Optimismus im Handelsstreit: Ölpreise klettern auf 2-Monatshoch
18. November 2019, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- IEA-Monatsreport: Mehr Öl, gleiche Nachfrage
- Optimistische Kommentare zum Handelsstreit
- Baker Hughes Report: 11 US-Ölplattformen weniger
- Brent bei 63,21 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 587,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1060 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 67,91 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,91 Cent pro Liter Heizöl. Am Wochenende lag der Heizölpreis bei 66,97 Cent pro Liter Heizöl und am Freitag bei 67,74 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ USA und China treiben Handelsgespräche voran
▲ China steigert Rohölimporte
► Brexit ungeklärt
► IEA-Jahres- und Monatsbericht
▼ Kasachstan steigert Rohölförderung
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 63,21 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 62,50 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 63,41 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 587,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 581,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 587,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Abermals dreht sich die Stimmung an den Märkten, wenn es um den Handelsstreit zwischen China und den USA geht. Am Wochenende seien Gespräche zu strittigen Punkten eines Abkommens sehr gewinnbringend verlaufen, wie Peking und Washington meldeten.
Damit wird es wieder wahrscheinlicher, dass ein Vertrag zustande kommt, der zumindest weitere Zölle abwendet und unter Umständen sogar bestehende Handelsschranken abbaut. Zuletzt hatte der Markt aufgrund widerstreitender Aussagen und einer diffusen Informationspolitik aus beiden Lagern die Hoffnung darauf sichtbar verloren.
Der neue Optimismus drückte sich direkt in steigenden Ölpreisen aus, die sichtbar auf ein 2-Monatshoch kletterten. Daran konnte auch der IEA-Monatsbericht nichts ändern, der die Nachfrageprognosen für 2020 unverändert beließ, die Produktion von Nicht-OPEC-Ländern aber nach oben korrigierte.
Diese Aussichten sind sicher keine Neuigkeit für den Markt, erhöhen jedoch abermals den Druck auf die OPEC, sich im Dezember bei der Vollversammlung doch für höhere Kürzungsquoten auszusprechen. Analysten mahnen an, dass aus diesem Druck jedoch auch großes Enttäuschungspotential erwächst, sollte die OPEC an ihrer aktuellen Meinung, dass höhere Quoten nicht notwendig seien, festhalten.
Die OPEC geht nämlich derzeit davon aus, dass insbesondere die US-Ölproduktion nicht so stark steigen könnte, wie andere Prognosen festhalten. Das geht aus dem aktuellen Monatsreport des Kartells hervor. Die Plattformzählung des Baker Hughes-Reports von Freitag scheint diese Einschätzung zumindest punktuell zu bestätigen.
Erneut ist die Anzahl der Anlagen gesunken und rangiert mit elf Anlagen weniger nun bei 806. Allerdings handelt es sich bei diesen Anlagen um explorative Einrichtungen, die noch nicht vollends in Betrieb sind, sondern gerade erschlossen werden. Der Baker Hughes Report macht demnach nur deutlich, dass sich die US-Ölindustrie weniger auf Expansion als auf die Wirtschaftlichkeit der laufenden Produktion konzentriert. Dies ist eine nachvollziehbare Vorsichtsmaßnahme im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld und sicher kein Beweis dafür, dass die Industrie und der Ausstoß an Schwung verlieren.
Für inländische Heizölkäufer ist das aktuelle Preisniveau sicher nicht die beste Ausgangslage, auch wenn ein deutlich gestärkter Euro viele Preissteigerungen bei Rohöl wieder aus der Rechnung nimmt. Im aktuellen Klima eines vorsichtigen Optimismus kann es jedoch wahrscheinlich werden, dass die Preise weiter steigen. Gerade weil die Heizperiode beginnt, sollten Sie sich möglichst schnell von allen Entwicklungen unabhängig machen und den Tank zu einem moderaten Preisniveau auffüllen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1060 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1021 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1034 US-Dollar festgesetzt.
Nach mehreren Wochen, in denen die US-Konjunkturzahlen der allgemein pessimistischen Stimmung widersprachen, knickten sie am Freitag nun deutlich ein und sorgten für eine Dollarschwäche, von der im Gegenzug der Euro profitierte. Die Oktoberwerte der US-Konjunktur gingen deutlich zurück, allerdings könnte die Einschätzung aufgrund eines Streiks bei General Motors im Oktober verzerrt sein.
In dieser Woche stehen europäische Konjunkturdaten und viele Reden hochrangiger EZB-Mitglieder im Mittelpunkt. Die Frage ist, wie sie die wirtschaftliche Zukunft der Eurozone einschätzen und welche Indikatoren dies für die weitere Geldpolitik der Zentralbank liefert. Tatsache ist, dass jede dieser Reden das Potential hat, den Euro deutlich zu bewegen. In der aktuellen Stimmung ist es wahrscheinlicher, dass die Gemeinschaftswährung ihre Gewinne wieder abgeben könnte.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 18.11.2019
- Rede EZB-Mitglied, Eurozone
Dienstag, 19.11.2019
- Leistungsbilanz, Eurozone
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 20.11.2019
- EU-Finanzstabilitätsbericht, Eurozone
- Rede EZB-Mitglied, Eurozone
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 21.11.2019
- Rede EZB-Mitglied, Eurozone
- EZB-Sitzung, Eurozone
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 22.11.2019
- BIP, Deutschland
- Einkaufsmanagerindex, Deutschland + Eurozone
- Markit PMI, Deutschland+ Eurozone+USA
- Rede EZB-Präsidentin Lagarde, Eurozone
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
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