Smarte Thermostate - digitale Energiesparer

Smarte Thermostate

Bis vor wenigen Jahren war der Markt für Smart-Home-Produkte noch dünn besetzt. Heute ist das Thema en vogue. Zurecht, denn viele Geräte bieten einen echten Mehrwert. Smarte Thermostate zum Beispiel. Doch was müssen Sie beim Kauf beachten? Wir werfen einen Blick auf einige Modelle.

Machen Sie Ihre Heizung schlau

Wenn draußen die Temperaturen sinken, können „warm“ und „arm“ schnell nah beieinander liegen – erst Recht, wenn man im Alltag einfach keine Zeit hat, ständig an das Einmaleins des Energiesparens zu denken.

Genau für dieses Problem bieten sogenannte Smart-Home-Produkte, also Geräte für ein „schlaueres Zuhause“, seit einiger Zeit Abhilfe. Dabei ist die Bandbreite der Möglichkeiten groß: Von Lichtsystemen über Türschlösser und Haushaltsgeräten bis hin zur Heizungssteuerung. Ist das alles einfach nur schick und wenig nützlich? „Nein!“, möchte man als technikaffiner Mensch diesem Zweifel entgegenrufen. Wärmeenergie ist wertvoll, weshalb es sich auszahlt, sie möglichst effizient einzusetzen. Und genau hier kommen die digitalen Helferlein ins Spiel.

Denn sie machen eben nicht mehr nur die Steuerung und Bedienung der Heizung komfortabler. Stattdessen helfen sie beim Energiesparen und verhindern, dass Sie Ihr Geld buchstäblich verheizen. Moderne Thermostate reagieren auf kleine Versäumnisse, wie ein offen gelassenes Fenster, per Kontaktsensor oder Temperaturfühler. So schaffen sie ein konstantes Raumklima, das gerade im Winter der Schimmelbildung entgegenwirkt.
 

Wie funktionieren smarte Thermostate?

Mehr noch – die Vernetzung der Thermostate untereinander, sowie die Einbindung zusätzlicher Services ermöglichen zum Beispiel die Steuerung der Heizkörper entsprechend der Wettervorhersage oder die Erstellung von Heizplänen an Werktagen, Wochenenden und zu Urlaubszeiten.

Zudem können viele Modelle per Sprache bedient werden, beispielsweise mit den üblichen Sprachassistenten von Amazon, Google und Apple, oder aber direkt über das Handy. Wenn Sie also einen gemütlichen Fernsehabend verbringen möchten und beim Schlafen gerne einen kühlen Kopf bewahren, reicht der Sprachbefehl: „Ok Google, stelle im Schlafzimmer die Temperatur auf 18 Grad und im Wohnzimmer die Temperatur auf 22 Grad“.

Smarte Thermostate schaffen ein gutes Raumklima // Foto: Kinga Cichewicz, Unsplash

Hinzu kommt, dass viele Geräte selbst lernen und sich somit den individuellen Heizgewohnheiten anpassen. Natürlich spielt auch der Tagesrhythmus der Bewohner eine Rolle. So sind einige Modelle mit einer Anwesenheitserkennung ausgestattet. Entfernen Sie sich von Ihrem Zuhause, beispielsweise weil Sie auf dem Weg zur Arbeit sind, fährt das System die Temperatur herunter. Nähern Sie sich nach Feierabend, regeln die Thermostate rechtzeitig die Temperatur herauf, sodass Ihre vier Wände Ihnen einen warmen Empfang bereiten. „Geofencing“ nennt sich diese Technologie.

Um den Komfort der smarten Thermostate nutzen zu können, ist eine funktionierende Internetverbindung wichtig.

Sie ist die Voraussetzung dafür, dass alles reibungslos funktioniert - es sei denn, das Thermostat wird per Bluetooth mit dem Handy verbunden. Über die Details sprechen später.

Während das Einrichten der App und das Erkunden der zahlreichen Funktionen für Ungeübte etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, ist das Anbringen der smarten Thermostate in der Regel kinderleicht. Dazu muss man zunächst die Schraubverbindung des alten analogen Thermostats mit einer Zange lösen, es abnehmen und schließlich das neue smarte Thermostat draufsetzen und festschrauben. Fertig!
 

Großes Sparpotenzial für einen schmalen Taler

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Je nach Modell ist eine Ersparnis von gut und gerne 37 Prozent drin. Doch Obacht – nicht jedes Thermostat ist gleichermaßen für jedes Zuhause geeignet. Insbesondere, wenn es um Fragen der Kompatibilität und Erweiterbarkeit geht. Keine Sorgen machen müssen Sie sich hingegen im Hinblick auf die Bauart Ihrer Heizung. Smarte Thermostate sind zumeist mit den gängigen Heizungstypen kombinierbar - unabhängig davon, ob es sich um Öl- bzw. Gas-Brennwerttechnik, Wärmepumpen oder Fußbodenheizungen handelt.

Nicht ganz zu vernachlässigen sind jedoch die großen Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Thermostaten. Die Spanne reicht hier von etwas mehr als 10€ für die Basismodelle bis über 80€ für Topmodelle.

