Das Ringen um die Iran-Sanktionen: Wie beginnt die Woche für Heizölkunden?

7. Mai 2018, Peter Dudda

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Wie angekündigt, waren die Märkte über das Wochenende durch die Sorge um das Iran-Atomabkommen bestimmt. Die Preise schraubten sich weiter in die Höhe. Venezuela steht angesichts der knappen Versorgungslage wieder im Fokus. Wie die Woche für Heizölkunden beginnt, erfahren Sie hier.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Iran: Atom-Abkommen auf der Kippe
  • Venezuela: Internationale Unternehmen ziehen sich aus dem Land zurück

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Weltweite Sorge um neue Sanktionen gegen Iran
Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
Pipelineausfall in der Nordsee
Quotentreue bei OPEC-Förderkürzungen bei 149%
Russland setzt auf langfristige Zusammenarbeit mit OPEC
Robuste US-Konjunkturdaten
Gute Aussichten für Nachfrageentwicklung

Mehr US-Ölplattformen laut Baker Hughes-Report
US-Ölförderung steigt kontinuierlich
USA: Schutzzölle könnten globales Wirtschaftswachstum bremsen

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 75,71 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitagmorgen betrug noch 73,66 US-Dollar, der Schlusspreis für Freitag wurde bei 74,87 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 663,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitagmorgen lag bei 645,50 US-Dollar, während der Schlusspreis am Freitag bei 651,50 US-Dollar stand.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 07.05.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro startet erneut schwächer in die neue Woche. Am Morgen notierte er nur bei 1,1938 US-Dollar, die Tendenz war weiterhin fallend. Der Referenzpreis der EZB wurde für Freitag bei 1,1969 US-Dollar festgeschrieben.

Es gibt heute kaum Konjunkturdaten, die den Devisenmärkten deutliche Impulse geben könnten. Vor allem aus der Eurozone sind keine wirklichen Zahlen zu erwarten, die dem starken Dollarkurs etwas entgegen zu setzen hätten.

Im Freitagsverlauf hatte sich der Euro bei 1,911 US-Dollar sogar auf einen Tiefstand wie zuletzt Ende Dezember begeben. Experten sagen allerdings, dass die hohen Ölpreise auch den Dollar etwas belasten – schließlich ist das Ringen um das Iran-Abkommen, und damit der Ölpreisanstieg – zuallererst in amerikanischer Hand.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

Auch wenn keine neuen Nachrichten zum Thema Atom-Abkommen mit Iran zirkulieren, bewegt sich der Markt langsam auf einen fast panischen Zustand zu. Die Ölpreise bilden diese Sorge eins zu eins ab und bewegen sich auf neuen 3,5 Jahreshochs. Die einzig gute Nachricht daran: Sollte der Deal wirklich aufgekündigt werden, ist die Chance, dass die Ölpreise daraufhin noch stärker explodieren, relativ gering. Denn diese Sorge ist ja bereits eingepreist.

Gleichzeitig steht Venezuela wieder im Fokus. Das Land ist in einer so prekären Lage, dass sich erste wichtige internationale Unternehmen daraus vollständig zurückziehen. Dies verstärkt die Schleife aus fehlendem Kapital, am Boden liegender Wirtschaft und eben auch Rückgang der Ölproduktion. Diese könnte schon zum Jahresende auf unter 1 Mio. B/T fallen, Anfang 2017 waren es noch rund 2 Mio. B/T.

Dies ist im globalen Vergleich vielleicht nicht viel, doch angesichts der knappen Versorgungslage beim Thema Öl ein Fakt, den Analysten nun höher bewerten als noch vor einem Jahr.

Der Baker Hughes Report zur Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen hat erneut einen Anstieg vermeldet: 9 Plattformen sind hinzu gekommen, die Gesamtzahl beträgt nun 834 Anlagen. Auch dies ist wieder ein neuer Rekord. Allerdings rechnen nun auch Experten vor, dass diese offensichtliche Agilität der US-Ölindustrie auch Grenzen hat: Denn das potentiell zu fördernde Öl muss durch Pipelines transportiert werden können, die langsam mit der Förderentwicklung nicht mehr Schritt halten. Der Ausbau des Pipelinenetzes kommt ebenfalls nicht hinterher. Bis das Öl also auf dem Markt oder bei den Raffinerien angelangt, vergeht mehr Zeit, als die Förderentwicklung vermuten ließe.
 

So verlief der Handel am Freitag

Auch am Freitag zeigte sich, dass der Markt unabhängig von der Nachrichtenlage rein aus rechnerischen Gründen schon auf Anstieg setzt. Schon in der ersten Tageshälfte ging es leicht nach oben, gute Arbeitsmarktdaten aus den USA, die eine weiterhin hohe Nachfrage nach Öl vermuten lassen, taten ihr Übriges, um die Preise weiter anzuschieben und die Sorge um das Iran-Abkommen in den Vordergrund treten zu lassen.
 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 07.05.2018

  • Verbraucherkredite, USA
  • Reden FOMC-Mitglieder

Dienstag, 08.05.2018

  • Industrieproduktion, Deutschland
  • Handelsbilanz Deutschland
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 09.05.2018

  • Erzeugerpreisindex, USA
  • EIA Rohöl Lagerbestand, USA

Donnerstag, 10.05.2018

  • Arbeitsmarktdaten, USA

Freitag, 11.05.2018

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr
 

Heizölpreisentwicklung

Leider gibt es angesichts der Marktlage keine andere Rechenmöglichkeit: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,05 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 67,07 Cent.

Trotz aller Steigerungen ist der heutige Heizölkauf vermutlich immer noch eine gute Entscheidung. Denn fallende Preise sind zunächst nicht zu erwarten, zumal sie aktuell vom Eurokurs stets noch weiter gedrückt werden. Wer heute kauft, macht sich zumindest von weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.