Heizöl News: Situation im Irak eskaliert
30. Dezember 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Luftangriffe im Irak, irakische Proteste führen zu Ausfall von Raffinerie und Ölfeld
- Baker Hughes Report: 8 aktive US-Ölplattformen weniger
- Brent bei 68,32 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 625,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1196 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 70,76 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,76 Cent pro Liter Heizöl. Am Wochenende lag der Heizölpreis bei 70,87 Cent pro Liter und am Freitag bei 70,29 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Eskalation in Irak
▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020
▲ Einigung im Handelsstreit USA-China über Phase 1
▲ Gesenkte Ölproduktion in Russland
▼ IEA sieht Überversorgung für 2020
▼ Restart zweier Ölfelder von Saudi-Arabien und Kuwait
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 68,32 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 68,00 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 66,85 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 625,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 623,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 626,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Informieren Sie sich über die aktuellen Heizölpreise in Ihrer Region täglich auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Auch wenn Weihnachten vorbei und Silvester noch nicht ganz da ist, bleibt das Handelsinteresse auch zwischen den Jahren deutlich unter dem Normalniveau. Deshalb hat jeder Fakt eine besonders deutliche Auswirkung auf die Ölnotierungen, da die Entscheidung der wenigen Händler prozentual ein deutlich höheres Gewicht haben.
Darum ist es umso interessanter, dass die Neuigkeiten vom Wochenende heute Morgen nur für einen verhaltenen Anstieg der Ölpreise gesorgt haben. Die USA haben als Vergeltung für einen Angriff auf eine irakische Militärbasis, Luftangriffe auf shiitische Milizstellungen in Irak geflogen. Diese Milizen sollen vom Iran unterstützt sein – die Spannungen zwischen den USA und Teheran dürften damit wieder zunehmen. Denn die Milizen haben ihrerseits bereits eine Reaktion angekündigt.
Noch viel wichtiger für den Markt ist aber, dass die andauernden Proteste im Irak nun auch direkt die Ölproduktion treffen. Protestanten haben ein Ölfeld blockiert und für die Abschaltung einer Raffinerie (aus Sicherheitsgründen) gesorgt.
Der fehlende Produktionswert kann zwar mühelos von anderen Einrichtungen Iraks aufgefangen werden, doch die direkte Konzentration auf das wichtigste Wirtschaftsgut des Landes lässt aufhorchen. Da die Demonstranten den Austausch des Machtapparats fordern – der nicht unwesentlich vom Öl gestützt wird – ist diese Fokussierung folgerichtig. Deshalb schaut der Markt nun weitaus aufmerksamer auf die Entwicklungen in Irak als noch vor wenigen Wochen.
Die US-Ölbestände wurden vom Department of Energy (DOE) dieses Mal erst am Freitag veröffentlicht und sorgten mit ihren deutlichen Bestandsabbauten bei Rohöl für eine weitere Stabilisierung der Ölpreise, die vor diesen Neuigkeiten und den Entwicklungen in Irak noch sichtbar an Wert verloren hatten.
Der Heizölpreis ist kurz vor dem Jahreswechsel noch stabil, doch es ist dringend angeraten, sich dieses Preisniveau zunutze zu machen. Denn mit dem Jahreswechsel ist zwar erst einmal von einer geringeren Nachfrage auszugehen, doch die stützenden Faktoren aus der weltweiten Ölversorgung nehmen zu. Zudem ist die erfreuliche Entwicklung im Handelsstreit zwar momentan eingepreist, dürfte aber an Schwung gewinnen, sobald sich das Abkommen der Phase 1 auch in den Wirtschaftszahlen niederschlägt.
In jedem Fall wünschen wir unseren Kunden einen perfekten Start ins Jahr 2020 und informieren Sie direkt nach den Feiertagen wieder über alle wichtigen Entwicklungen rund um das Thema Heizöl.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1196 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1120 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1153 US-Dollar festgesetzt.
Die Frühwerte bilden es zwar noch nicht ab, doch der Euro ist auf einen Höchststand seit August gestiegen. Grund dafür ist eine anhaltende Dollarschwäche, die auf Investitionsentscheidungen großer Anleger in den USA kurz vor Jahresende beruht. Daran dürfte sich also bis zum Jahreswechsel wenig ändern, zumal zunächst wenige impulsgebende Konjunkturdaten zu erwarten sind.
Einflussfaktoren am Markt und in der Politik - DOE: Deutlicher Abbau bei Rohöl
Zwar sind die Rohölbestände laut DOE nicht so deutlich gesunken, wie es das API noch am ersten Weihnachtsfeiertag vermeldete, die Bestätigung der Bestandsabbauten in den USA führten dennoch zu deutlichen Preisstabilisierungen bei Rohöl.
Diese Veränderungen sind allerdings saisonbedingt zu erklären, da die Raffinerien, wie alle Unternehmen, kurz vor Jahresende noch Bestände verarbeiten, um sich in der Bilanz in eine günstigere Position zu begeben.
Denn es darf nicht ignoriert werden, dass die Benzinbestände deutlicher als von API gemeldet gestiegen sind und die Gesamtnachfrage auf dem Produktmarkt demzufolge gesunken ist. Auch das ist saisonal typisch, bleibt aber ein Warnsignal. Über die anhaltende Rekordförderung der USA ist unterdessen niemand mehr erstaunt, weshalb dieser Fakt auch deutlicher von den Händlern ignoriert wird.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 30.12.2019
- Chicago Einkaufsmanagerindex, USA
- Einkaufsmanagerindex, Deutschland + Eurozone
- Markit PMI, Deutschland + Eurozone + USA
- Lohnkosten, Eurozone
- Finanzstabilitätsbericht, UK
Dienstag, 31.12.2019
- PMI Produktion, China
- Verbrauchervertrauen, USA
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 01.01.2020
- Neujahr
Donnerstag, 02.01.2020
- PMI Produktion, China
- Arbeitsmarktdaten, USA
- Markit PMI, USA
Freitag, 03.01.2020
- Arbeitsmarktdaten, Deutschland
- Verbraucherpreisindex, Deutschland
- ISM verarbeitendes Gewerbe, USA
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
- FOMC Protokoll, USA
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
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