Wie setzte sich der Heizölpreis im März 2019 zusammen?

So setzte sich der Heizölpreis im März 2019 zusammen

Heizölkäufer wissen: Nichts ist so unwichtig wie der Heizölpreis von gestern. In unseren täglichen News halten wir Sie deshalb über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden. Doch wie setzt sich der Heizölpreis zurzeit eigentlich zusammen? Ein Überblick.

Welche Faktoren bestimmen den Heizölpreis?

Ein wichtiger Einflussfaktor ist der Rohölpreis. Kommt es hier zu Veränderungen, wirkt sich dies in der Regel auch auf den Heizölpreis im Inland aus. Im vergangenen Monat berichteten wir über die von den OPEC+ Staaten beschlossenen Förderkürzungen, die voraussichtlich über Juni hinaus Bestand haben werden. Außerdem schwächelte die Weltwirtschaft. Schließlich standen die verschärften US-Sanktionen gegen den Iran und Venezuela ebenfalls im Fokus mehrerer Tagesmeldungen. Das alles sind geopolitische Faktoren, die den Rohölpreis beeinflussen können.

Hinzu kommt, dass Öl als Rohstoff an den internationalen Warenterminbörsen gehandelt wird. Die Preise werden also auch durch die dortigen Entscheidungen beeinflusst. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Doch selbst, wenn im Sommer weniger Heizöl nachgefragt wird, kann man nicht unbedingt von sinkenden Preisen ausgehen. Denn die einsetzende Sommernachfrage kompensiert diesen Effekt oftmals, da die Menschen verstärkt mit dem Auto fahren und somit andere, aus Rohöl gewonnene, Produkte teurer werden.

Nicht zu vergessen sind die Förder- und Verarbeitungskapazitäten der Länder, die Rohöl exportieren. Die Infrastruktur wird dabei oftmals zum Nadelöhr. Selbst, wenn viel Öl gefördert wird, schlägt sich dies nicht in sinkenden Preisen nieder, solange die entsprechenden Kapazitäten nicht genutzt werden können oder bereits vollständig ausgelastet sind. So kommt es derzeit durch den Schieferölboom in den USA beispielsweise zu Engpässen. Ebenso problematisch ist beschädigte oder zerstörte Infrastruktur. Libyen hatte zuletzt lange damit zu kämpfen und konnte zeitweise kein Öl mehr exportieren.

Schließlich ist da noch der Eurokurs. Im März steuerte man sehenden Auges auf einen No-Deal-Brexit zu. Das lähmte die Gemeinschaftswährung – und das ist schlecht für Heizölkunden. Denn Rohöl wird in US-Dollar gehandelt. Ein starker Euro bedeutet also, dass Heizöl bei uns in Deutschland tendenziell günstiger ist, sofern die anderen Faktoren hier nicht einen Strich durch die Rechnung machen.
 

Die Preisbestandteile auf einen Blick

Anhand der vielen preisbestimmenden Faktoren kann man bereits erkennen, dass es äußerst schwierig ist, die künftige Preisentwicklung zu prognostizieren. Rückwirkend kann man die einzelnen Bestandteile des Heizölpreises jedoch trennscharf bestimmen. Aktuelle Zahlen hierzu gibt der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) in regelmäßigen Abständen heraus. So kostete ein Liter Heizöl im März 2019 durchschnittlich 67,99 Cent. Davon entfielen mit 45,49 Cent fast 67 Prozent auf den Einkaufspreis.

So setzte sich der Heizölpreis im März 2019 zusammen // Alle Angaben ohne Gewähr

Mit 10,86 Cent und einem Anteil von knapp 16 Prozent folgt die Mehrwertsteuer. Den drittgrößten Anteil macht die Mineralölsteuer aus. Sie belief sich auf 6,14 Cent pro Liter Heizöl, was etwa neun Prozent des Gesamtpreises ausmachen. Schließlich bleibt der Deckungsbeitrag in Höhe von 5,51 Cent, was einem Anteil von acht Prozent entspricht.
 

Kurz erklärt: Was bedeuten die Preisbestandteile?

  • Produktpreis: Einkaufspreis für Mineralölhändler. Er unterliegt den im ersten Absatz beschriebenen Schwankungen.
     
  • Mehrwertsteuer: Gesetzlich festgelegte Steuer in Höhe von 19 Prozent auf den Nettopreis, welcher sich aus Produktpreis, Energiesteuer und Deckungsbeitrag zusammensetzt. Hier beträgt der Anteil lediglich 16 Prozent, da er sich auf den Bruttopreis bezieht.
     
  • Mineralölsteuer: Gesetzlich festgelegte Steuer für leichtes Heizöl, zurzeit 6,14 Cent pro Liter.
     
  • Deckungsbeitrag: Beinhaltet beispielsweise die Transport- und Lagerkosten sowie Kosten für Vertrieb, Verwaltung und das Hinzufügen von Additiven.
     

Schon ans Auftanken gedacht?

Der Winter mag zwar weit entfernt scheinen, doch im Jahresverlauf lohnt es sich, regelmäßig einen Blick auf die aktuelle Preisentwicklung zu werfen. Hierbei helfen Ihnen unsere tagesaktuellen News. Alternativ können Sie auch einen Wunschpreis einrichten. Dann benachrichtigen wir Sie, sobald der von Ihnen eingetragene Preis erreicht ist. Außerdem haben wir einige Informationen zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen, einen günstigen Kaufzeitpunkt zu bestimmen.