Ölpreise weiter im Plus – Euro schwächer

4. Juli 2017,

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Laut einer Prognose der EIA ist die Öl-Förderung in der vergangenen Woche seit langer Zeit wieder rückläufig. Gleichzeitig sinkt die Quotentreue der OPEC. In der Kombination ergibt sich eine Abschwächung des Aufwärtspotenzials bei der aktuellen Preisentwicklung.

Ölpreisentwicklung

Wie zu erwarten verlief der Handel am gestrigen Montag ruhiger. Da heute in den USA der Unabhängigkeitstag als nationaler Feiertag begangen wird, nutzten viele Händler den Montag als Brückentag. Bestimmt wurde der Handel vor allem von der Meldung, dass die Anzahl der US-Förderanlagen erstmalig seit Januar wieder leicht rückläufig ist. Gestützt wurde dieser preissteigernde Effekt durch Meldungen der US-Amerikanischen Energy Information Administration (EIA), welche einen Rückgang der US-Ölförderung für die abgelaufene Berichtswoche prognostizieren.

Es gab allerdings auch eine Meldung die unter anderen Umständen eher für sinkende Preise hätte sorgen können: Die Quotentreue der OPEC ist für den Monat Juni gesunken. Bedingt wird dies vor allem durch die Produktionssteigerungen Libyens und Nigerias. Wie bereits gestern berichtet, verkündete Libyen zum Wochenende einen Produktionsanstieg auf eine Million Barrel / Tag, immerhin eine Verfünffachung der Produktionsmenge im Vergleich zum Frühjahr dieses Jahres.

In der Summe sorgten der Mix aus für den Markt positiven und negativen Meldungen insgesamt für eine neues 4-Wochehoch der Notierungen. Aufgrund des Feiertages in den USA und des damit ausbleibenden Handels, wird für den Dienstag mit wenig Impulsen und damit mit einem stabilen Preisniveau gerechnet.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notiert am Montagmorgen bei 49,39 US-Dollar, der Schlusspreis von Montag lag noch etwas höher bei 49,68 US-Dollar.

Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, notiert am heutigen Dienstag bei 448,00 US-Dollar für die Lieferung im Juli. Der Schlusspreis am Vortag lag minimal höher bei 449,00 US-Dollar.

OPEC-Förderquotentreue nimmt ab

Ende 2016 beschlossen die Mitglieder des OPEC-Kartells und weitere Partner wie zum Beispiel Russland, ein Abkommen um ihre Öl-Fördermengen zu beschränken. Mit der Verknappung des Angebots am Weltmarkt sollten die Ölpreise künstlich auf einem höheren Niveau gehalten werden. Da dieses primäre Ziel weitestgehend erreicht werden konnte, wurde das Abkommen Ende Mai um weitere neun Monate, nunmehr bis zum März 2018 verlängert.

Im April und Mai wurden die Förderquoten durch alle Teilnehmer weitestgehend eingehalten. Schließlich waren alle Beteiligten daran interessiert ein Signal der Geschlossenheit an die Märkte zu senden, insbesondere im Vorfeld der Verhandlungen zur Verlängerung des Abkommens. Ist ein Mitglied seinen Verpflichtungen einmal nicht nachgekommen - was durchaus vorkam - sprang Saudi Arabien ein und senkte seine Produktion teilweise unter das eigene Quotenniveau. Die Botschaft nach Außen sollte in jedem Fall bestand haben: Das Kartell ist in der Lage die Mengenentwicklung an den Märkten zu beeinflussen.  

Am Tag nachdem das Abkommen dann verlängert wurde, erfolgte der sprichwörtliche Paukenschlag: Die Ölpreise brachen um bis zu 8% ein. Die Märkte waren schlichtweg von der alleinigen Fortführung des bestehenden Abkommens und dem Ausbleiben neuer Signale enttäuscht. Es dauerte Wochen, bis eine Erholung der Notierungen eintrat. Das ursprüngliche Niveau ist bis heute nicht wieder erreicht.  

Die OPEC wurde in Handelskreisen fortan als „zahnloser Tiger“ oder „Lagerverwalter“ gebrandmarkt. Tatsächlich scheint die Marktmacht des Kartells erheblich beschnitten. Die Verkündung das die OPEC ihre selbst auferlegten Förderquoten im Monat Juni scheinbar nicht eingehalten hat, folgten entsprechend nur schwache Reaktionen der Märkte. Insgesamt wird von einem Rückgang der Quotentreue von 102% auf 93% berichtet. Letztlich entspricht das aber auch den Niveaus der ersten Monate des Jahres und wird von der OPEC unter den gegebenen Bedingungen immer noch als Erfolg verkauft.

Für den Handel liegt das Kerninteresse zur Zeit hauptsächlich im US-Amerikanischen Markt. Sollte sich dort tatsächlich eine Kehrtwende und damit ein Rückgang der Öl-Produktion abzeichnen, könnten die Preise in den nächsten Wochen an den Weltmärkten weiter anziehen. Das liegt vor allem daran, dass diese Entwicklung einigermaßen überraschend ihren Lauf nimmt. Noch vor einigen Wochen verkündeten Analysten schließlich die Möglichkeit eines neuen Öl-Booms in den USA.

Aber so sehr die Rolle der OPEC scheinbar geschmälert ist, stellt das Abkommen nach wie vor eine wichtige Stütze für die Stabilität der Preisentwicklung in diesem Jahr da.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro befand sich zum Schluss der letzten Handelswoche auf einem 13-Monatshoch. Am gestrigen Montag musste er wieder Verluste verkraften. Am heutigen Dienstagmorgen notiert er bei 1,1363 US-Dollar. Zum Handelsschluss am Montag lag er auf nahezu gleichem Niveau bei 1,1364 US-Dollar.

Mit der Verkündung einer strafferen Geldpolitik in der Eurozone sorgte der EZB-Präsident Mario Draghi vergangene Woche für einen erheblichen Kursanstiegt des Euro. Gestützt wurde diese Entwicklung von schwachen Konjunkturdaten aus den USA, welche den Dollar unter Druck setzten.

Die aktuelle Entwicklung kann als Korrektur des Eurokurses verstanden werden, da auf die Worte von Draghi bisher noch keine konkreten Taten gefolgt sind.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis zog in den vergangenen Tage aufgrund der Entwicklung des Euros und der Ölpreise deutlich an. Für heute kann leichte Entspannung vermeldet werden und der Preis zieht nur leicht an. Heute Morgen kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 53,83 Cent pro Liter Heizöl. Gestern waren es noch 53,32 Cent pro Liter.

Noch ist das Preisniveau für Verbraucher attraktiv, sodass sich ein Heizölkauf jetzt immer noch lohnt. Dann sind deutliche Preiskorrekturen nach oben sind bei der aktuellen Entwicklung nicht mehr auszuschließen. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt für den Heizölkauf.  

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.