Heizöl News: Saudi-Arabien kündigt Produktionssteigerungen an

18. Februar 2021, Nicole Oberstädt

Heizöl News: Saudi-Arabien kündigt Produktionssteigerungen an

Saudi-Arabien stellte gestern mögliche Produktionssteigerungen in den Raum. Doch das Winterwetter in den USA und Russland sowie die API-Daten beförderten die Ölpreise auf neue Langzeithochs. Der Heizölpreis ist heute leicht gestiegen.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick 

  • Saudi-Arabien verneint Zusatzkürzungen ab April und will Ölproduktion hochfahren
  • EIA-Report: US-Schieferölproduktion wird sinken
  • API: Weniger Rohöl, weniger Heizprodukte begünstigen Aufwärtstrend
  • Brent bei 65,15 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 531,00 US-Dollar 
  • Euro bei 1,2046 US-Dollar


Heizölpreis heute

  • Heizölpreis bei 66,22 Euro / 100L 

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,22 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 65,58 Cent pro Liter Heizöl.
 

Einflussfaktoren auf den Ölpreis

 

Kältewellen in den USA und Russland beeinträchtigen die Ölproduktion
Rebellenangriffe auf saudische Ziele – Spannungen im Nahen Osten steigern Risikowahrnehmung
Japan beginnt Impfkampagne gegen das Coronavirus
OPEC+ Monatsreport prognostiziert leichte Unterversorgung der Märkte ab Mitte 2021
OPEC+ thematisiert Lockerungen der Kürzungsvereinbarung
Weiterhin Reisebeschränkungen durch Corona-Mutationen
 

Wie werden sich die Ölpreise heute entwickeln?

Angesichts der wiedergewonnenen Stabilität von Brent und WTI war es erwartbar, dass sich die OPEC+Gruppe ernsthaft über geringere Förderkürzungen ab April Gedanken machen wird. Doch als Saudi-Arabien gestern in dieser Hinsicht „klare Andeutungen“ machte, drehten die Notierungen mit Schwung ins Minus.

Zuvor hatten sich die Preise jedoch erst einmal auf neue Langzeithochs orientiert. Der außergewöhnliche Winter in den USA und Russland lieferte dafür exzellente Gründe. Akute Produktionsausfälle und erste Force Majeure-Ansagen in den USA verdeutlichten, dass das aktuell verfügbare Ölangebot knapper wird. Der Start der Impfkampagne in Japan stützte die Kurse zudem aus (wenn auch zukunftsorientierter) Nachfragesicht.

Zudem hat die US-amerikanische Energy Information Administration (EIA) in ihrem Monatsbericht prognostiziert, dass die US-Schieferölproduktion im März allgemein zurückgehen wird. Damit setzt sich ein Trend fort, der seit Jahresanfang vorherrscht und das Ölangebot auf dem Markt ebenfalls weiter verknappt.

Das American Petroleum Institute hat unterdessen aufgrund eines Feiertags seine Zahlen zum US-Ölmarkt erst gestern veröffentlicht. Die Rohölbestände sind gesunken, der Abbau übertrifft die Erwartungen. Bei den Produkten sieht es zwar uneinheitlich aus, doch auch hier macht sich der Wintereinfluss bemerkbar.

All diese Faktoren zusammengenommen lieferten damit gestern klare Gegenimpulse, sodass der saudische Vorstoß nur für eine Delle und keine Kehrtwende in der Rohölpreisentwicklung sorgte. Diese Tendenz dürfte sich ohne konkrete Argumente für eine Neuausrichtung auch im heutigen Tagesverlauf fortsetzen.
 

Saudi-Arabien provoziert die Preisfrage

Mit den (freiwilligen) Produktionskürzungen will die OPEC+Gruppe den von der Pandemie gebeutelten Ölmarkt stabilisieren. Das ist ihr vorerst gelungen, weshalb es logisch ist, dass auf dem Weg zur nächsten Vollversammlung im März immer lauter darüber nachgedacht wird, diese Kürzungen ab April zurückzufahren.

