben eröffneten die Raffinerien Chinas für den Ölpreis. Denn diese meldeten eine Auslastung auf beinahe Rekordniveau. Damit steigt deren Rohölnachfrage, die somit den Ölpreis stützt.
Als bekäme der Ölpreis noch nicht genügend Rückenwind, meldete sich auch die US-Bank JPMorgan mit einer stützenden Preisprognose zu Wort. Die Banker erwarten für das Jahr 2020 höhere Ölpreise. Gemeinsam mit der Erwartung der Marktteilnehmer, vom American Petroleum Institute (API) von gesunkenen US-Rohölbeständen zu hören, entwickelte sich durch die zahlreichen stützenden Einflüsse eine stabile Aufwärtsdynamik des Ölkurses, die bis in den Abend hinein anhielt.
Die preistreibende Stimmung bekam dann am Abend einen Dämpfer, denn das API meldete überraschend gestiegene US-Rohölvorräte und es kam zu einer leichten Korrektur des Ölkurses. Nichtsdestotrotz fand gestern insgesamt ein deutlicher Preisanstieg für Rohöl statt und der Kurs konnte einen großen Teil seiner Gewinne halten. Man konnte dem Ölmarkt die Erleichterung über den Phase-1-Deal zwischen USA und China deutlich anmerken. Marktteilnehmer rechnen nun mit weiteren Preisanstiegen, doch die von der Erleichterung getriebene Rallye sollte nun von einem moderateren, nachfragegetriebenen Preisanstieg abgelöst werden.
Heizöl geht mit dem Anstieg des Ölpreises vollkommen mit und ist heute deutlich teurer. Da mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen ist und der Ölpreis beim aktuell eher geringen Handelsvolumen zu schnellen Änderungen neigt, nutzen Sie noch vor Weihnachten die Gelegenheit, moderate Preise für die Füllung Ihres Heizöltanks zu bekommen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1135 US-Dollar, am Dienstagmorgen waren es 1,1145 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Dienstag bei 1,1154 US-Dollar festgesetzt.
Im Laufe des Dienstages gab der Eurokurs leicht nach. Das liegt wahrscheinlich an einer abwartenden Haltung der Marktteilnehmer. Denn heute stehen einige Termine an, die den Eurokurs maßgebend beeinflussen können, nachdem die gestern veröffentlichten Außenhandelszahlen Europas und auch die wachsende US-Industrie kaum Bewegung bewirkten. Zum einen wird das Ifo-Geschäftsklima veröffentlicht, das als einer der wichtigsten wirtschaftlichen Frühindikatoren gilt.
Außerdem soll die Präsidentin der Europäischen Zentralbank bei einer Veranstaltung zu Wort kommen. Ob sie dort geldpolitische Aspekte thematisiert, bleibt abzuwarten.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API: US-Rohölvorräte überraschend gestiegen
- IMO2020: Für umweltfreundlichere Schifffahrt
API meldet unerwartet Aufbauten der US-Ölbestände
Die überraschenden Zahlen des API sorgten in der Nacht für eine Korrektur des Ölkurses. Die Kursanstiege bekamen einen leichten Dämpfer, denn die Marktteilnehmer hatten eigentlich mit seichten Abbauten der Vorräte gerechnet. Stattdessen meldete das API deutliche Aufbauten. Besonders überraschend: Der starke Zuwachs der Benzinvorräte. Wie die Zahlen des API zustande kommen und ob sie überhaupt richtig sind, wird der heutige Wochenbericht des Department of Energy zeigen, der mit mehr Details über die Hintergründe der überraschenden Ansteige aufklären kann.
IMO2020: Schifffahrt soll umweltfreundlicher werden
Mit der neuen Verordnung IMO2020 zu Schifftreibstoff soll der ökologische Fußabdruck der Schifffahrt verbessert werden. Ab dem 1. Januar 2020 dürfen nach dieser Verordnung nur noch Treibstoffe mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,5 Prozent für die Schifffahrt eingesetzt werden. Zuvor lag die Grenze bei 3,5 Prozent. Mit dieser Maßnahme will die Internationale Seeschifffahrtorganisation (IMO) zur Verringerung der Meeresverschmutzung beitragen. Der neue Treibstoff ist teurer, da die Reduzierung des Schwefelgehaltes einen höheren Aufwand in der Verarbeitung des Treibstoffes bedeutet. Daraus ergeben sich langfristig höhere Frachtkosten. Anders als bei kurzfristigen Erhöhungen der Frachtkosten, überträgt sich diese Kostensteigerung direkt auf den Ölpreis, da die Marktteilnehmer diese höheren Preise für den Transport des Öls nicht umgehen oder aussitzen können.
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