Ölpreise weiter steigend – Euro stabilisiert sich

22. September 2017, Peter Dudda

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Ein Mix aus unterschiedlichen Nachrichten sorgt am Donnerstag für ein Auf und Ab an den Handelsplätzen. Zum Abend gingen alle relevanten Kurse mit leichten Gewinnen aus dem Handel. Wie es mittelfristig mit der Preisentwicklung weitergeht, bleibt umstritten. Heizölpreis bleibt gleich. Der Euro notier

Ölpreisentwicklung

Am Donnerstag brach die sprichwörtliche Nachrichtenflut auf die Händler an den Marktplätzen ein. Die Kurse waren entsprechend zwischen Abwärts- und Aufwärtsbewegungen hin und her gerissen. Am Vormittag sorgte vor allem die US-Amerikanische Rohölsorte WTI für Aufmerksamkeit, da sie als einzige Notierung über ein klares Abwärtspotenzial verfügte.

Ausschlaggebend waren dafür vor allem die durch den DOE-Bericht am Mittwoch vermeldeten Bestandsaufbauten an Rohöl im US-Markt. Die Zunahme der US-Schieferölproduktion tat ihr übriges. Letztlich sorgten diese Faktoren dennoch nicht für einen klaren und nachhaltigen Einbruch des WTI-Kurses.

Positiv nahm der Handel im weiteren Tagesverlauf Meldungen aus Kreisen der OPEC auf. Danach wurde das von im Mai verlängerte Förderkürzungsabkommen im August zu mehr als 115% umgesetzt. Gerade in den Vormonaten hatte die OPEC mit der Quotentreue seiner Mitglieder zu kämpfen, so dass dieser Nachricht besondere Beachtung geschenkt wurde. Doch da es keine Äußerungen zu einer weiteren Verlängerung des Abkommens über den März 2018 hinaus gab, wurde die Meldung nahezu nicht in steigende Preise umgesetzt.

Zum Nachmittag sorgten die im Wochenvergleich stabil-hohen Kurse für Gewinnmitnahmen. Insbesondere die Sorte Brent geriet dabei unter Druck und gab ebenso wie WTI leicht nach. Dabei durchbrachen die fallenden Kurse wichtige Kursgrenzen, die im elektronischen Handel zu weiteren, nahezu automatischen Verkäufen geführt hatten.

Die Meldung das die Rating-Agentur Standard & Poor‘s die Kreditwürdigkeit der Volksrepublik China herabgestuft hat, drückte ebenfalls auf die Kurse, ist doch eine sinkende Kreditwürdigkeit immer ein Zeichen für eine schwächere Wirtschaftsleistung. Diese könnte im Endeffekt zu einer sinkenden Ölnachfrage führen.

Zum späten Handel entspannte sich die Situation und die relevanten Kurse legten wieder deutlich zu. So scheint es, als ob der Handel erst die heutige Sitzung des Gremiums zur Überwachung des OPEC-Förderabkommens abwarten wollte. Die aktuell offen ausgetragenen Bekundungen über die Autonomie-Bestrebungen Kurdistans vom Irak sorgten hingegen sogar für preissteigernde Effekte. Sollte es zu einem kriegerischen Konflikt kommen, könnte die Ölproduktion in der Region unter Ausfällen leiden.

Im Endeffekt gingen alle relevanten Kurse, außer WTI, mit einem leichten Plus aus dem Handel. Die für den Heizölpreis relevanteste Notierung, ICE-Gasoil, konnte sogar sein jüngst erreichtes 2-Jahreshoch weiter ausbauen. Der Grund ist dafür vor allem in den verhältnismäßig geringen US-Beständen an Destillaten, mehrheitlich Diesel und Heizöl, und einer gleichzeitig stabil-hohen Nachfrage zu suchen.

Für den heutigen Handel werden vor allem Meldungen aus OPEC-Kreisen zur Fortführung des Förderabkommens, Konjunkturdaten aus der Eurozone und Daten zu den aktiven Förderanlagen im US-Markt ausschlaggebend sein.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 56,36 US-Dollar. Der Schlusspreis lag am Donnerstag noch bei 56,35 US-Dollar, etwa 20 Cent mehr als zum Handelsstart am Donnerstag.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert am Freitagmorgen bei 540,00 US-Dollar. Zum Handelsschluss am Donnerstag lag der Kurs auf gleichem Niveau bei 540,75 US-Dollar, etwas mehr als drei US-Dollar als noch am Morgen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Wie geht es weiter mit den Ölpreisen?

Händler und Analysten sind sich zurzeit uneinig, wie es mit der Ölpreisentwicklung weiter gehen wird. Es gibt Stimmen die darauf verweisen, dass die USA zurzeit zu wenig Öl produziere um die Nachfrage in der nächsten Zeit adäquat zu bedienen. Die Preise würden aufgrund des verknappten Angebots entsprechend hoch bleiben.

Andere Stimmen orientieren sich an den Erfahrungen aus den Vorjahren. Danach könnte im vierten Quartal diesen Jahres die Ölnachfrage deutlich sinken. Im ersten Quartal 2018 ist danach von einem weiteren Rückgang der Ölnachfrage auszugehen. Begründet wird diese Annahme vor allem darin, dass ölverbrauchsintensive Wirtschaftszweige tendenziell eher in den wärmeren Monaten des Jahres ihre Hochkonjunktur haben. Darüber hinaus wird in den Sommermonaten – entgegen langläufiger Annahmen – global gesehen mehr Öl im privaten Bereich verbraucht. Begründet ist dies vor allem im Betrieb von Klimaanlagen im arabischen, asiatischen und afrikanischen Raum.

Die Skeptiker verweisen auch auf die wachsende US-Ölproduktion, welche unter anderem aufgrund der diesjährigen Hurrikansaison, jüngst zwar eine kleine Delle zu verkraften hatte, aber immer noch auf Wachstumskurs ist. Auch die OPEC könnte ihre Exporte über den Winter und zum Frühjahr des nächsten Jahres weiter ausbauen, da eben die Innlandsnachfrage in den OPEC-Staaten erst wieder im Sommer zunehmen wird.

Insgesamt ergibt dass für den skeptischen Teil der Analysten, mehr Spielräume für sinkende Ölpreise. Für Sie als inländischen Heizölverbraucher würde diese Entwicklung positiv sein und Sie könnten bares Geld sparen, da in der Folge auch Heizöl günstiger zu haben sei. Doch letztlich ist das alles nur Glaskugelleserei und es bleibt daher abzuwarten, wie die Entwicklung tatsächlich verlaufen wird.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung startet heute mit 1,1940 US-Dollar in den Handel und ist damit wieder stärker als noch am Vortag zur gleichen Zeit.

Die deutlichen Verluste waren vor allem auf geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank FED zurückzuführen, welche den US-Dollar kräftig Auftrieb verlieh. Im Allgemeinen betraff die Entscheidung die künftige Zinspolitik im US-Finanzsystem. Danach ist davon auszugehen, dass der Leitzins in diesem Jahr noch einmal erhöht wird.

Heizölpreisentwicklung

Für unsere Heizölkunden ist die heutige Konstellation der Ölpreise und des Euro-Dollarkurses von Vorteil. Leicht steigende Ölpreise, insbesondere der Ausbau des 2-Jahreshochs bei ICE-Gasoil und ein leicht stärkerer Euro, sorgen im Endeffekt für einen stabilen Heizölpreis.

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet damit aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 58,62  Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 58,68 Cent.

Zwei akute Faktoren mit langfristiger Wirkung sollten Sie dazu anregen, sich trotz des höheren Preisniveaus dennoch möglichst bald für den Heizölkauf zu entscheiden: Der Dollarkurs könnte aufgrund der Zinswende in den USA weiter sichtbar zulegen, was Heizöl für inländische Verkäufer unabhängig vom Ölmarkt verteuern würde. Zweitens könnte die noch nicht beendete Sturmsaison in den USA weiter für steigende Ölpreise sorgen. 

Natürlich ist es schwer zu sagen, wie lange solche Effekte anhalten, doch die vergangenen Wochen zeigen deutlich, dass die Kurve der Heizölpreise insgesamt immer weiter nach oben zeigt. Wenn Sie sich jetzt zum Heizölkauf entscheiden, sind Sie bestens auf den kommenden Winter vorbereitet und machen sich unabhängig von allen weiteren Entwicklungen, Prognosen und Marktspekulationen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.