Schließlich sind praktisch alle OPEC-Mitglieder von Öl-Dollars abhängig. Und sie wollen sich nun den Lohn für ihre eigenen Leistung sichern. Deshalb kam es eigentlich nicht überraschend, dass Saudi-Arabien gestern vermeldete, man wolle seine freiwilligen Zusatzkürzungen von 1 Mio. B/T ab April nicht mehr verlängern. Genauso wenig überraschte es, dass der größte OPEC-Vertreter auch die allgemeine Debatte um mögliche Lockerungen der Kürzungen anschob.

Trotz aller Erwartbarkeit reagierte der Ölmarkt auf die Aussagen, die Notierungen für WTI und Brent sackten für kurze Zeit ab. Allerdings wurde schnell offensichtlich, dass es sich dabei eher um einen Reflex gehandelt hatte. Denn schnell dominierte wieder ein nüchterner Blick auf das, was der saudische Ölminister tatsächlich gesagt hat:

Einerseits geht es nur um die Zusatzkürzungen, die Saudi-Arabien über die eigentlichen Quoten hinaus vom Markt genommen hat. Andererseits ist man sich im Königreich bewusst, dass der Kampf gegen Covid-19 noch lange nicht vorbei ist. Saudi-Arabien ist jederzeit in der Lage, sein Förderverhalten kurzfristig anzupassen. Schon aufgrund der schieren Größe der saudischen Ölindustrie kann sie die Fördermengen fast so einfach verändern, als würde sie einen Wasserhahn auf- und zudrehen.

Drittens ist Saudi-Arabien – auch wenn es oft anders wirkt – nicht die gesamte OPEC. Zwar können es viele kleinere Produzenten kaum erwarten, mehr zu produzieren und sich kurzfristige Öldollars zu sichern. Doch es braucht keine komplizierten Analysen, um zu erkennen, dass eine Quotenanhebung ohne Blick auf die Markt-Balance wirtschaftlicher Selbstmord ist. Darüber reden, wie es Russland ausdrückte, sollte man aber dennoch.

Am Ende des Tages blieb gestern einmal mehr die Einsicht, dass vor der nächsten OPEC-Vollversammlung wieder mit vielen Wortmeldungen, konträren Positionen und so mancher Provokation zu rechnen ist. Saudi-Arabien als Wortführer dürfte in dieser Hinsicht auch in Zukunft so manches Mal Unruhe ins Tagesgeschäft bringen.
 

Entwicklung Heizölpreis heute

Mit stabilen Wirtschaftsdaten aus den USA hat der Euro momentan nur wenig Chancen, die Preissteigerungen bei Rohöl für inländische Heizölkäufer abzufangen.
Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung zunächst fortsetzen könnte – aufgrund der Wetterfaktoren, der gestiegenen Nachfrage nach Heizkraftstoffen und der allgemeinen Marktstimmung. Deswegen sollten Sie sich schnell zum Auffüllen des Tanks bei einem vergleichsweise moderaten Preisniveau entscheiden.
 

Ölpreise an der Warenterminbörse: 

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 65,15 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 63,50 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,34 US-Dollar festgesetzt. 
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 531,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 519,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 519,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 18.02.2021 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

API

Weniger Rohöl und Heizkraftstoffe in den Vorratslägern deutet sowohl auf eine gestiegene Nachfrage als auch eine sinkende Raffinerieauslastung hin. Beide Annahmen müssen mit dem heute folgenden DOE-Bericht abgeglichen werden, der Angaben zu diesen Faktoren macht. Dennoch gibt es am preissteigernden Gesicht der API-Zahlen kaum etwas zu rütteln.

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-8-180221 // Alle Angaben ohne Gewähr

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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt? Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.

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Nicole Oberstädt – Autorin

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