Ölpreise weiter mit Auftrieb

7. März 2016,

Heizoelpreis-steigt-07-03-2016

Positiven Eindrücke des amerikanischen Arbeitsmarktes und der erneute Rückgang bei den aktiven US-Ölbohranlagen ließen die Ölpreise am Freitag weiter steigen. Somit ergeben sich heute trotz festem Eurokurs starke Anstiege bei den Heizölpreisen.

Ölpreisentwicklung

Am Freitag gab die positive US-Arbeitsmarktstatistik dem Ölpreis Rückenwind. So lag die Anzahl der Neueinstellungen weit über den Erwartungen. Da mehr Arbeitnehmer im Endeffekt mehr Pendler bedeuten und damit ein höheres Verkehrsaufkommen, ließ dies die Prognose für den Treibstoffbedarf steigen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird aktuell bei 39,42 US Dollar je Barrel gehandelt. Hier hat der Preis binnen einer Woche um knapp 12 Prozent zugelegt. ICE Gasoil, welches den inländischen Heizölpreis maßgeblich beeinflusst, wird bei 346,25 US Dollar je Tonne notiert und hat damit im Vergleich zum Vormontag um in etwa zehn Prozent zugelegt.

Die starken Anstiege vom Freitag lassen sich mit der gestärkten amerikanischen Wirtschaft erklären. Eine gebesserte Arbeitsmarktlage deutet auch auf eine generell bessere wirtschaftliche Lage hin. Und diese wiederum lässt die Prognosen für das Ölnachfragewachstum steigen. Somit lässt sich ein höherer Bedarf an Öl für die nächste Zeit vermuten, was den Preis im Endeffekt stützt.

Zudem deutet der erneute Rückgang der aktiven US-Ölbohranlagen auf ein Fortsetzten der Außerbetriebnahmen hin. Analysten gehen daher davon aus, dass die Ölförderung der USA noch in diesem Jahr einbrechen werde. Dies würde dem bestehenden Überangebot entgegenwirken, was den Ölpreis stärken würde.

Derweil lässt China verlauten, dass dort weiter von einem starken Ölnachfragewachstum ausgegangen wird. Das Wirtschaftswachstum der nächsten 5 Jahre solle 6,5 Prozent betragen, so Chinas Premierminister. Das wäre allerdings ein noch geringeres Wachstum als im letzten Jahr.

Jedoch gehen die Chinesen davon aus, dass weiter Arbeitsplätze geschaffen werden. Genau wie in den USA solle dies zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führen, was die Ölnachfrage steigen lassen würde.

Gleichzeitig soll die chinesische Ölförderung weiter sinken, was wiederum zu steigenden Ölimporten führen würde. Somit glaubt der chinesische Premierminister, dass die etwas geringer wachsende Wirtschaft Chinas die globale Wirtschaftsentwicklung nicht allzu stark belasten werde.

Für die kommende Woche bleibt abzuwarten, ob sich der Aufwärtstrend des Ölpreises halten kann. Dabei könnten die Spekulationen bezüglich einer koordinierten Produktionsbeschränkung weiter von besonderer Bedeutung sein.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 08.03.2016

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)
  • BIP Eurozone
  • Handelsbilanz China

Mittwoch, 09.03.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)

Donnerstag, 10.03.2016

  • EZB Zinssatzentscheidung

Freitag, 11.03.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs hält sich knapp unter der 1,10 Dollar Marke und wird zum aktuellen Zeitpunkt bei 1,0955 US-Dollar notiert.

Für diese Woche steht die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bezüglich der künftigen Geldpolitik der Eurozone an. Analysten gehen von einer weiteren Lockerung aus. Dabei seien sowohl eine weitere Zinssenkung als auch zusätzlichen Wertpapierkäufe möglich. Grundsätzlich würden solche Maßnahmen den Euro belasten.

Nächste Woche folgt dann die Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed. Bei diesem Meeting gehen Marktteilnehmer noch nicht von einer Fortsetzung des Zinsanhebungskurses aus.

Heizölpreisentwicklung

Der höhere Ölpreis sorgt heute für einen starken Anstieg beim Heizölpreis. So kostet eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung heute im bundesweiten Durchschnitt 45,58 Euro pro 100 Liter Heizöl. Damit hat der Heizölpreis binnen einer Woche um fast vier Euro zugelegt.

Seit nun mehr als drei Wochen ist die Richtung der Ölpreise tendenziell steigend. Für die kommende Woche scheinen starke Ausschläge nach unten eher unwahrscheinlich.

Trotzdem wird Heizöl auf absehbare Zeit vergleichsweise günstig bleiben. Noch vor einem Jahr kostete der Liter Heizöl ca. 20 Cent mehr.

Die Heizöl-Nachfrage hat stark nachgelassen, sodass nur noch in wenigen Regionen mit längeren Lieferzeiten gerechnet werden muss.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen.