Heizöl News: Russland offen für weitere OPEC+Kürzungen
2. März 2020, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Russland nun offen für weitere Kürzungen
- Saudi-Arabien will Lieferungen an China einschränken
- US-Notenbank: Vorerst kein Eingreifen zur Stützung der Aktienkurse
- USA wollen strategische Ölreserven freigeben
- Baker Hughes Report: 1 aktive US-Ölplattform weniger
- Brent bei 51,28 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 455,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1041 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 56,62 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 56,62 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 55,00 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudi-Arabien zieht starke Produktionskürzungen in Betracht
▲ Libyens Förderung stark reduziert
▼ Covid19-Ansteckungswelle in Südkorea, Italien und USA
▼IEA, EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 51,28 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 50,60 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 50,07 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 455,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 438,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 441,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Es war zwar bis zu einem gewissen Punkt abzusehen, doch dass Russland seinen Widerstand gegen Sonderkürzungen der OPEC+ als Reaktion auf die weltweiten Auswirkungen der Covid-Epidemie aufgibt, stützte den Markt dennoch deutlich.
Nach weiteren heftigen Abwärtsbewegungen an allen Börsen ist Russland laut Aussagen Präsident Putins nun bereit, Sonderkürzungen mitzutragen, die Ende der Woche bei der Vollversammlung der OPEC+Gruppe in Wien diskutiert und verabschiedet werden. Man müsse mit ausländischen Partnern kooperieren, wird Putin zitiert, auch wenn Russland genug finanzielle Reserven habe, um weitere Preisnachlässe aufzufangen.
Der Zusatz ist sicher erneut eine Machtdemonstration Moskaus. Russland ist dafür bekannt, einem niedrigen Preisniveau sehr offen gegenüber zu stehen, weil man sich davon bessere Marktanteile verspricht – und sie technisch tatsächlich auch tragen kann. Doch es gibt offensichtlich eine Schmerzgrenze, die nun langsam erreicht sein dürfte.
Die Frage ist nun, in welcher Höhe Sonderkürzungen verabschiedet werden. Der Markt spekuliert aktuell mit 1 Mio. B/T mehr, die von Saudi-Arabien ins Spiel gebracht und vom Land wohl auch zur Hälfte getragen werden sollen.
Den allgemeinen Trend nach unten kann aber auch diese Meldung nicht aufhalten, da gleichzeitig die USA, völlig überraschend und entgegen jeglicher Notwendigkeit, angekündigt haben, weitere Ölreserven verkaufen zu wollen. Das schickte vor allem die amerikanische Sortennotierung WTI ins Minus.
Saudi-Arabien hat unterdessen als Reaktion auf die Marktlage angekündigt, die Ölexporte nach China um rund 30 Prozent zu senken. Dies hat kaum einen stützenden Effekt, da es nur eine Lieferkorrektur angesichts einer dramatisch gesunkenen Nachfrage ist.
Alles in allem kann jedoch keine stützende Meldung darüber hinwegtäuschen, dass sich Covid-19 über das Wochenende weiter ausgebreitet und zum Beispiel in den USA den ersten Toten gefordert hat. Die Panik vor einer großen Pandemie hat die Börsen und Marktplätze, aber auch die Welt allgemein fest im Griff.
Darum sind die heute Morgen gestiegenen Ölpreise vorerst nur eine Verschnaufpause, da Händler die niedrigen Notierungen für kurzfristige Käufe genutzt haben. Das ist ein rein technisches Signal, dass mit der Marktlage wenig zu tun hat.
Für das Preisniveau bei Heizöl ergibt sich heute Morgen zwar ein leichter Anstieg, doch die Notierungen sind weiterhin so verbraucherfreundlich, dass sich ein sofortiger Heizölkauf immens lohnt. Vor allem, weil Sie sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig machen und auch eventuellen Hamsterkäufen als Folge der weltweiten Panik vorgreifen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1041 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1002 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,0977 US-Dollar festgesetzt.
Die US-Notenbank Fed sieht bisher keinen Grund, mit Zinsanpassungen eine drohende Rezession abzuwenden. Allerdings signalisierte sie – wie andere Notenbanken auch – die Bereitschaft, im Ernstfall einzugreifen. Schon diese Unterstützungserklärung reichte aus, um die Lage an den Devisenmärkten etwas zu entspannen und auch den Euro auf ein 1-Monatshoch zu katapultieren.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 02.03.20
- PMI Produktion, China
- Markit PMI, USA
- ISM-Wirtschaftszahlen, USA
Dienstag, 03.03.20
- Super Tuesday (demokratische Vorwahlen), USA
- Verbraucherpreisindex, Eurozone
- API wöchentlicher Rohöllagerbestand, USA
Mittwoch, 04.03.20
- PMI Dienstleistungen, China
- Markit PMI, Eurozone + USA
- Einzelhandelsumsätze, Eurozone
- ISM-Wirtschaftszahlen, USA
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 05.03.2020
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 06.03.2020
- Werkaufträge, Deutschland
- OPEC+Treffen
- Handelsbilanz, USA
- Einkommensdaten, USA
- Baker Hughes Plattform-Zählung, USA
Samstag, 07.03.20
- Importe/Exporte, China
- Handelsbilanz, China
*Termine ohne Gewähr
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