Stimmung an den Märkten bleibt angespannt – Euro bleibt stark

7. Juni 2017,

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Kuwait übernimmt Vermittlerrolle zwischen Golfstaaten und Katar. Indonesien bekundet Interesse an OPEC-Mitgliedschaft. API-Bestandsdaten im US-Markt sorgen für weiter sinkende Preise.

Ölpreisentwicklung

Insgesamt war der Handel am Dienstag nach den Preisabstürzen der Vortage als ruhig zu bezeichnen, die Preise blieben auf einem niedrigen aber stabilen Niveau. Relevante Meldungen, welche den Preis besonders positiv oder negativ beeinflussten gab es nicht. Die Krise rund um den Staat Katar könnte sich aufgrund der Verhandlungsrolle von Kuwait vorerst entspannen.

Neben diesem Schauplatz steht weiterhin der US-Markt im Fokus. Das Statistikamt des Department of Energy, die Energy Information Administration (EIA), veröffentlicht monatlich alle relevanten Zahlen zum Rohölmarkt in den USA. Da der Bericht erst am Dienstag nach Handelsschluss der meisten Börsen veröffentlicht wurde und kaum neue Erkenntnisse bereit hielt, war seine Auswirkung auf den Handel bis in die heutigen Morgenstunden neutral.

Die Daten des American Petroleum Institute (API) hatten hingegen für eine weitere leichte Revidierung der Preise nach unten. Nach dem Bericht haben die Bestände an Rohöl zwar abgenommen, die Bestände von Ölprodukten wie Benzin und Diesel zogen hingegen kräftig an.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert am Mittwochmorgen mit 49,99 US-Dollar etwas schwächer als am Vortag. Der Schlusskurs am Dienstag lag auf ähnlichem Niveau bei 50,12 US-Dollar. Im Verlauf des Morgens konnte der Preis immer wieder die psychologisch wichtige Marke von 50 US-Dollar überschreiten.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, zeigt wie so oft ähnliche Kursverläufe. Heute Morgen liegt der Kurs bei von 432,40 US-Dollar und damit leicht über dem Schlusspreis vom Dienstag mit 428,50 US-Dollar.

Kuwait übernimmt Vermittlerrolle – Katar bekundet Festhalten am OPEC-Deal

Seit Montag bestimmt vor allem eine Meldung die Auslandsnachrichten: Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Jemen und Bahrain brechen ihre diplomatischen Beziehungen zum Emirat Katar ab. In Katar selbst reagiert die Bevölkerung mit Hamsterkäufen, international operierende Konzerne im Land stehen vor neuen Herausforderungen. Als Grund für die Maßnahme der Allianz aus Golfstaaten und Ägypten gilt vor allem der Vorwurf, wonach Katar den internationalen Terrorismus unterstützt. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Dauerrivalen Iran wird Katar nun zum Verhängnis.

Auch wenn Katar mit einer Fördermenge von täglich 0,7 Millionen Barrel / Tag ein verhältnismäßig kleiner Produzent im Rahmen der OPEC ist, steht die weitere Entwicklung in der Region in diesen Tagen im Fokus der Händler. In diesem Fall ist der Grund nicht die eventuell ausbleibende katarische Menge an Rohöl, welche eigentlich eine preissteigernde Auswirkung auf die Märkte hätte. Vielmehr setzt die Aktion die eh schon angeschlagene OPEC unter Druck.

Das am 25. Mai nur ein Minimalkonsens erzielt werden konnte, sorgte in Folge für einen Preiseinbruch von durchschnittlich 8% im Vergleich zum Niveau der Woche vor dem Abkommen. Das nun ein Staat innerhalb des Bündnisses mit derartigen Sanktionen unter Druck gesetzt wird, sorgt alles andere als für Entspannung. Es bleibt abzuwarten wie groß der Einfluss Katars auf andere Staaten des Bündnisses ist. Experten gehen nicht davon aus, dass das Emirat in der Lage ist andere Mitgliedsstaaten zur Abkehr vom Deal über die Förderbeschränkungen zu bewegen.

