Rohölpreis sinkt weiter, Heizöl ebenfalls günstiger
24. Mai 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Libyen: Kein Waffenstillstand in Sicht
- Brent bei 68,68 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 613,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1184 US-Dollar
- Heizölpreis bei 71,33 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,33 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag lag der Heizölpreis bei 72,81 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Pipeline-Ausfall in Nigeria
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Atomabkommen: Spannungen zwischen dem Iran und den USA verschärfen sich
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert
► Kämpfe in Libyen
▼ Neue Zölle in Handelsstreit China / USA
▼ US-Schieferölboom zeichnet sich ab
▼ Russland deutet Produktionssteigerung an
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 68,68 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug noch 70,53 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Donnerstag bei 67,92 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 613,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstag lag bei 630,75 US-Dollar, der Schlusspreis vom Donnerstag bei 633,50 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Die US-Ölbestände stiegen in dieser Woche an, während in Kasachstan und Irak eine höhere Ölförderung erwartet wird. Diese preissenkenden Einflüsse stehen zwar den Spannungen zwischen USA und Iran sowie zwischen USA und China entgegen. Diese Umstände wirken zwar preistreibend, doch sind sie längst im Kurs berücksichtigt, sodass die senkenden Impulse derzeit die Oberhand haben. Gestern fiel die Nordseesorte Brent noch einmal ab.
Im Laufe des Tages näherte sich der Ölpreis zusehends der 70-US-Dollar-Marke. Der stetig fallende Kurs sendete Verkaufssignale, denen die Marktteilnehmer folgten. Gewinnmitnahmen sorgten letztlich dafür, dass Rohöl am Abend unter 70 US-Dollar ankam. Der Ölkurs schloss mit großen Verlusten ab. Dies ist eine starke Reaktion auf die überraschend hohen Rohölbestände der USA. Möglicherweise ist sie sogar übertrieben und eine Kurskorrektur nach oben wird nicht lange auf sich warten lassen.
Nachdem der Euro gestern Verluste hinnehmen musste, ist er nun wieder auf steigendem Kurs. Gut für Heizölkäufer, die hierzulande das in US-Dollar gehandelte Heizöl in Euro kaufen. Ein starker Euro bedeutet deshalb günstige Preise. Zusätzlich erlebte Rohöl einen Preissturz. Das sind gute Umstände, sollte sich Ihr Heizöltank leeren. Nun können Sie ihn zu einem guten Kurs auffüllen. Nutzen Sie den niedrigen Heizölpreis so bald wie möglich.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1184 US-Dollar, am Donnerstagmorgen waren es 1,1149 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Donnerstag bei 1,1185 US-Dollar festgesetzt.
Gestern fiel der Eurokurs auf den niedrigsten Stand seit Mai 2017, nachdem die erwarteten Konjunkturdaten aus Deutschland enttäuschend ausgefallen sind. Das Ifo-Geschäftsklima stand auf dem tiefsten Stand seit Ende 2014, was den Euro belastete. Nun muss abgeschätzt werden, welche Industriezweige die schwache Konjunktur stützen können. Bis hier Klarheit herrscht, machte der Euro wieder etwas Boden gut und stieg wieder an.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Libyen: Kein Waffenstillstand in Sicht
Libyen: Keine Hoffnung auf Frieden
Der Kommandeur der Libyan National Army (LNA) Haftar traf sich gestern in Paris mit dem französischen Staatspräsidenten Macron. Dieser wollte den Kommandeur offenbar davon überzeugen, die Differenzen in Libyen auf politischem Wege beizulegen. Seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Haftar beschreitet weiterhin den militärischen Weg und gibt keinen Anlass zur Annahme, dass sich dies absehbar ändern wird.
Die Kämpfe in der Umgebung der Hauptstadt Tripolis halten weiter an. Die LNA stellt sich gegen Milizen und radikale Gruppen, die die libysche Regierung unterstützen, die Haftar stark kritisiert. Die Situation ist für die Politik schwer einzuschätzen. Länder wie Frankreich oder Russland beziehen keine klare Stellung und lassen sich Kommunikationskanäle zu Haftar und auch zur international anerkannten Regierung Libyens offen, während die Türkei einen opportunistischen Weg wählt und offensichtlich die Seite unterstützt, die gegen das UN-Embargo den Waffenhandel in Anspruch nimmt. Einflussreiche Staaten wie die USA, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate stellen sich auf die Seite der LNA.
Die Situation ist uneindeutig und ohne einen weitgehenden Konsens auf internationaler Ebene, welche Seite zu bevorzugen ist, kann kein politischer Druck ausgeübt werden, um die Kämpfe um Tripolis zu beenden. Die Bedrohung durch den Ausbruch eines Bürgerkrieges ist noch nicht vorüber. Folglich bleibt auch die libysche Ölproduktion auf einem niedrigen Niveau.
Informationen zum Heizölkauf
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.