Ölpreise weiter auf Rekordniveau: Geringeres Handelsinteresse stabilisiert

16. Januar 2018, Nicola Bergau

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Heute Morgen ist das Bild im Vergleich zu gestern kaum verändert: Nachrichten gibt es kaum, die Ölpreise bleiben auf ihren Rekordniveaus, der Euro konnte sogar noch ein wenig zulegen. Aufgrund des Martin Luther King Days in den USA blieb das Handelsinteresse gestern geringer. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Der Martin Luther King-Day in den USA sorgte gestern für ein deutlich niedrigeres Handelsaufkommen, da die amerikanischen Handelsplätze geschlossen blieben. Dies bremste aber den Rest der Ölwelt kaum aus. Die Ölsorte Brent bewegt sich weiter eng um ihr 70 Dollar-Rekordniveau. Weil der Eurokurs weiterhin stabil blieb und die Währung sogar noch etwas zulegen konnte, blieb auch die Kauflaune im Rest der Welt hoch, was die Kurse an den Ölbörsen zusätzlich stützte.

Da es erneut keine wirklichen News gab, die als handfest zu bezeichnen werden, meldeten sich mehrere Experten mit verschiedenen Prognosen für 2018 zu Wort: Die einen rechnen mit einer Preisstabilisierung etwas unterhalb der aktuellen Rekordniveaus, die anderen sagen hingegen, dass die OPEC ihre Förderkürzungen schon im Sommer einstellen bzw. korrigieren könnte.

Prognosen hin oder her: Der Markt widersetzt sich aktuell allen Statistiken und Vorhersagen. Die Eurostärke reicht heute Morgen allerdings im Endeffekt nicht aus. So ist Heizöl heute teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 69,99 US-Dollar und liegt damit knapp unter dem gestrigen Tagesstart von 70,03 US-Dollar. Der Schlusspreis für Montag wurde bei 70,26 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 619,50 US-Dollar, 1,5 Dollar über dem gestrigen Tagesstart. Das ist in Gasoil-Dimensionen praktisch ein Stillstand. Der Schlusspreis am Montag betrug ebenso deutliche 618,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Wenn die Amerikaner ihre Börsen aufgrund eines Feiertages schließen, müsste gerade im Januar durchaus Ruhe auf den Märkten einkehren und das Preisniveau entsprechend (leicht) fallen. Aber die Stabilität der Preise zeigt, dass wir es momentan mit einem nichttypischen Jahresstart zu tun haben.

Das Kaufinteresse ist weiterhin groß, was nicht unbedingt mit der aktuellen Witterung zu tun hat. Vielmehr scheinen die Händler momentan davon auszugehen, dass die aktuelle Preisrallye nicht nur eine kurzfristige Angelegenheit ist, sondern auch in der nahen Zukunft weiter besteht und so hohe Gewinne möglich sind. Natürlich hilft es auch, dass der Euro so stark ist wie seit September 2017 nicht mehr. Schließlich wird Öl immer in Dollar gehandelt und damit für Euro-Händler billiger, sobald die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar gewinnt.

Wie fast immer in einem sehr ruhigen Marktumfeld üblich, melden sich nun verschiedene Experten großer Investmentbanken zu Wort, die einen Ausblick auf die nächste Zeit wagen. Und in etwa sind sich die Analysen einig: Die aktuelle Preisentwicklung ist vielleicht etwas übertrieben, allerdings greifen die Kürzungen der OPEC offensichtlich so gut, dass das globale Angebot rascher sinkt als erwartet. In Verbindung mit der hohen Nachfrage könnte sich mittelfristig ein Niveau von rund 64 bis 65 Dollar bei Brent einstellen.

Diese Einschätzung wiederum veranlasst andere Experten dazu, das Kürzungsabkommen der OPEC noch einmal in Frage zu stellen. So rechnet mancher damit, dass spätestens im Sommer eine Revision der Kürzungsquoten stattfinden dürfte, sodass der Output der beteiligten OPEC- und Nicht-OPEC-Länder langsam wieder steigt.

Aus wirtschaftlicher Sicht ergibt dies natürlich Sinn, schließlich wollen die OPEC-Länder auch etwas von den Ergebnissen ihrer eigenen Bemühungen haben. Doch darf bei all diesen Überlegungen nie das Gegengewicht USA vergessen werden, dass mit der schon lange befürchteten Schieferölflut die Preise innerhalb kürzester Zeit drücken könnte. Zwar ist auch das nicht im Interesse der Ölgesellschaften. Aber wir befinden uns nun einmal auf einem Preisniveau, bei dem jeder Beteiligte den Taschenrechner herausholt und den schmalen Grat zwischen Angebot und Nachfrage mit mehr Verve als sonst abmisst.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro konnte im gestrigen Tagesverlauf seine Gewinne sogar noch ausbauen und rangierte am Morgen bei 1,2256 US-Dollar. Gestern waren wir mit 1,2217 US-Dollar in den Tag gestartet. Die EZB legte den Referenzpreis für Montag allerdings noch bei 1,2277 US-Dollar fest.

Der Höhenflug des Euro ist zumindest in seinem jetzigen Stadium vor allem spekulativer Natur. Wichtige EZB-Vertreter werden zitiert, dass ein baldiges Ende der lockeren Geldpolitik im Euroraum durchaus und schneller als erwartet kommen könnte. Nichts davon ist betätigt, nichts davon beruht auf mehr als Absichtsbekundungen einzelner EZB-Vertreter. Darum ist es durchaus möglich, dass die Kursentwicklung beim Euro schnell wieder in die andere Richtung abdreht.

Heizölpreisentwicklung

Obwohl der Euro stark bleibt, hat er sich zum gestrigen Referenzpreis schon wieder verringert. Darum ergibt sich trotz stabiler Ölpreise heute folgendes Bild: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,87 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 63,69 Cent.

Der Eurokurs ist momentan sowieso der Faktor, der schnell in sich zusammenfallen kann. Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entscheiden – gerade, wenn sich der Tank leert.

Mit stark fallenden Ölpreisen ist im momentanen Marktumfeld vorerst weniger zu rechnen, auch wenn hier natürlich immer wieder unvorhergesehene Ereignisse oder ein Umschwung der Stimmung möglich sind.

Darum machen Sie sich am besten von all diesen Entwicklungen unabhängig und lösen heute Ihre Bestellung aus.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.