Warum macht die Heizung Geräusche?

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Normalerweise gibt die Heizung höchstens ein leises Rauschen von sich. Doch wenn es klopft, blubbert oder sogar pfeift, sollten Sie etwas tun. Denn die Geräusche in der Heizung deuten auf defekte Bauteile oder falsch eingestellte Anlagen hin. Wir stellen Ihnen Ursachen und Maßnahmen vor.

Die Heizung gluckert, plätschert, fiept oder pfeift 

Was passiert, wenn Luft auf Wasser trifft, kennen Sie vielleicht vom Wasserkessel auf dem Herd. Es gluckert, plätschert, fiept und pfeift. Während das im Wasserkessel erwünscht ist, hat zu viel Luft im Heizungssystem nichts verloren. 

Außer an der Geräuschkulisse erkennen Sie Luft im System auch daran, dass der Heizkörper nicht richtig warm wird. Die Wärmeenergie wird vom Wasser transportiert. Wird es in den Rohren durch Luft ersetzt, wird die Heizung auch nicht mehr richtig warm. Denn Luft speichert weniger Wärme als Wasser. 

Die Lösung für das Luftproblem ist so logisch wie simpel: Sie müssen die Heizung entlüften – das geht auch ohne Fachmann und ist sehr schnell erledigt. 

Bringt das nichts, ist eventuell der Wasserdruck zu niedrig oder die Umwälzpumpe arbeitet mit einer zu hohen Drehzahl. Beide Probleme können Sie an Ihrem eigenen Heizungssystem beheben bzw. können Sie die Faktoren selbst regulieren. In einer Mietwohnung muss meist ein Fachmann gerufen werden.

Die Heizung rauscht 

Ein leises Rauschen im Betrieb? Ihre Heizung funktioniert, das Wasser kann ungehindert und frei von Luft durchlaufen! Wird aus dem Bächlein allerdings klanglich ein reißender Fluss, sollten Sie die Umwälzpumpe drosseln. Denn dann fließt zu viel Wasser durch die Heizkörper.  

Das ist nicht nur eine Herausforderung für die Leitungen und Pumpen, es treibt auch die Heizkosten nach oben. Wieder gilt: Bei einer eigenen Heizungsanlage können Sie das mit etwas Wissen selbst erledigen, im Mietshaus sollten Sie in Abstimmung mit dem Vermieter den Fachbetrieb anrufen. 

Die Heizung brummt 

Ein brummender Heizkörper ist nicht nur akustisch lästig (und schon ein außergewöhnliches Geräusch), er deutet auch auf ein defektes Bauteil hin. Da es sich dabei um die Pumpe, den Brenner, den Lüfter oder sogar lockere Leitungen handeln kann, sollten Sie die Schadensforschung am besten gleich dem Heizungsmonteur überlassen. Er kann das defekte Teil direkt und sicher austauschen. 

Die Heizung knackt 

In diesem Fall sollten Sie genau hinhören und die „Qualität des Knackens“ ermitteln. Kurze, leise Geräusche sind normal, da das Heizungsmaterial mit dem Erwärmen und Abkühlen arbeitet. Auch die Heizungsrohre dehnen sich aus oder ziehen sich zusammen. Erst, wenn das Knacken öfter auftritt oder lauter wird, müssen Sie etwas tun.  

Knackgeräusche deuten auf eine unerwünschte Reibung hin, die an den verschiedensten neuralgischen Punkten des Heizungssystems entstehen kann. Im schlimmsten Fall sind Rohre falsch (nicht spannungsfrei) verlegt. Weitaus häufiger sind Ventile falsch eingestellt oder falsch herum eingesetzt. Auch die Aufhängung des Heizkörpers kann dafür verantwortlich sein. 

Die Schadensbehebung überlassen Sie in jedem Fall dem Fachmann, da Laien mit DIY-Lösungen das Problem schnell verschlimmern können. 

Die Heizung klopft 

Ein beständiges und regelmäßiges Klopfen hat häufig zwei unangenehme Ursachen: Entweder das Überstromventil ist falsch eingestellt oder es fehlt. Oder die Heiß- und Kaltwasserleitungen liegen zu nahe beieinander.  

In beiden Fällen kommen Sie um den Anruf beim Fachbetrieb nicht herum, gerade wenn die Leitungen ursprünglich falsch verlegt wurden. 

Die Heizung macht überhaupt keine Geräusche 

Ja, auch das sollte Sie stutzig machen! Wenn Sie Ihre Heizungsanlage in Betrieb nehmen und weder an den Kesseln noch an den Heizkörpern irgendein Geräusch hören, stimmt etwas nicht. Wenigstens ein kurzfristiges, leises Knacken sollte vernehmbar sein. Erwärmt sich das kalte Kessel- oder Heizkörpermaterial zum ersten Mal in der Heizperiode, dehnt es sich unweigerlich aus. Die kalten Umgebungstemperaturen tun ihr Übriges. 

Doch keine Sorge, die Heizung muss nicht zwingend kaputt sein. Manchmal fehlt Wasser im Kreislauf, mitunter sind Ventile oder Anschlüsse nicht geöffnet. Auch ein simpler defekter Temperaturfühler kann den gesamten Betrieb aufhalten.  

Gehen Sie am besten vom Keller bis zum Dachboden alle einstellbaren Bestandteile Ihrer Heizungsanlage durch. Erst danach müssen Sie zum Telefon greifen. 

Wenn die Heizung Geräusche macht: Extratipp für Mieter 

Sollte aus einem kurzen, leisen Geräusch eine beständige Kakofonie an Heizungskrach werden, sinkt die sogenannte Gebrauchstauglichkeit Ihrer Wohnung. Unter Umständen dürfen Sie dann die Miete mindern, bis der Schaden behoben ist und Ihre Räume wieder leise sind.  

Um diese Minderung durchzusetzen, müssen Sie die Geräuschkulisse allerdings beweisen. Dazu sollten Sie am besten Videos drehen, da Sie so die Geräuschqualität direkt mit Ihrer Wohnumgebung beweisfähig verbinden.  

Außerdem müssen Sie dem Vermieter Zeit und Gelegenheit geben, den Schaden zu beheben. Dazu muss er natürlich wissen, dass er existiert. Ohne Schadensmeldung gibt es damit auch keinen Anspruch auf Mietminderung. 

Kann ich Heizungsgeräusche verhindern? 

Abgesehen von leisen Wassergeräuschen oder einem Heizungsrohr, das sich ab und zu meldet, können Sie verhindern, dass Ihr Heizungssystem zum dissonanten Orchester wird. Denn jedes außergewöhnliche Heizungsgeräusch ist ein Indiz für einen Wartungsbedarf. Zwar kann man sich an jedes Geräusch gewöhnen, doch irgendwann geht Ihre Heizung kaputt. 

Ein erster Schritt gegen unerwünschte Geräusche ist ein hydraulischer Abgleich. Damit optimieren Sie nach der Heizperiode Ihr gesamtes Heizungssystem und erkennen Schwachstellen, lange bevor Sie wieder heizen müssen. 

Im Zusammenhang damit sollten Sie Ihre Heizung wenigstens jährlich warten lassen und rechtzeitig erkennen, wann es Zeit ist, die Heizung zu modernisieren