Was ist eigentlich ein Passivhaus?

Passivhaus © MartinThoma / fotolia.com

Bereits seit über 20 Jahren gibt es in Deutschland Passivhäuser, doch der Begriff stellt auch heutzutage noch viele vor ein Rätsel. Was bedeutet das eigentlich – Passivhaus? Was macht es aus? Welche Unterschiede zum „normalen“ Haus gibt es? Und: Gibt es auch „Aktivhäuser“? Diesen Fragen wollen wir für Sie nachgehen.

Ein Passivhaus heißt so, weil es komplett ohne aktives Heizsystem auskommt. Es benötigt keinen Heizkessel, keine Heizkörper, keine Fußbodenheizung. Es wird also passiv geheizt. Im Gegensatz dazu werden „normale“ Gebäude „aktiv“ über eine Heizanlage beheizt. Die Bezeichnung „Aktivhaus“ hat sich jedoch nicht durchgesetzt.
 

Wie funktioniert ein Passivhaus?

Um auf eine Heizanlage verzichten zu können muss das Haus entsprechend gut gedämmt sein. Zudem wird eine zentrale Lüftungsanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung benötigt. Dabei sollte ein Frischluftsystem installiert werden, welches frische Luft ins Gebäude leitet und nicht nur wie eine konventionelle Anlage die alte, „verbrauchte“ Luft umwälzt.

Den überwiegenden Teil des Wärmebedarfs sichern passive Quellen wie Sonneneinstrahlung und Abwärme von Personen und technischen Geräten. Ein sogenannter Restwärmebedarf bleibt und wird über die Lüftungsanlage abgedeckt. Diese erwärmt mit der warmen Abluft die zugeführte Frischluft. Das Öffnen der Fenster zum Lüften ist zwar nach wie vor möglich – jedoch nicht mehr nötig. Das Ergebnis ist ein hoher Wohnkomfort und ein niedriger Energieverbrauch.

Darüber hinaus ist die Entstehung von Schimmel in den Wohnräumen von Passivhäusern nahezu unmöglich. Denn die Lüftungsanlage transportiert ständig die feucht-warme Luft nach außen und ersetzt sie durch frische Luft.
 

Bestehende Gebäude auf Passivhausniveau sanieren?

Bei einem Neubau sind die nötigen Maßnahmen sowohl der richtige Dämmstandard als auch der Einbau des Lüftungssystems relativ einfach zu bewerkstelligen. Denn sie können von Anfang an in die Planungen einbezogen werden. Der Einbau einer Heizungsanlage entfällt, dafür kommt das Lüftungssystem zum Einsatz.

Mehrkosten entstehen durch eine energetisch bessere Dachkonstruktion, bessere Außenwände, Fenster und Bodenplatte. Im Vergleich zu „normalen“ Häusern liegen die Mehrkosten beim Bau eines Passivhauses bei bis zu 30 Prozent. Die Amortisationsdauer ist dadurch zum Teil enorm hoch.

Ein bereits bestehendes Gebäude auf Passivhausniveau zu sanieren kann hingegen sehr schwierig und vor allem teuer sein. Bestimmte Voraussetzung sind nicht gegeben oder müssen erst geschaffen werden wie beispielsweise eine ausreichend dicke Bodenplatte. In solchen Fällen ist zur Optimierung des Energiebedarfs Ihres Haus eher die Modernisierung des bestehenden Heizsystems zu empfehlen.

Einen alten Ölkessel durch ein effizientes Brennwertgerät zu ersetzen, ist eine lohnenswerte Maßnahme. Dadurch senken Sie erheblich Ihren Heizölverbrauch,schädliche Emissionen und Ihre Heizkosten.

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