Heizöl News: Rohöl auf Abwärtskurs
23. Januar 2020, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API: US-Rohölvorräte unerwartet gestiegen
- Brent bei 62,29 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 550,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1088 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 63,69 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,69 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 64,81 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Raketentreffer in Bagdad
▲ Produktionsausfälle in Irak und Libyen
▲ OPEC+ beschließt Kürzungen bis Mitte 2020
▼ Corona-Virus könnte Ölnachfrage senken
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
▼ US-Strafzölle gegen China bleiben vorerst bestehen
▼ IEA, EIA und OPEC prognostizieren Überversorgung für 2020
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 62,29 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 64,35 US-Dollar, der Schlusspreis wurde gestern bei 63,21 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 550,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 565,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 552,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Der Ölmarkt begann den Mittwoch in einer neutralen Stimmung, denn der Coronavirus, der in China wütet, drückt den Ölpreis nach unten während ihn die Exportausfälle Libyens stützen. Die Marktteilnehmer bevorzugten am Morgen eine abwartende Haltung, denn es gab keine klaren Anzeichen, welcher Einfluss überwiegen würde.
Einerseits bleibt der Einfluss der Exportausfälle Libyens gering, denn Experten sehen den Ölmarkt zu Beginn des Jahres ohnehin überversorgt. Zwar wird eine wichtige Pipeline in Libyen blockiert, doch die Ölanlagen und Transportwege sind nach wie vor intakt, was langfristige Lieferausfälle aus Libyen unwahrscheinlich werden lässt.
Der Coronavirus sorgt für weniger Handelsaktivitäten auf dem Ölmarkt, denn mit den ersten Fällen außerhalb Chinas und einer steigenden Sterberate ziehen es die Händler vor, nicht zu kaufen und die Entwicklung abzuwarten. Sie erinnern sich an den SARS-Ausbruch aus dem Jahr 2003, in dessen Folge der Ölpreis aufgrund der sinkenden Nachfrage deutlich nachgegeben hatte. Der Corona-Virus kann einen stark preissenkenden Einfluss entwickeln. Die sinkende Nachfrage auf einem überversorgten Markt bringt deutliche Abwärtsimpulse mit sich. Der Einfluss des Corona-Virus ist längst nicht entfaltet, denn der Ölmarkt steckt zur Hauptreisezeit der Chinesen, dem chinesischen Neujahr, in einer sensiblen Phase. Viele Chinesen verzichten nun auf das Reisen und es ist ungewiss, wie viele der 3 Mio. Reiselustigen aus dem vergangenen Jahr sich wieder auf den Weg zur Familie machen werden und damit die Ölnachfrage stützen.
Im Laufe des Morgens setzten sich schließlich charttechnische Abwärtstendenzen durch. Der Ölpreis verzeichnete am Vormittag leichte Preisnachlässe. Auch am Nachmittag setzte sich die preissenkende Tendenz durch. Schließlich wurden die Tiefs von Dienstag durchbrochen, was den Verkaufsdruck auf die Marktteilnehmer erhöhte. Die Zahlen des American Petroleum Institutes zu den aktuellen US-Ölbeständen wirkten ebenfalls preissenkend.
Aufgrund der sich ausgleichenden Einflüsse der aktuellen Nachrichtenlage setzt sich nun die saisonbedingte Abwärtstendenz durch, die wir am Montag noch vermisst hatten. Die weitere Entwicklung bleibt ungewiss, denn sowohl in Libyen als auch in China kann sich die Lage jederzeit verschärfen. Weder Preissenkungen noch Preissteigerungen können ausgeschlossen werden. Wer sich unabhängig mach will von unberechenbaren Markteinflüssen, ist gut beraten, den aktuell günstigen Preis zu nutzen und den Heizöltank aufzufüllen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1088 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,1085 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,1092 US-Dollar festgesetzt.
Große Bewegungen des Euro-Kurses bleiben nach wie vor aus. Zwar findet heute eine Zinssitzung der Europäischen Zentralbank statt, doch es werden keine Änderungen des Zinskurses erwartet. Mit dieser Sitzung soll jedoch eine Debatte über die weiteren Ziele der Geldpolitik gestartet werden, deren Ergebnis den Eurokurs langfristig beeinflussen kann.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
API: US-Rohölvorräte nehmen unerwartet zu
Aufgrund des Martin-Luther-King-Days am Montag werden die API- und DOE-Berichte mit einem Tag Verzögerung veröffentlicht. Das API bestätigt die Erwartungen der Marktteilnehmer nicht. Diese gingen von einem leichten Rückgang der US-Rohölvorräte aus, doch das API zeigt einen Zuwachs an. Auch Benzin- und Destillatvorräte nahmen zu, was die Abwärtsbewegung des Ölkurses begünstigte, den Ölpreis aber nicht stark beeinflusste. Es bleiben die Daten des Department of Energy abzuwarten. Denn aktuell kann man von einem kurzfristigen Aufbau der Vorräte ausgehen, da es an den Häfen der USA zu starker Nebelbildung kam. Das verzögerte Exporte und unterstützt damit Aufbauten der Vorräte. Das DOE wird dazu detailliertere Daten liefern.
Informationen zum Heizölkauf
Profitieren Sie von monatlichen Zahlungsarten, wie dem Heizöl-Ratenkauf oder dem heiz&SPAR Wärmekonto. Mit einem Online-Vertrag sichern Sie sich einen schnelleren Liefertermin, da sich die Bearbeitungszeiten verkürzen. Selbstverständlich können Sie sowohl den Ratenkauf, als auch Ihr heiz&SPAR Wärmekonto telefonisch oder postalisch beantragen. In diesem Fall verlängert sich die Bearbeitungszeit durch den Postweg um bis zu zwei Wochen.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.