Kuwait übernimmt derweil eine Vermittlerrolle in den Spannungen. Auch für den Ölmarkt gab es beruhigende Worte: Der Ölminister Kuwaits verwies auf das Festhalten Katars an seine Förderquote seit Montag. Auch im ersten Halbjahr des Abkommens habe Katar mit einer Quotentreue von stets über 90% seine Verpflichtungen innerhalb der OPEC wahrgenommen. Insgesamt geht er damit von keinen negativen Auswirkungen auf das Abkommen aus.

Derweil gibt es Gerüchte über die Rückkehr Indonesiens in die Kreise des Kartells. Nach den zunächst noch inoffiziellen Meldungen hätte dies aber keinen Einfluss auf das Abkommen, da Indonesien für sich die Regelung des Irans und Libyens beansprucht und damit von einer Förderquotierung befreit bleiben möchte. Darüber hinaus ist das Land nur ein sehr kleiner Förderer und von Importen abhängig. Dennoch kann dies als Zeichen gewertet werden, dass die OPEC nach wie vor als sehr wichtige Organisation wahrgenommen wird.

Bestände in den USA ziehen an

Jede Woche veröffentlicht das American Petroleum Institute die aktuellen Bestandsdaten im US-Markt. Schon im Vorfeld kommunizieren Marktexperten ihre Erwartungen an die Bestandsentwicklungen, welche vom Handel mehr oder weniger eingepreist werden. Sind die Daten, so wie auch gestern, stark gegenläufig zu den Erwartungen und nehmen die Bestände auch noch zu, hat dies stets kurzfristige Auswirkungen auf die Preise: Sie fallen.

Die Bestände an Rohöl im US-Markt konnten die Erwartungen übertreffen. Sie fallen um nahezu 4,6 Millionen Barrel als im Vergleich zur Vorwoche. Die Bestände an Benzin und Destillatprodukten wie Diesel und Heizöl steigen hingegen erheblich. Benzin um 4,1 Millionen Barrel, Destillate um 1,8 Millionen Barrel. Die positive Nachricht von gefallenen Rohölbeständen wird in diesem Fall durch die Zunahme an Ölprodukten neutralisiert.

Das die Produktbestände derart zunehmen sollte nicht verwundern. So laufen die US-Raffinerien seit einigen Wochen unter Volllast, da im Sommer konjunkturbedingt die Nachfrage stets zunimmt. Das nun derart hohe Mengen an Produkten eingelagert werden, kann für eine schwächere Nachfrage und damit für eine schwächere Wirtschaftsleistung der USA sprechen.

In diesem Umfeld ist der Handel heute in Erwartung des DOE-Berichts. Er wird stets am Mittwochabend veröffentlicht und hat mit seinen tiefergehenden Zahlen die Daten des API-Berichts in der Vergangenheit allzu oft revidiert.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro ist mit 1,1278 US-Dollar etwas stärker als am Dienstag. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag lag etwas niedriger bei 1,1258 US-Dollar.

Der Handel bleibt indes impulsarm. Für den Donnerstag ist eine Sitzung der EZB anberaumt, von der neue geldpolitische Signale ausgehen könnten. Auch wenn Großbritannien mit dem Brexit-Votum die Europäische Union verlassen wird, hat die anstehende Unterhauswahl am morgigen Donnerstag ebenfalls Auswirkungen auf das Handelsgeschehen. Es kann also frühestens morgen mit neuen, fundamentalen Entwicklungen im Eurokurs gerechnet werden. 

Heizölpreisentwicklung

Auch heute sorgen instabilen Kursnachlässe bei Rohöl für deutliche Preisnachlässe bei Heizöl. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 52,94 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es noch 53,08 Cent.

Auch wenn sich der Markt zu beruhigen scheint, bleibt die Lage angespannt, was einen Heizölkauf zum jetzigen Zeitpunkt für Verbraucher zu einer guten Entscheidung macht. Setzen Sie jetzt auf den Heizölkauf, denn sobald sich die OPEC-Kürzungen in harten Bestandsdaten bemerkbar machen und die Sommernachfrage steigt, sind wieder höhere Preise zu erwarten. Sie sollten das bei Ihrer Entscheidung zum Heizölkauf nicht außer Acht lassen.

Wenn Sie sich jetzt zum Kauf entscheiden, sichern Sie sich ein gutes Preisniveau und lassen die Marktbewegungen für eine ganze Weile hinter sich.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.