Preisrallye bei Ölpreisen geht die Luft aus – Euro fällt zurück: Heizöl günstiger

17. Januar 2018, Nicola Bergau

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Immer noch befindet sich der Ölmarkt in einer praktisch neuigkeitsfreien Phase. Hatte er die vergangenen Tage die Ölpreise kontinuierlich nach oben getrieben, ging dieser Entwicklung gestern die Luft aus. Die Preisnachlässe blieben recht gering. Heizöl trotz des gefallenen Euros heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Nach dem relativ verhaltenen Wochenstart aufgrund des Feiertages in den USA nahm das Handelsinteresse an den Märkten gestern wieder deutlicher zu. Und immer noch scheint die Stimmung auf weiter steigende Preise ausgerichtet. Allerdings ist es nur normal, dass die Händler nach fast einer Woche ohne wirkliche Neuigkeiten gestern auf Gewinnmitnahmen setzten und so den Ölpreis leicht drückten.

Lediglich der Produktivitätsbericht der amerikanischen Energy Information Agency zur Lage der US Schieferölproduktion brachte gestern hatte Fakten. Die Unternehmen bereiteten demnach rekordverdächtige 156 Ölquellen für die schnelle Erschließung im Dezember 2017 vor. Aber auch das ist in dem Sinne keine Neuigkeit, ist die befürchtete Ölflut aus den USA doch bereits seit mehr als einem Jahr ein Thema.

Auch dem Eurokurs ging gestern nach einem zwischenzeitlich neuen Hoch die Luft aus, auch wenn er immer noch komfortabel über 1,2 US-Dollar steht. Grundsätzlich verzeichnen Analysten auch hier eine ungewöhnlich hohe Schwankung innerhalb eines Tages (Volatilität), die scheinbar ebenso wenig Grundlagen aufgrund harter Fakten hat.

Im Gesamtbild ergibt sich heute Morgen bei den Heizölpreisen also ein sehr enges Rechenspiel im Vergleich von Euro und Öl. Im Endeffekt ist Heizöl heute aber etwas günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 69,13 US-Dollar und liegt damit knapp unter dem gestrigen Tagesstart von 69,99 US-Dollar. Der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 69,15 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 612,75 US-Dollar. Am Dienstag waren es um die gleiche Zeit 619,50 US-Dollar. Der Schlusspreis am Dienstag betrug 614,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Wie üblich lassen sich die aktuellen Tendenzen am Ölmarkt am besten am Gasoil-Preis ablesen, der sich meist deutlicher vor dem Komma ändert als der Brent-Preis. Dennoch sind auch diese Änderungen eher marginal und zeigen, wie optimistisch der Ölmarkt weiterhin bleibt – auch wenn technische Verkaufssignale in Gewinne umgesetzt werden.

Die USA sind für ihren Ölboom vorbereitet

Der Produktivitätsbericht der amerikanischen Energy Information Agency zur Lage der US Schieferölproduktion zeigte gestern einmal mehr, dass die USA mehr als vorbereitet sind, um den globalen Markt mit Schieferöl zu fluten. Im Dezember hätten die Unternehmen insgesamt 7.493 Ölquellen so angebohrt, dass sie innerhalb von sechs bis neun Monaten produktionsbereit wären. Im Dezember 2016 waren es hingegen nur 5.453 Quellen.

Aufs Jahr 2017 gerechnet seien monatlich durchschnittlich 170 Quellen hinzugekommen, was laut EIA-Bericht bedeutet, dass schon im Februar täglich 111.000 Barrel Rohöl mehr gefördert werden können. Der OPEC-Kürzungsdeal beläuft sich auf 1,8 Mio. Barrel pro Tag und ist einer der wichtigsten wirtschaftlichen Gründe, warum die USA ihre eigene Produktion so massiv vorantreiben.

Letztendlich bleibt aber immer noch die Frage, ob die Ölpreise dauerhaft wirklich auf einem Niveau pendeln, dass diesen US-Ölboom rentabel macht. Bisher lauten die Prognosen: Die jetzigen Preisgefilde sind definitiv überhitzt, doch die hohe Nachfrage und die offenbar werdenden Kürzungserfolge der OPEC könnten für eine Stabilisierung um 60 Dollar pro Barrel sorgen. Und dieser Wert ist in jedem Fall für die immer rentabler werdende Schieferölindustrie ausreichend.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro konnte im gestrigen Tagesverlauf seine Gewinne sogar noch ausbauen und rangierte zwischenzeitlich auf einem Niveau über 1,23 US-Dollar. Dieses neue 3-Jahreshoch war allerdings nur von kurzer Dauer. Am Morgen stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2218 US-Dollar, die EZB legte den Referenzpreis für Dienstag auf 1,2230 US-Dollar fest.

Experten rätseln indes darüber, warum der Euro-Dollarkurs momentan im Tagesverlauf so erheblich schwankt. Denn handfeste Fakten gibt es für diese Bewegungen nicht – vor allem nicht nach oben. Eine solche Volatilität ist zwar immer ein Zeichen dafür, dass der Markt mit sich selbst beschäftigt ist und sich minütlich für die eine oder andere Richtung aufgrund fehlender Impulse entscheidet. Doch derartige Höhenflüge sind dabei meist nicht wahrscheinlich, die Spanne ist normalerweise enger.

Vielleicht erhält der Markt im Tagesverlauf noch eindeutige Impulse, wenn sowohl die USA als auch der Euroraum diverse Konjunkturdaten veröffentlichen.

Heizölpreisentwicklung

Obwohl der Euro stark bleibt, hat er sich zum gestrigen Referenzpreis erneut verringert. In Kombination mit einem gefallenem Ölpreis, ist Heizöl heute günstiger zu haben: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,73 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 63,81 Cent.

Der Eurokurs ist momentan ein bestimmender Faktor für diese Ölwoche, solange auf dem Ölmarkt nichts Neues passiert. Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entscheiden – gerade, wenn sich der Tank leert.

Mit stark fallenden Ölpreisen ist im momentanen Marktumfeld vorerst weniger zu rechnen, auch wenn hier natürlich immer wieder unvorhergesehene Ereignisse oder ein Umschwung der Stimmung möglich sind. Darum machen Sie sich am besten von all diesen Entwicklungen unabhängig und lösen heute Ihre Bestellung aus.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.