OPEC-Gipfel: Kompromiss-Einigung erzielt – Ölpreise geben nach

1. Dezember 2017, Peter Dudda

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Der OPEC-Förderkürzungsdeal ist wie erwartet um weitere neun Monate verlängert worden. Allerdings mit einem Hintertürchen: Im Juni 2018 soll das Abkommen einer erneuten Überprüfung unterzogen werden. Die Ölpreise gaben nach. Der Euro legt leicht zu. Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

An den Ölmärkten war es das bestimmende Thema der letzten Wochen: Das pokern um die Verlängerung des OPEC-Förderkürzungsdeals über März 2018 hinaus.

Gestern war es soweit und wie erwartet konnten sich die OPEC-Mitglieder und ihre Partner, auf eine Verlängerung des Förderkürzungsabkommens um weitere neun Monate bis Ende 2018 einigen. Hintergründe zum Förderkürzungsdeal haben wir bereits gestern für Sie gesondert zusammengestellt.

Im Vorfeld der Verhandlungen plädierten Saudi Arabien, Iran und Irak noch einmal öffentlich für eine Verlängerung um weitere neun Monate. Die Kurse, welche Donnerstagvormittag die Niveaus ihrer Tagesstarts nicht verlassen hatten, zogen daraufhin noch einmal deutlich an.

Ab dem späten Nachmittag deutete sich mit Blick auf die Kurstafeln die Talfahrt an. Durchsickernde Informationen während der Gespräche mit den OPEC-Partnerstaaten, als mächtigster Vertreter ist dabei vor allem Russland zu nennen, bestätigten zwar die Verlängerung um neun Monate, jedoch mit der Einschränkung einer Überprüfung der Maßnahmen im Juni des nächsten Jahres.

Zum späten Abend wurden die Gerüchte offiziell bestätigt. Da es sich bei dem Ergebnis, zumindest aus Sicht der Märkte, wohl eher um einen Minimalkonsens über die Dealverlängerung handelt, verblieben die Kurse bis zum Handelsschluss auf ihren niedrigen Tagesniveaus und schlossen schließlich allesamt auf ihren Tagestiefs.

Erfahren Sie weiter unten im Artikel mehr zu den Ergebnissen der gestrigen Verhandlungen. Für Heizölverbraucher ist die Entwicklung in jedem Fall positiv zu erachten: Heizöl wird heute wieder deutlich günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Freitagmorgen bei 62,92 US-Dollar. Zum Tagesstart am gestrigen Donnerstag waren es noch 63,64 US-Dollar. Der Schlusspreis lag bei 62,63 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen des letzten Handelstags der Woche bei 555,00 US-Dollar. Zum Tagesstart am Donnerstag waren es mit 559,75 US-Dollar nur unwesentlich mehr. Der Schlusspreis vom Donnerstag lag noch bei 557,00 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Die Hintergründe des OPEC-Verhandlungsergebnisses

Um die Ergebnisse der gestrigen Verhandlungen zu verstehen bedarf es zuerst eines Blickes auf die Teilnehmer des OPEC-Förderkürzungsdeals. Anders als der Name vermuten lässt, sind nicht nur die Staaten der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC), sondern auch weitere, von der OPEC unabhängige Staaten am Deal beteiligt. Der wichtigste Partner in diesem Zusammenhang ist wohl Russland, nach Saudi Arabien und den USA die aktuelle Nr. 3 der mengenmäßig größten Erdölförderer.

Die OPEC plädierte nahezu geschlossen für eine Deal-Verlängerung um weitere neun Monate. Das Nicht-OPEC Land Russland sah es indes kritischer seine Förderung uneingeschränkt für die nächsten 13 Monate weiter zu drosseln. So sehr die Ölmärkte, ausgenommen partieller Schwankungen, von langfristigen Entwicklungen geprägt sind, scheint das Risiko für Russland nicht mittelfristig auf eventuell neu eintretende Marktgegebenheiten reagieren zu können, einfach zu groß.

US-Förderung wohl größte Gefahr

Der Blick geht dabei vor allem in Richtung der USA: Seitdem das Abkommen in Kraft getreten ist, verzichten die am Deal beteiligten Staaten täglich auf eine Förderung von 1,2 Millionen Barrel Öl. Mit Blick auf die Ölpreisentwicklung der letzten 12 Monate zeigt sich deutlich, dass die ausbleibenden Mengen das aktuell hohe Ölpreisniveau mehr als begünstigen. Sollten die Preise in den nächsten Monaten weiter steigen, ist die Gefahr groß, dass die USA ihre Ölproduktion weiter ausbaut.

Mit der Hintertür der Nachverhandlung im Juni 2018 wäre man zumindest in der Lage darauf zu reagieren. Für die Märkte allerdings auch ein Signal der Unbeständigkeit. Denn das Abkommen ist bei genauerer Betrachtung nur um drei Monate verlängert worden. Denn sollte die US-Produktion die Deal-Maßnahmen egalisieren, könnten gerade die Nicht-OPEC-Mitglieder im Rahmen der Zwischenverhandlungen aus dem Abkommen austreten.

Sollten die Ölpreise im Verlauf des nächsten Jahres weiter anziehen und selbst durch die USA nicht unter Druck geraten, besteht die gleiche Gefahr. Denn mit jedem im Boden verbleibenden Barrel Öl, entgehen den am Abkommen beteiligten Staaten dann kurzfristige Gewinne.

Für die nächsten Wochen und Monate werden vor allem die Entwicklungen in den USA im Fokus der Märkte stehen. Der US-Schieferölproduktion wird starkes Wachstumspotenzial nachgesagt, wobei auch vermeldet wurde, dass die Produzenten ihre Kosten in diesem Jahr deutlich senken konnten. Die vor allem von Russland gefürchtete Gefahr einer Zunahme der US-Förderung ist also tatsächlich groß.

Mit unseren täglichen Heizölnews halten wir Sie in jedem Fall auf dem Laufenden zum Thema.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hält sich weiter stabil und startet zum Ende der Handelswoche mit 1,1889 US-Dollar etwas stärker als noch gestern in den Tag. Die Tendenz ist bereits im frühen Handel von einem Aufwärtstrend geprägt. Der Schlusspreis lag am gestrigen Donnerstag auf gleichem Niveau. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs gestern auf 1,1849 US-Dollar fest.

Grund für die Stärkung der Gemeinschaftswährung ist die aktuelle Schwäche des US-Dollars. Als Grund können dafür Pläne für eine neue Steuerreform in den USA ausgemacht werden. Weiter stützend wirken die in dieser Woche positiven Konjunkturdaten aus der Eurozone.

Heizölpreisentwicklung

Ein stärkerer Euro und gesunkene Ölpreise sind für inländische Heizölverbraucher immer ein gutes Signal.

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet zum Freitagvormittag im bundesweiten Durchschnitt rund 60,64 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 61,14 Cent.

Solange die Märkte noch in Klausur über die Ergebnisse der Deal-Verlängerung stehen sollten Sie in jedem Fall reagieren. Im Vergleich zum Mai, als die Ölpreise anschließend zu einer heftigen Talfahrt ansetzen, ist es diesmal verhältnismäßig ruhig und es ist nicht abzusehen wie die Entwicklung weitergehen wird. Auch wenn nicht allzu viel dafür spricht, sind Preissteigerungen nicht auszuschließen.

Um sich von allen Entwicklungen unabhängig zu mache kann es für heute die beste Entscheidung sein sich schon heute zum Heizölkauf zu entscheiden. Damit sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.