Heizölpreise: Ölpreise wieder auf Langzeithoch

19. April 2018, Peter Dudda

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Die erwartete Entspannung bei den Ölpreisen durch US-Bestandszahlen hat sich am Mittwoch nicht bestätigt. An den Ölbörsen stehen die Zeichen nun wieder auf steigende Preise. Was das für die aktuellen Heizölpreise bedeutet erfahren Sie bei uns.

Ölpreisentwicklung

Wie zu erwarten stand der Handel am Mittwoch ganz in der Erwartung der Veröffentlichung des US-Bestandsberichts des Department of Energy (DOE). Das American Petroleum Institute veröffentlichte am späten Dienstagabend Zahlen, wonach die US-Bestände an Rohöl und Ölprodukten in dieser Woche rückläufig sind. Da die Datengrundlage des API erfahrungsgemäß eher Prognosepotenzial bieten, heißt es an den Ölbörsen zumeist Abwarten auf den DOE-Bericht, welcher stets einen Tag nach API gesichertere Daten liefert.

Die Kursbewegungen blieben entsprechend verhalten und bis zum frühen Nachmittag konnte sich keine eindeutige Entwicklung durchsetzen. Mit der Nachricht, dass ein wichtiges Öl-Verladeterminal in der Türkei vorübergehend geschlossen werden musste, zogen die Kurse dann allerdings schon an. Das Terminal ist wichtig für die Verschiffung von Öl aus dem Nordirak. Zum Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Schließung, war noch nicht abzusehen wie groß die Lieferausfälle nun sein werden. Auch über den Zeitraum der Schließung liegen keine gesicherten Informationen vor. Als Grund für die Schließung wurden Wartungsarbeiten angegeben.

Mit der Veröffentlichung des DOE-Berichts legten die Kurse einen weiteren Sprung nach oben hin. Mit einer kleinen Unterbrechung ging es bis zum Handelsschluss immer weiter aufwärts, bis letztlich neue 3,5 Jahreshochs markiert wurden. Die aktuellen DOE-Zahlen haben wir Ihnen wie immer weiter unten in der donnerstäglichen TOTAL Heizölnews aufbereitet.


 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 73,90 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch lag noch bei  betrug noch 72,14 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde noch bei 73,48 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen mit 643,50 US-Dollar ebenfalls deutlich über dem Niveau vom Vortag (631,75 US-Dollar). Der Schlusspreis wurde am Mittwoch bei 639,25 US-Dollar festgelegt.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 19.04.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

DOE-Bericht: Abbau von US-Beständen bestätigt

Ein US-Schieferölboom ist streng genommen zur Zeit die einzig realistische Möglichkeit, die Preise an den Ölmärkten nachhaltig zu drücken. Bereits vorgestern berichteten wir ausführlich über den deutlichen Ausbau der US-Schieferölproduktion in diesem Jahr und die möglichen Folgen für den Ölpreis. Betrachtet man die Zahlen des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen der aktuellen Berichtswoche, fällt es schwer an Preisdruck aus US-Richtung zu glauben – denn die Bestände haben in allen Kategorien zwar nicht stark, aber dennoch abgenommen.
 

Die DOE-Daten im Überblick

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In dieser Woche zeichnet der DOE-Bericht ein ungewöhnliches Bild: Die Raffinerieauslastung hat abgenommen. Das ist für die aktuelle Jahreszeit sehr untypisch, denn mit dem wärmeren Wetter steigt auch die wirtschaftliche Tätigkeit und damit auch die Nachfrage nach Ölprodukten. Mit einer rückläufigen Raffinerieauslastung und einer deutlichen Nachfragesteigerung ist es dann auch nicht verwunderlich, dass die Bestände an Destillaten (mehrheitlich Diesel und Heizöl) und Benzin abgenommen haben.

