OPEC-Gipfel bestimmt das Marktgeschehen – US-Rohölbestände gestiegen

29. November 2017, Peter Dudda

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Am Donnerstag trifft sich die OPEC um über die Verlängerung des Förderkürzungs-Deals zu verhandeln. Sollte die Erwartung einer Verlängerung um weitere neun Monate nicht erfüllt werden, drohen den Märkten zum Wochenende starke Verluste. Euro hat leicht nachgegeben. Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Obwohl der OPEC-Förderkürzungsdeal erst Ende 2018 ausläuft, verhandeln die Abkommensteilnehmer bereits am kommenden Donnerstag über die Bedingungen einer Fortführung des Deals. Mit Blick auf die Kursverläufe von Dienstag zeigt sich deutlich, dass die Märkte nervös sind. Anders sind die gestrigen Reaktionen auf kleinere Meldungen, insbesondere aus den USA, nicht zu erklären.

Die für den Heizölpreis maßgebliche Notierung ICE Gasoil schwankte im Tagesverlauf zwischen den Marken von 560 und 570 US-Dollar, wobei die Ausschläge stets nur von kurzer Dauer waren. Eine klare Richtung der Preisentwicklung zeichnete sich, wie schon bereits am Vortag nicht ab. Solange die Bedingungen der OPEC-Deal-Fortführung nicht feststehen, bleibt Abwarten wohl das Mantra an den Handelsplätzen.

Die Meldung der Wiederinbetriebnahme der für die US-Rohölversorgung wichtigen Pipeline Keystone, sorgte am Vormittag wie erwartet für Druck auf die Kurse. In der Folge standen alle relevanten Notierungen zur Mittagszeit auf ihren Tagestiefs. Die Meldung eines Raffineriebrandes im US-Bundesstaat Texas sorgte im Anschluss zu einer Gegenbewegung. Als sich abzeichnete, dass sich das Ausmaß des Brandes in Grenzen hielt, war der preissteigernde Effekt schnell verpufft.

Zum Abend dann die Überraschung: Das American Petroleum Institute meldete gestiegene US-Bestände. Analysten und Händler gingen allerdings einstimmig von einem Rückgang der Bestände aus, da der zeitweise Ausfalls der kanadischen Keystone Pipeline zu einer offensichtlichen Unterversorgung des US-Marktes führte. In der Folge fielen die Kurse, allerdings noch so verhalten, dass sie noch über ihren Tagestiefs schließen konnten.

Überraschend robuste US-Konjunkturdaten stützten den Dollar und belasteten damit einmal mehr den Euro. Dieser konnte sich zum Ende der vergangenen Woche, insbesondere aufgrund sehr guter Wirtschaftsdaten aus Deutschland, noch deutlich erholen und erreichte wieder eine Position über 1,19 US-Dollar. In der Konsequenz bedeutet der Mix aus einem leicht schwächeren Euro und leicht gesunkener Ölpreise für heute dennoch günstigeres Heizöl.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Mittwochmorgen bei 63,18 US-Dollar und damit schon deutlich unter dem Startniveau von Dienstag, welches bei 63,60 US-Dollar lag. Der Schlusspreis von Dienstag lag bei 63,61 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 563,75 US-Dollar. Der Schlusspreis vom Dienstag lag noch bei 565,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

American Petroleum Institute: US-Rohölbestände nehmen zu

Vorbehaltlich der Veröffentlichung weiterer US-Bestandsdaten durch das Deparmtent of Energy (DOE) heute Abend, scheinen die Rohöl- und Destillatbestände im US-Markt zugenommen zu haben. Das American Petroleum Institute (API) vermeldet bei Rohöl eine Zunahme um knapp 2 Millionen Barrel, bei Destillaten (vornehmlich Diesel und Heizöl), eine Zunahme um 2,7 Millionen Barrel. Die Bestände an Benzinprodukten sind nach API mit einem Minus von 1,5 Millionen Barrel hingegen rückläufig.

