Heizöl News: Weltwirtschaft von Epidemie-Sorgen geplagt
30. Januar 2020, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE: US-Rohölvorräte wachsen
- Brent bei 59,05 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 513,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1010 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 60,96 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,96 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 62,30 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Epidemiereaktion: OPEC diskutiert weitere Kürzungen
▲ Produktions- und Exportausfälle in Irak und Libyen
▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020
▼ Coronavirus senkt Ölnachfrage
▼ WHO diskutiert über die Einordnung des Coronavirus
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
▼ US-Strafzölle gegen China bleiben vorerst bestehen
▼ IEA, EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 59,05 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 60,07 US-Dollar, der Schlusspreis wurde gestern bei 59,81 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 513,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 529,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 523,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Der Ölmarkt startete in einer neutralen Stimmung in den Mittwochmorgen, obwohl das American Petroleum Institute am Vorabend US-Ölbestandsabbauten gemeldet hatte und damit den Ölpreis stützte. Die Meldung des API reichte nicht aus, um die preissenkenden Einflüsse des Coronavirus zu übertönen. Nach wie vor haben die Marktteilnehmer die Befürchtung, dass die vorrangig in China tobende Krankheit negative Einflüsse auf die Weltwirtschaft und damit auf die Ölnachfrage hat. Erste weltweite Auswirkungen zeigen sich bereits, denn einige Airlines haben Flüge in große chinesische Städte gecancelt.
Dennoch notierte der Ölpreis am Mittwochmorgen wieder höher als am Dienstag, denn die Mehrheit der Marktteilnehmer ging von einem übertriebenen Preissturz aufgrund des Coronavirus aus. Da kamen die Daten des API und das gesunkene Ölangebot Libyens mit ihren preissteigernden Einflüssen gerade recht. Sie hielten den Ölpreis am Mittwochmorgen oben.
Die Kraft dieser Einflüsse sorgte für einen Test der nächsten Widerstände, doch sie konnten nicht überwunden werden. In der Folge fiel der Ölpreis am Nachmittag bis auf seine Unterstützung zurück. Für neue Tagestiefs sorgte dann das Department of Energy, das die Daten des API erneut widerlegte und gestiegene US-Ölbestände meldete.
Später am Tag stützte die Nachricht über einen Angriff von Huthi-Rebellen auf Saudi-Arabien. Bisher wurden die mutmaßlichen Angriffe auf den Ölproduzenten Saudi Aramco jedoch nicht bestätigt, was ihren Einfluss auf den Ölpreis wiederum schmälerte. Die Angriffe wurden von den Rebellen selbst gemeldet. Die Glaubwürdigkeit dessen steht darum in Frage, denn Aufmerksamkeit zu erlangen, bringt ihnen den Vorteil, dass über ihre Beweggründe gesprochen wird. Und Fakenews über einen Angriff bringen viel Aufmerksamkeit.
Nachdem das Langzeittief des Ölpreises gestern unterbrochen wurde, scheint es sich nun fortzusetzen. Heizölkäufer können weiterhin von günstigen Preisen profitieren. Füllen Sie deshalb leere Tanks auf und machen Sie sich von weiteren Entwicklungen am Markt unabhängig. Die nächste Aufwärtsbewegung kommt bestimmt. Heute möchte die Weltgesundheitsorganiation WHO über die Einordnung des Coronavirus als globalen Notfall diskutieren. Der Ausgang dieser Debatte wird neue Einflüsse für den Ölmarkt bringen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1010 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,1009 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,1009 US-Dollar festgesetzt.
Auch der Eurokurs bleibt nicht unberührt vom Coronavirus. Die Sorgen um die Konjunktur haben auch den Devisenmarkt im Griff. Die Marktteilnehmer sichern ihre Anlagen deshalb im US-Dollar, der weithin als sicherer Hafen genutzt wird. Das belastet im Gegenzug den Euro. Die Auswirkungen der Epidemie könnten stärker sein als die der SARS-Pandemie im Jahr 2003, denn eine Wachstumsschwäche Chinas würde auch die Wirtschaft Europas belasten. Europas Wirtschaft ist stark exportorientiert und China ist ein wichtiger Abnehmer von Waren. Die schwache Wirtschaft Chinas bedroht also auch die Wirtschaft Europas und damit die Gemeinschaftswährung.
Gestern Nachmittag meldete jedoch der US-Immobilienmarkt schwache Daten und gaben dem Euro damit wieder etwas Stärke zurück, weshalb er am Mittwochabend auf den Stand vom Morgen zurückkehren konnte.
Am Abend entschied die US-Notenbank Fed über den Leitzins. Er wird sich nicht verändern. So veränderte sich dann auch der Eurokurs nicht mehr und der Stillstand zog sich bis heute Morgen weiter.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
DOE: US-Ölbestände gestiegen
Das DOE widerlegte die Meldungen des API vom Vorabend. Die Analysten erwarteten ursprünglich einen leichten Bestandsaufbau. Das DOE meldet nun eine fünfmal so hohe Steigerung der Vorräte. Passend dazu ist die Raffinerieauslastung deutlich zurückgegangen und die Benzinvorräte befinden sich auf einem Rekordhoch. Das deutet auf eine ausreichende Versorgungslage bei schwacher Nachfrage hin. Mit dem DOE-Bericht kehrt sich der Einfluss der US-Ölbestände also in die preissenkende Richtung um.
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