OPEC+Treffen rückt in den Fokus: Ölpreise treten auf der Stelle
3. Dezember 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- OPEC-Förderung im November angeblich gesunken
- Saudi-Arabien soll für höhere Förderkürzungen sein
- USA sehen neue Zölle auf chinesische Waren am 15.Dezember als wahrscheinlicher
- Brent bei 61,03 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 571,75 US-Dollar
- Euro bei 1,1075 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 66,61 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 66,61 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag lag der Heizölpreis bei 67,00 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ China vermeldet Lösung im Handelskonflikt
▲ OPEC+ größtenteils offen für Verlängerung der Kürzungen bis Mitte 2020
► Brexit ungeklärt
► EIA und OPEC Monatsberichte
▼ Russland argumentiert gegen OPEC-Pläne
▼ US-Gesetze zugunsten Hongkongs dämpfen Handelsgespräche
▼ Rekordförderung im Golf von Mexiko erwartet
▼ OPEC Ölproduktion im November angeblich gestiegen
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 61,03 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug 61,21 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 60,95 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 571,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 574,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 575,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Wie es angesichts des OPEC+Treffens am Donnerstag und Freitag zu erwarten ist, reagiert der Markt schon jetzt auf jede neue Aussage der Dealmitglieder und richtet sein Kaufverhalten entsprechend aus.
Saudi-Arabien soll laut OPEC-Informanten daran interessiert sein, die bisherigen Förderbeschränkungen nicht nur zu verlängern, sondern auch um 0,4 Mio. B/T anzuheben. Der größte Ölproduzent des Kartells hatte zuletzt mehrfach durchblicken lassen, dass dies im aktuellen Marktumfeld nicht nötig sei – dann aber doch wieder eine andere Haltung eingenommen.
Mit dem bevorstehenden Börsengang des staatlichen Ölunternehmens wird es aber insbesondere für die Saudis umso dringlicher, die Preise zu stabilisieren. Und da Ölnationen wie die USA kontinuierlich mehr Öl fördern, hat die OPEC momentan faktisch keine andere Wahl als mit künstlichen Beschränkungen des eigenen Ausstoßes für eine gute Grundlage zu sorgen.
Zunächst wäre es zumindest ein Anfang, wenn sich die Dealmitglieder an die bisher geltenden Quoten halten würden. Laut interner Berichte soll die Novemberförderung der OPEC jedoch wieder gestiegen sein. Russland als wichtigstes Nicht-OPEC-Land im Deal habe mehr produziert als vereinbart.
Hinzu kommt, dass selbst bei einer weiteren Förderbeschränkung um 0,4 Mio. B/T kaum eine Möglichkeit besteht, die Preise langfristig zu stabilisieren. So sagen zumindest zahlreiche Analysten. Sie befürchten deutliche Preisabschwünge zum Jahresende und sehen gleichzeitig die Gefahr, dass es gar keine zusätzlichen Beschränkungen geben wird.
Denn viele OPEC-Mitglieder haben sich nur widerwillig auf die jetzigen Quoten eingelassen, Russland ist gar der Meinung, dass man am Donnerstag und Freitag gar nichts entscheiden und erst im Frühjahr 2020 eine Bewertung vornehmen wird. Irak und Nigeria liegen momentan über dem vereinbarten Kürzungsniveau, während Länder wie Iran oder Algerien mit Unruhen im eigenen Land noch ganz andere Sorgen haben.
Außerdem ist Saudi-Arabien nicht bereit, weitere Kürzungen allein zu schultern. Der größte OPEC-Produzent nimmt bisher naturgemäß die größte Ölmenge vom Markt, doch auch hier ist das Ende der Fahnenstange aus Sicht der Analysten bald erreicht.
Die Ölpreise spiegelten diese internen Widersprüche und den fehlenden Glauben an eine markstabilisierende Einigung gestern wider. Es gab leichte Abwärtskorrekturen sowie eine deutlichere Aufwärtsbewegung nach den Aussagen Saudi-Arabiens. Diese hielt allerdings nicht lange an, auch wenn die Rohölpreise heute wieder über dem gestrigen Schlussniveau liegen.
Es ist zu erwarten, dass dieses Hin und Her die gesamte Woche bestimmen wird, bis das OPEC-Treffen definitive Zahlen und Fakten hervorbringt.
Heute Morgen ist Heizöl erst einmal günstiger. Und es ist dringend zu empfehlen, sich dieses Preisniveau zunutze zu machen und den Tank aufzufüllen. Denn trotz aller negativen Einstellung besteht immer noch eine Möglichkeit, dass sich die Dealmitglieder auf höhere Förderbeschränkungen einigen, die dann im Umkehrschluss die Ölpreise deutlich verteuern würden.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1075 US-Dollar, am Montag waren es 1,1018 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1023 US-Dollar festgesetzt.
Etwas freundlichere Konjunkturdaten aus der europäischen Industrie gaben der Gemeinschaftswährung gestern Schwung, ohne dass der Dollar mit eigenen enttäuschenden Daten etwas entgegen zu setzen hatte. Allerdings hielt diese Aufwärtsbewegung nicht lange an, da die Zahlen nur ein Schlaglicht darstellen und es am Devisenmarkt momentan sowieso keinen Grund gibt, sich langfristig auf eine Strategie festzulegen.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- US-Strafzölle am 15. Dezember wieder wahrscheinlicher
Da es keine Fortschritte im Handelsabkommen zwischen China und den USA zu vermelden gibt, wird es nun wieder wahrscheinlicher, dass am 15. Dezember neue US-Zölle auf chinesische Waren erhoben werden. Dieser ursprüngliche Termin war angesichts der bisherigen optimistischen Äußerungen von beiden Seiten zunächst in den Hintergrund gerückt. Doch US-Handelsminister Ross erinnerte den Markt gestern daran, dass es ohne Einigung auch keinen Grund gäbe, diesen Termin verstreichen zu lassen.
China wiederum betonte, dass es eine Einigung nur geben werde, wenn diese Zölle nicht installiert und bestehende Beschränkungen zurückgenommen werden. Damit ist die Situation einmal mehr festgefahren und aller Optimismus, der in den vergangenen Wochen aufkeimte, wieder hinfällig.
Noch sieht man den Ölpreisen diese Enttäuschung nicht an, da das OPEC-Treffen den dominanteren Einfluss hat. Doch das könnte sich schnell ändern, wenn sich beide Seiten im Handelsstreit wieder deutlicher zu Wort melden – vermutlich mit Drohungen, wie die Erfahrung zeigt.
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