Steigt mit dem Optimismus auch der Heizölpreis?
18. Mai 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- OPEC schleißt eine Verlängerung der Kürzungen nicht aus
- Ölproduktion in den USA wird wieder hochgefahren
- Brent bei 33,92 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 285,75 US-Dollar
- Euro bei 1,0810 US-Dollar
Heizölpreis heute
- Heizölpreis bei 50,66 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 50,66 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 49,75 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ IEA relativiert Nachfrageeinbruch, FED mit optimistischem Wirtschaftsausblick
▲ OPEC+ Kürzungen sollen im Juni und Juli noch ausgeweitet werden
▲ Globale Ölbestände sinken, Ölproduktion sinkt auch in Kanada und Norwegen
▼ Saudische Öltankerflotte gen USA wird größer
▼ Sorge um zweite Infektionswelle
▼Weltbank prognostiziert dauerhafte Störung der Ölnachfrage
An den Ölmärkten startet man heute optimistisch in die neue Woche, denn es sind deutliche Kursgewinne bei Gasoil und WTI zu verzeichnen. Letzterer notiert auf dem höchsten Wert seit zwei Monaten - trotz anhaltender Corona-Pandemie. Unterdessen verkündete der OPEC Generalsekretär, Mohammad Barkindo, dass beim nächsten Treffen im Juni keine Option ausgeschlossen wird. Damit spielt er wohl auf die Möglichkeit an, dass die aktuellen Produktionskürzungen auch über Juni hinaus bestehen bleiben könnten. Den Tiefpunkt habe man überstanden, heißt es von Seiten des Öl-Kartells – das gebe Anlass zum vorsichtigen Optimismus. Eigentlich war geplant, dass die OPEC+ Mitglieder ihre Produktion ab Juni dieses Jahres wieder hochfahren. Doch Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten zuletzt nochmal zusätzlich gedrosselt. Eine konkrete Entscheidung, ob diese Kürzungen weiter bestehen bleiben, wird voraussichtlich aber frühestens auf dem nächsten Treffen bekanntgegeben, für das es bisher noch keinen Termin gibt.
In North Dakota, dem Staat mit der zweitgrößten Ölförderung in den USA, wird die Produktion unterdessen wieder hochgefahren. An tausenden Ölquellen war die Förderung abgeschaltet worden – vor allem aufgrund des niedrigen WTI-Preises. Da dieser nun die Marke von 30 US-Dollar überschritten hat, beginnen die ersten Unternehmen wieder mit der Förderung. Doch von einer Erholung zu sprechen sei zu früh, mahnen einige Analysten. Der Markt bleibe volatil.
Insgesamt scheint die Stimmung an den Märkten positiver zu sein, als in den vergangenen Wochen. Anlass dazu sind unter anderem die Preissteigerungen sowie die Tatsache, dass die Bestände selbst in den USA, wo die Förderung zum Jahreswechsel noch auf Rekordhöhe lag, nicht mehr steigen. Durch die Lockerungen dürfte auch die Wirtschaft wieder langsam hochfahren. Die Märkte zeigen sich also solider und die Gefahr eines erneuten Preisrutsches scheint erstmal gebannt. Doch eine zweite Infektionswelle könnte die Fortschritte schnell zunichtemachen. Solange die Lage volatil bleibt und dadurch der Heizölpreis noch auf einem vergleichsweise günstigen Niveau steht, lohnt es sich für Heizölkunden, den Vorrat aufzustocken.
Ölpreise an der Warenterminbörse:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 30,81 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 31,74 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 32,50 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 285,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 269,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 269,75 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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