Trump kündigt vorgezogene Iran-Entscheidung an: Wie reagieren die Ölpreise?

8. Mai 2018, Nicola Bergau

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Überraschend hat US-Präsident Trump angekündigt, bereits heute statt erst am Samstag eine Entscheidung zum Iran-Atomabkommen fällen und bekanntgeben zu wollen. Händler setzten daraufhin auf Gewinnmitnahmen. Was das für die Heizölpreise bedeutet, erfahren Sie bei uns.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Iran: Trump kündigt per Twitter Entscheidung an
  • Händler setzen auf Gewinnmitnahmen
  • Euro stagniert in der Nähe von 1,19 US-Dollar – US-Wirtschaftsdaten weiterhin ausschlaggebend
  • Heizölpreis kaum verändert
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Weltweite Sorge um Sanktionen gegen Iran
Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
Pipelineausfall in der Nordsee
Russland setzt auf langfristige Zusammenarbeit mit OPEC
Robuste US-Konjunkturdaten
Gute Aussichten für Nachfrageentwicklung

Mehr US-Ölförder-Plattformen laut Baker Hughes-Report
US-Ölförderung steigt kontinuierlich
USA: Schutzzölle könnten globales Wirtschaftswachstum bremsen

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 08.05.2018

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 75,54 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montagmorgen betrug noch 75,71 US-Dollar, der Schlusspreis für Montag wurde bei 76,17 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 663,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montagmorgen lag bei 663,00 US-Dollar, während der Schlusspreis am Montag bei 665,50 US-Dollar stand.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro bewegt sich weiterhin auf einem niedrigeren Niveau und kostete am Morgen 1,1925 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzpreis für Montag bei 1,1902 US-Dollar fest.

Für Bewegung könnten heute sowohl Wirtschaftsdaten aus Deutschland sowie natürlich auch die Entscheidung zum Iran-Abkommen sorgen. Allerdings dürfte hier der Ausschlag eher Auswirkungen auf die Ölmärkte haben.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

Es gab gestern nur ein bestimmendes Thema: Die plötzliche Ankündigung von US-Präsident Trump, die Entscheidung zum Iran-Atomabkommen nicht erst am Samstag zu fällen, sondern schon heute Nachmittag nach US-Ortszeit.

Dieser Schritt ist ein weiterer Beweis dafür, dass die US-Administration momentan vor allem für Unberechenbarkeit steht – auch wenn dahinter durchaus Kalkül stehen könnte. Schon vor einigen Wochen hatte sich Trump per Twitter über die hohen Ölpreise geäußert und dafür die OPEC verantwortlich gemacht.

Mit seinem gestrigen Tweet hat er nun erstmals seit Wochen Druck aus den Preisen genommen. Der Markt hatte die möglichen neuen Sanktionen gegen Iran von Tag zu Tag immer weiter eingepreist und war davon ausgegangen, dass die Öl-Exporte Irans nach der Entscheidung deutlich zurückgehen könnten. Das wiederum ist in der knapperen Versorgungslage am Ölmarkt ein sehr guter Grund für Preissteigerungen.

Sobald statt Annahmen und Gerüchten Fakten im Raum stehen – die Trump heute gegen 20 Uhr deutscher Zeit schaffen dürfte – nehmen die Händler schnelle Gewinne mit. Denn es besteht durchaus die Möglichkeit, dass keine neuen Sanktionen kommen und die Befürchtungen unbegründet gewesen sind – die Ölpreise also vollständig spekulativ aufgeladen sind. Wer hier clever handelt, verkauft seine Long-Positionen, also Wetten auf langfristig steigende Preise, möglichst vor einer definitiven Entscheidung.

So oder so hat die heutige Entscheidung erhebliche Auswirkungen auf die Märkte und die Weltlage insgesamt. Denn so löcherig das ursprüngliche Atomabkommen von 2015 auch sein mag – wird es aufgelöst, fallen jegliche Korrektive zu Irans Atomprogramm weg. Und die Sanktionen dürften ihr Übriges tun, die Lage im Nahen Osten noch zu verstärken. Andererseits besteht immer noch Hoffnung auf eine Deeskalation – auch wenn Trumps offensichtliche Abneigung gegen das Abkommen hinlänglich bekannt ist.

Sollte dieser Fall eintreten, könnte sich merkbare Entspannung auf den Märkten breit machen – und auch den Weg für eine neue Zusammenarbeit im Nahen Osten ebnen.
 

Heizölpreisentwicklung

Die lichte Entspannung an den Ölmärkten reichte heute nicht aus: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,99 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 69,09 Cent.

Auch wenn wir morgen schon in einer deutlich veränderten Preiswelt für Heizöl leben könnten, ist es eine wirtschaftlich kluge Entscheidung, sich heute für den Heizölkauf zu entscheiden. Denn leider stehen die Tendenzen immer noch in Richtung Preissteigerungen, die vor allem dann noch steigen könnten, wenn Trump das Abkommen aufkündigt. Mit Ihrer heutigen Entscheidung zum Heizölkauf machen Sie sich von diesen Entwicklungen vorerst vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.