OPEC bekräftigt Deal / Überraschende API-Daten: Ölpreise steigen

25. Oktober 2017, Nicola Bergau

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Nach dem ruhigen Wochenbeginn kommt nun Bewegung in die Preise – und zwar nach oben. Führende OPEC-Köpfe haben das Festhalten am Kürzungsdeal bekräftigt. API vermeldet deutliche Bestandsabbauten bei US-Benzin. Neue Kämpfe im Irak. Der Euro ist stabil. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Noch gestern beobachtete der Markt Ruhe an den aktuellen Brennpunkten. Heute Morgen sieht das schon wieder anders aus. Im Irak sollen laut Berichten irakische Militärs auf kurdische Milizen getroffen sein. Die Auseinandersetzungen im Norden des Landes gaben dem Ölpreis einen ersten Aufwärtsimpuls.

Weitere Impulse kamen von der zwischenzeitlich sehr ruhigen OPEC. Der saudische Ölminister bekräftigte deutlich, dass der Kürzungsdeal weiter wichtiger Faktor innerhalb des Kartells sei und man nicht nachgeben oder weich werden solle. Da es von der OPEC schon eine Weile nichts mehr zu hören gab, sorgte auch diese Bekräftigung für Auftrieb.

Letzter wichtiger Faktor war der wöchentliche Bericht des American Petroleum Institutes zu den US-Ölbeständen. Hier gab es deutliche Abbauten bei den Produktvorstufen und Produkten selbst.

Der Euro blieb in dieser Nachrichtenlage stabil, sodass die Heizölpreise heute Morgen steigen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 58,71 US-Dollar,  knapp einen Dollar über dem gestrigen Tagesstart. Der Schlusspreis am Dienstag lag bei 58,33 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, tendiert ähnlich: Er stand am Morgen bei 535,00 US-Dollar, der Schlusspreis am Dienstag betrug noch deutlich niedrigere 526,00 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Gerade bei Gasoil zeigt sich, dass die Aufwärtsimpulse für den Markt gestern erst sehr spät kamen und erst heute Morgen vollends umgesetzt werden. Zunächst gaben die Kurse sogar sichtbar nach, bevor sie drehten.

Saudischer Ölminister steht hinter OPEC-Deal

Der saudische Ölminister als eine der mächtigsten Figuren innerhalb der OPEC hat gestern öffentlich bekräftigt, dass das Ziel des OPEC-Deals bei den Beteiligten nicht aus den Augen geraten ist. Er könne sich vorstellen, die Kürzungsquoten noch weiter zu erhöhen, um die globalen Ölbestände unter den 5-Jahresdurchschnitt zu drücken. Etwa die Hälfte habe man schon geschafft, da werde man nun sicher nicht aufhören. In der Übersetzung heißt dies: Eine Verlängerung des OPEC-Deals über das jetzige Ende im März 2018 wird immer wahrscheinlicher. Das ist aber keine Neuigkeit. Nur hatte der Markt schon eine Weile nichts mehr vonseiten des Ölkartells gehört, weshalb die Bekräftigung durchaus einmal wieder einen Impulscharakter hatte.

API meldet weniger US-Benzin

Das American Petroleum Institute (API) hat mit dem wöchentlichen Bericht zu US-Ölbeständen in dieser Woche bisher wohl für den deutlichsten Impuls gesorgt. Während die Bestände an Rohöl entgegen der Marktannahmen zu- statt abnahmen, zählte das API deutliche Bestandsabbauten bei den Destillaten und beim Benzin.

Da diese Aufbauten sehr deutlich ausfielen (4,9 Mio. Barrel bei Destillaten und 5,8 Mio. Barrel bei Benzin), gaben diese Werte letztendlich auch den Ausschlag für die Marktreaktion. Interessant ist jedoch, dass sich niemand erklären kann, warum die Zahlen in dieser Woche aussehen wie sie aussehen. Aufschluss dürfte (wenn auch evtl. mit anderen Vorzeichen) der heute erscheinende Bericht des Department of Energy geben. Wie immer stehen die Zahlen des DOE auf einer breiteren statistischen Basis und betrachten auch explizit Werte zur Raffinerieauslastung und dem Import sowie zur inländischen Nachfragesituation.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung hat sich im Vergleich zu gestern kaum bewegt. Am Morgen notierte sie bei 1,1765 US-Dollar, in etwa der gleiche Wert wie gestern Morgen. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag betrug 1,1761 US-Dollar.

Die enge Bewegungsspanne ist erstens ein Symptom für die ruhige Lage zu Beginn der Woche und zweitens für den Euro eine recht gute Nachricht. Denn er zeigte Stärke, obwohl Konjunkturdaten auf globaler und europäischer Ebene eher etwas trüber waren. Dennoch herrscht im Euroraum eine starke Binnennachfrage und die Wirtschaft läuft. Jetzt geht der Blick erst einmal gen Donnerstag und damit zur EZB-Sitzung. Wichtigste Frage in diesem Zusammenhang: Wie lange wie die Europäische Zentralbank ihre Wertpapierkäufe noch fortsetzen und wann wäre vielleicht ein Endpunkt zu erwarten?

Heizölpreisentwicklung

Wenn sich der Euro kaum bewegt und die Ölpreise steigen, ist die Rechnung klar: inländische Heizölkäufer müssen heute Morgen mehr zahlen.

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 58,59 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 58,25 Cent.

Dennoch ist heute ein guter Zeitpunkt für den Heizölkauf – insbesondere, wenn sich der Tank leert.

Die ruhige Lage könnte nicht von Dauer sein, wobei aktuell vor allem der Devisenmarkt und der DOE-Bericht das Zünglein an der Waage sein könnten. Wenn Sie heute den Heizölkauf auf den Weg bringen, sichern Sie sich möglicherweise das beste Preisniveau der nächsten Tage und können sich außerdem von allen weiteren Entwicklungen unabhängig machen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.