In der Erwartung einer leicht gestiegenen Raffinerieauslastung und mit Blick auf den Ausfall der Keystone Pipeline wurden in dieser Woche einvernehmlich Bestandsabbauten erwartet. Eine erste Interpretation für die dennoch zunehmenden Rohölbestände könnten gestiegene Importe im Süden des Landes bedeuten. Mit Blick auf die vergangenen Monate, ist es lohnenswert, die API-Daten vorerst mit Vorsicht zu betrachten. Erst der Bericht des DOE, welcher stets einen Tag nach API veröffentlicht wird, kann sichere Werte liefern. Dies liegt vor allem an der tieferen und zugleich breiteren Datengrundlage des DOE-Berichts.

So bleiben Daten zur Nachfrageentwicklung, zu Im- und Exporten und auch Daten zur aktuellen US-Rohölförderung von API weitestgehend unbeachtet.  Sie bilden allerdings wesentliche Faktoren um einen Gesamteindruck vom US-Ölmarkt zu bekommen. Auch wenn die API-Daten für sinkende Preise sorgen, werden viele Händler noch DOE am heutigen Abend abwarten. Sollte dieser API bestätigen, ist noch im Vorfeld des OPEC-Gipfels mit sinkenden Preisen zu rechnen.

Entwicklung Eurokurs

Weil es an wirklichen Impulsen fehlt, gibt der Euro die Zugewinne der vergangenen Tage weiter ab. Am Morgen notierte er bei 1,1848 US-Dollar, der Referenzpreis der EZB für Montag lag zum Vergleich noch um einen Cent höher bei 1,1952 US-Dollar.

Der heutige Startwert der Gemeinschaftswährung liegt bereits über dem Tagestief vom Dienstag (1,1827 US-Dollar). Starke US-Konjunkturdaten setzten den Euro erheblich unter Druck und aufgrund ausbleibender Nachrichten aus der Eurozone stand den Kursverlusten einfach nichts im Weg.

Neben den für die USA positiven Konjunkturdaten, erreichte auch die Konsumlaune der US-Bürger den höchsten Stand seit mehr als 15 Jahren. Darüber hinaus sorgten Äußerungen des neuen FED-Chefs Jerome Powell ebenfalls für Auftrieb beim Dollar. Dem Vernehmen nach hält der US-Notenbank-Chef eine Zinserhöhung bereits für den Dezember für denkbar. Dies bedeutet eine klare Abkehr der Niedrigzinspolitik, wie sie vor allem von der ehemaligen FED-Chefin Janet Yellen verfechtet wurde.

Auch für heute stehen weitere Stimmungsberichte aus dem US-Markt auf dem Programm. Sollten sie ähnlich positiv wie die gestrigen Berichte ausfallen, könnte der Euro im Tagesverlauf abermals unter Druck geraten.

Heizölpreisentwicklung

War gestern noch der Euro die entscheidende Komponente für den Heizölpreis, ist heute wieder der Ölpreis der entscheidende Faktor für die Preisbildung. Für Heizölverbraucher durchweg positiv, da Heizöl heute Morgen um einiges günstiger als noch gestern ist.

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,63 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 61,75 Cent.

Solange der Markt im Vorfeld des OPEC-Gipfels in Wartestellung ist, ist dies für inländische Heizölkäufer die beste Gelegenheit, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden.  Und noch sinnvoller ist es mit Blick auf das gesunkene Preisniveau, den Kauf heute auszulösen. Es könnte sein, dass der DOE-Bericht heute Abend die API-Daten relativiert und damit eine deutliche Preiszunahme auslöst.

Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung im Verlauf der Woche vorherzusagen, doch konstant ruhig wird es auf dem Weg zum OPEC-Treffen sicher nicht bleiben. Die Volatilität der Preise könnte für erhebliche Schwankungen im Tagesverlauf sorgen. Und wie die Welt nach dem OPEC-Treffen aussieht, ist sowieso ein großer Unsicherheitsfaktor.

Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Damit sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.