Vielfach sind die Geräte auch als Paket erhältlich, gepaart mit verschiedenen Sensoren oder einer smarten, zentralen Steuerung für die gesamte Heizungsanlage. In dem Fall ist der Preis pro Thermostat dann zwar etwas geringer, dafür liegt der Gesamtpreis für das Paket aber schnell bei mehreren Hundert Euro. Zwecks Vergleichbarkeit konzentrieren wir uns hier deshalb eher auf das einzelne Thermostat. Je nachdem, wie umfangreich Sie Ihr Zuhause ausrüsten möchten, kann sich ein Paket aus mehreren Thermostaten inklusive Sensoren oder zentraler Steuerung jedoch durchaus lohnen.

In jedem Fall ist es so, dass die teureren Modelle auch mehr Funktionen und damit ein besseres Sparpotenzial bieten. Insofern kann sich in Anbetracht einer Ersparnis von bis zu 37 Prozent auch eine etwas größere Investition schnell amortisieren!
 

Smarte Heizung oder gleich ein smartes Zuhause?

Zunächst sollten Sie sich fragen, ob Sie Zugriff auf die zentrale Heizungssteuerung haben. Insbesondere für Eigenheimbesitzer ist dies relevant, da es mittlerweile immer mehr intelligente Lösungen gibt, mit denen man den Heizkessel zentral steuern kann. Einzelne intelligente Thermostate sind hingegen eher das Mittel der Wahl für Mieter und Wohnungsbesitzer.

Kompatibilität ist das A und O im Smart Home. Deshalb sollten Sie als nächstes entscheiden, ob Sie nur Ihre Heizung schlau machen möchten, oder mehrere intelligente Geräte in Ihren Haushalt holen – beispielsweise ein smartes Lichtsystem oder andere Haushaltsprodukte.

Bei Einzellösungen haben Sie die Wahl zwischen Thermostaten, die per WLAN oder Bluetooth mit Ihrem Handy verbunden werden. Letztere sind schnell zu installieren und einfach zu bedienen. Gerade bei Bluetooth-Lösungen sollten Sie jedoch berücksichtigen, dass Sie sich normalerweise Zuhause aufhalten müssen, um die Thermostate zu steuern. Eine Steuerung von unterwegs ist nur in Ausnahmefällen möglich. Auf der anderen Seite ist die Bluetooth-Technologie dafür energiesparender und robuster gegen das Abfragen sensibler Standortdaten, wie es beim WLAN-basierten Geofencing der Fall ist.

Bei WLAN-basierten Lösungen werden einige Modelle einzeln mit Ihrem WLAN-Router verbunden. Andere wiederum verbinden sich mit einer sogenannten „Bridge“, einer zentralen Steuerung, die dann wiederum per LAN-Kabel an den Router angeschlossen wird. Wenn Sie mehrere Thermostate in Ihrem Haushalt verwenden möchten, sollten Sie Modelle mit WLAN- und Bridge-Verbindung nutzen. So vermeiden Sie eine Überlastung Ihres Routers.

Überlegen Sie vorab, ob Sie nur Ihre Heizung oder gleich Ihr ganzes Zuhause mit intelligenter Technik ausstatten. // Foto: Stephan Bechert, Unsplash

Spätestens, wenn Sie sich dafür entscheiden auch noch andere Geräte in Ihrem Haushalt „smart“ zu machen, werden auch die Funkstandards der einzelnen Komponenten wichtig. Denn wenn Fenstersensoren und Thermostate buchstäblich auf unterschiedlichen Frequenzen funken, können sie sich nicht untereinander verständigen.

Neben Bluetooth und WLAN, die bereits weithin geläufig sind, gehören insbesondere die Funkstandards „Z-Wave“ und „ZigBee“ zu den großen Playern im Bereich der Hausautomation. Beide nutzen drahtlose Technologien, um sich nicht nur mit der Steuerungseinheit zu verbinden, sondern einzelne Komponenten auch untereinander kommunizieren zu lassen. Einige Ratgeber sehen den Z-Wave Funkstandard weiter vorne – nicht zuletzt aufgrund des stabilen Netzes, des geringen Energieverbrauchs und der besseren Manipulationssicherheit. Hinzu kommt die Möglichkeit, Smart-Home-Geräte mit dem „IFTTT-Dienst“ miteinander zu verbinden, falls weder Z-Wave noch ZigBee als Funkstandard verwendet werden. Beispielsweise hat sich Tado für diese Möglichkeit entschieden.

Abschließend sollte man auch noch die Kompatibilität der Thermostate mit den Sprachassistenten von Amazon, Google oder Apple überprüfen. Wenn Sie bereits einen Smart Speaker zu Hause stehen haben, können Sie Ihre Heizung dann einfach per Sprachbefehl steuern.
 

Die Modelle: Vom Pragmatiker zum Rundum-Wohlfühl-Paket

Es gibt viele Möglichkeiten, die Heizung in den eigenen vier Wänden einen Tick schlauer zu machen. Allerdings gibt es nicht das eine Modell, das für alle Interessierten die beste Wahl ist. In diesem Sinne wollen wir hier auch kein Ranking aufstellen und keine Kaufempfehlung aussprechen.

Je nachdem, welche Funktionen Sie suchen, sollten Sie anhand der Informationen, die wir Ihnen in diesem Text mitgegeben haben, selbst entscheiden, welches Modell das passende für Sie ist - und gegebenenfalls auch weitere Modelle recherchieren.

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl derzeit beliebter Thermostate:

Smarte Thermostate im Vergleich // Foto: Eigene Darstellung

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