Der Rückgang an Rohölbeständen fällt zwar nicht allzu hoch aus, doch markiert er deutlich, dass Rohöl in den USA knapper wird. Etwas relativiert wird diese Interpretation mit Blick auf den Anstieg der US-Exporte an Rohöl, welcher laut DOE um knapp eine halbe Million Barrel pro Tag zugenommen hat.

Die US-Ölproduktion hat mit einer Zunahme von täglich 15.000 Barrel zwar eine neue Rekordmarke hingelegt, doch gingen die Marktteilnehmer von einer deutlicheren Produktionsausweitung aus. Im Endeffekt sind die Daten des DOE-Berichts in dieser Woche vollumfänglich ein preissteigender Faktor für die Ölpreisbildung.

 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung in dieser Woche noch wichtig ist

  • Am Freitag treffen sich Vertreter der OPEC und einiger Nicht-OPEC-Länder um über die Verlängerung der Förderkürzungen über 2018 hinaus, aber auch um über die Einhaltung der Förderkürzungen zu sprechen. Eine konkrete Strategie des Kartells und seiner Partner wird es am Freitag noch nicht geben. Marktteilnehmer- und Beobachter werden sich für stichhaltige Erkenntnisse noch bis zum offiziellen OPEC-Förderkürzungsgipfel im Juni diesen Jahres gedulden müssen. Ausgehend von den Zielstellungen des bestehenden Abkommens, ist eine Verlängerung des Deals eigentlich nicht notwendig, da das Ziel der globalen Öl-Mengenbeschränkung auf das sogenannte 5-Jahresdurchschnittsniveau bereits erreicht ist.

 

Fazit – Wie geht es mit den (Heiz-)Ölpreisen weiter?

Die Gefahr durch steigende US-Bestände hat sich gestern bestätigt und die Preise sind gestern Nacht auf neue Langzeithochs gestiegen. Damit könnten vor allem Gewinnmitnahmen auf dem Plan stehen, welche die Ölpreise zum Wochenende wenigstens etwas von ihren Hochständen herunterholen. Mit Blick auf die

Entwicklung in Venezuela (Ölförderung nimmt stetig ab) und dem Iran (USA fordern Sanktionen gegen den Iran) könnte die Stimmung an den Ölbörsen schnell wieder befeuert werden. Zur Zeit ist es daher einfach unmöglich eine wenigstens halbwegs gesicherte Prognose zur kurzfristigen Ölpreisentwicklung abzugeben. Heizölverbraucher müssen zumindest für heute vorerst deutliche gestiegene Heizölpreise hinnehmen.
 

Entwicklung Eurokurs

Die Europäische Gemeinschaftswährung hat sich im Vergleich zu gestern Morgen so gut wie nicht bewegt. Zum Donnerstagmorgen lag der Eurokurs bei 1,2380 US-Dollar, gestern Morgen waren es 1,2381 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,2388 Dollar festgesetzt.

Gestern gab es eigentlich nur eine wesentliche Nachricht mit Potenzial den Euro zu bewegen: Die US-Wirtschaft ist aus Sicht der US-Notenbank FED weiterhin robust, einzig die Debatte um Strafzölle verunsichert US-Amerikanische Unternehmen. Doch letztlich stellt das keine neue Nachricht dar, so dass der US-Dollar kaum von dieser Einschätzung profitieren konnte und somit auch den Euro stabil auf dem aktuellen Niveau belässt.

Für heute wird ein ruhiger Handel erwartet, da kaum Veröffentlichungen von relevanten Konjunkturdaten, weder diesseits noch jenseits des Atlantiks anstehen.
 

Heizölpreisentwicklung

Die Rechnung aus einem Euro der nicht vom Fleck kommt und deutlichen Preisanstiegen an den Ölbörsen von Mittwochabend macht es heute zwar nicht schön, dafür aber einfach: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 65,70 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 64,79 Cent.

Machen Sie es als informierter Heizölkäufer am besten wie der Markt: Nutzen Sie das Aufatmen und sichern Sie sich das möglicherweise beste Preisniveau der Woche. Mit dem heutigen Heizölkauf machen Sie sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.