US-Bestandsaufbau bestätigt – Preise im ruhigen Marktumfeld dennoch stabil

23. November 2017, Nicola Bergau

heizoel-am-donnerstag-guenstiger-231117

Heute ist Thanksgiving in den USA und wie erwartet sorgt das lange Wochenende für ein sehr ruhiges Marktumfeld. Obwohl die Preise nach den Zahlen des Department of Energy zurückgingen, pendeln sie auf einem engen Niveau. Der Euro steht über 1,18 US-Dollar. Heizöl heute billiger.

Ölpreisentwicklung

Auch wenn Thanksgiving ein amerikanischer Feiertag ist, hat das lange Wochenende in den USA doch globale Auswirkungen. An der amerikanischen Börse wird nicht gehandelt – und so sinkt auch das Handelsvolumen und die Risikobereitschaft weltweit.

Das erklärt auch, warum die Reaktion auf die verhalteneren Bestandszahlen des Department of Energy (DOE) relativ gleichmütig blieb. Zwar setzten einige Marktteilnehmer auf Gewinnmitnahmen und trieben die Preise nach unten, doch diese Tendenz war schnell wieder vorbei.

So pendeln die Ölpreise in einem engen Niveau. Da der Dollar aufgrund von Fed-Äußerungen gestern unter Druck geriet, legte der Euro im Gegenzug zu und notiert aktuell über 1,18 US-Dollar. Gerade darum ist Heizöl für inländische Käufer heute auch günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 63,12 US-Dollar. Der Schlusspreis von Mittwoch lag bei 63,32 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 562, 25 US-Dollar. Das entspricht exakt dem Schlusspreis von Mittwoch.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Wenn sich selbst bei ICE Gasoil im Endeffekt nichts ändert, ist das ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr sich der Handel zurückhält, sobald der wichtige Handelsplatz USA die Tore für das lange Thanksgiving Wochenende schließt.

Darunter liegt jedoch auch ein Zeichen dafür, dass der Markt sowieso gerade insgesamt in einer Warteposition scheint und auf das OPEC-Treffen am 30. November schaut, bei dem möglicherweise darüber beschlossen wird, wie es mit dem Kürzungsdeal weitergeht.

Zwar gab es gestern schon Reaktionen auf die Zahlen des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen, doch waren diese trotz Gewinnmitnahmen ebenfalls sehr verhalten zu nennen.

DOE korrigiert API-Zahlen teilweise nach unten

Es war zu erwarten, dass das DOE zu den enormen Rohölbestandsabbauten in den USA, wie sie das American Petroleum Institute (API) vermeldet hatte, eine andere Ergebnislage hat. Statt 6,4 Mio. Barrel weniger sind es laut DOE nur 1,9 Barrel weniger. Bei Benzin gab es keine Bestandsveränderungen, die Destillate legten um 0,3 Mio. Barrel zu.

Gleichzeitig hielt das DOE fest, dass die Importe gesunken seien, während die Exporte aus den USA zulegten – was die stärkeren Abbauten wie von API vermeldet eigentlich begünstigen würde. Wohl auch deshalb blieben die Reaktionen auf den DOE-Bericht gestern gering.

Die Nachfrage nach Benzin hat leicht zugenommen, gleiches gilt für Destillate, zu denen auch Heizöl gehört. Allerdings ist diese Veränderung trotz des bevorstehenden Winters eher gering. Überhaupt bleibt die Gesamtnachfrage auf dem US-Markt hinter aktuellen Erwartungen zurück.

Wenig überraschend ist indes, dass die Gesamtölförderung in den USA in dieser Berichtswoche auf ein neues Allzeithoch gestiegen ist. 9,66 Mio. Barrel werden täglich gefördert und bestätigen vorerst, was Analysten zur Entwicklung der US-Ölindustrie sowieso schon seit einem Jahr voraussagen.

Baker Hughes Report meldet mehr Förderanlagen

So ist es auch nicht weiter überraschend dass der Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen in dieser Woche ebenfalls Zunahmen vermeldet. Wegen Thanksgiving wurde der Report schon gestern veröffentlicht.

Neun Anlagen sind dazu gekommen und erhöhen die Gesamtzahl auf 747 Plattformen. Damit ist das Jahreshoch von Anfang August (768) zwar noch nicht erreicht, doch wird deutlich, dass die US-Ölunternehmen nun beginnen, die höheren Ölpreise für sich zu nutzen.

Eigentlich hätten diese beiden Faktoren, also mehr Förderanlagen und eine eher verhaltene Nachfrage, für deutlichere Preisnachlässe sorgen müssen. Doch ist aktuell kaum ein Marktteilnehmer bereit, sich auf eine Tendenz festzulegen oder über die Maßen zu kaufen oder zu verkaufen. Kurzfristig ist dafür Thanksgiving verantwortlich, langfristig bleibt es jedoch ein Zeichen für die Unsicherheit, wie es mit den Ölpreisen weitergehen wird.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat wesentlich deutlichere Impulse erhalten und notierte am Morgen bei 1,1837 US-Dollar. Der Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch betrug noch 1,1749 US-Dollar.

Gründe dafür kommen vorrangig aus den USA. Eher enttäuschende Konjunkturdaten waren der erste Impuls. Wichtiger war jedoch das Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed. Bei der Zinssitzung wurden zwar die Annahmen des Marktes scheinbar bestätigt, dass der Leitzins im Dezember angehoben werden könnte. Allerdings wird diese Aussicht durch eine relativ schwache Inflationsentwicklung getrübt, die das aktuelle Bild des wirtschaftlichen Aufschwungs in einem anderen Licht erscheinen lässt. Das könnte darauf hinauslaufen, dass der Zins nicht in dem Maße wie erwartet angehoben wird – und der Markt reagierte mit Enttäuschung.

Heizölpreisentwicklung

Der sichtbar gestiegene Eurokurs ist heute Morgen das Zünglein an der Waage und wesentlich dafür verantwortlich, dass Heizöl für inländische Käufer heute leicht günstiger ist: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,72 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 62,21 Cent.

Solange die Amerikaner Thanksgiving feiern, ist das für inländische Heizölkäufer die beste Gelegenheit, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung nach dem Feiertag vorherzusagen, doch ruhig wird es auf dem Weg zum OPEC-Treffen sicher nicht bleiben.

Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Damit sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.