Ölpreise verharren weiter auf Langzeithoch – Heizölpreise leicht gestiegen

29. Januar 2018, Peter Dudda

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Letzte Woche sorgte vor allem weiter gesunkene US-Bestände an Rohöl und der starke Euro für ein Anziehen der Kurse an den Ölbörsen. Seit Donnerstag ist nur noch wenig Bewegung an den Märkten zu verzeichnen und das aktuelle Preisniveau hält sich stabil. Heizöl heute nur leicht teurer.

Ölpreisentwicklung

Der Freitag war an den Ölmärkten von einem nachrichtenarmen und damit ruhigen Handel bestimmt. Die Kurse erhielten im Tagesverlauf etwas Auftrieb durch den weiterhin schwächelnden US-Dollar, welcher die Nachfrage nach dem auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelten Öl in anderen Währungsräumen steigen ließ.

Erst zum Nachmittag entschieden sich einige Händler für Gewinnmitnahmen, entsprechende Verkäufe sorgten für leichten Druck auf die Kurse. Bis zum Abend wurden jedoch alle Verluste des Tages revidiert und die Kurse verabschiedeten sich letztendlich mit einem leichten Plus in das Wochenende.

Ist ein schwacher US-Dollar bei steigenden Ölpreisen im Normalfall der Rettungsanker für inländische Heizölverbraucher, ist es in der aktuellen Situation etwas komplizierter. Die Ölmärkte sind nach Expertenmeinung zur Zeit überhitzt. Als Grund kann vor allem die Angebotsknappheit von schnell verfügbaren Öl auf dem Weltmarkt angeführt werden. Gleichzeitig ist die Nachfrage stabil und wird für das aktuelle und nächste Jahr mit einem ordentlichen Wachstum prognostiziert.

Öl wird weltweit in US-Dollar gehandelt. Ist der Dollarkurs niedrig heißt das für andere Währungszonen, dass sie Öl günstiger einkaufen können. Meist sinken dadurch die Verbraucherpreise in den jeweiligen Währungsräumen. Aktuell ist das nicht der Fall, denn der starke Euro sorgt für ein höheres Handelsaufkommen – konkret nutzen insbesondere europäische Händler die Gunst des schwachen Dollars und kaufen mehr Öl. Dies führt wiederum zu dem Effekt, dass die Nachfrage kurzfristig steigt was wiederum zu Druck auf die Kurse an den Ölbörsen führt.     

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage an den Märkten in dieser Woche entwickelt. Ein erster Dämpfer für die Preise ist die gestiegene Anzahl von aktiven US-Bohranlagen. Aktuell fehlen nur noch neun Anlagen, um das 2,5 Jahreshoch zu übertreffen. Sollten die Fördermengen der USA schnell weiter steigen, könnte das den Ölpreise etwas Entspannung verschaffen.

Heizölkunden sollten sich in dieser Woche den Mittwochnachmittag vormerken. Eventuell läutet der US-Bestandsbericht des Department of Energy eine Trendwende ein – vorausgesetzt die US-Rohölbestände sinken nicht weiter. Ob stabilere US-Bestände jedoch einen tatsächlichen Richtungswechsel bei den Kursen auslösen können, bleibt bisher reine Glaskugelleserei.

Heizölkunden sollten sich aber auch bewusst sein, dass eine gegensätzliche Reaktion erfolgen könnte: Sollten die US-Bestände weiter sinken, ist von steigenden Kursen auszugehen. Damit könnte das heutige Preisniveau vielleicht sogar noch das günstigste in dieser Woche sein.  

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notiert zum Wochenstart weiter über der Marke von 70 US-Dollar, viel bewegt hat sich allerdings nicht. Am Montagmorgen kostet ein Barrel 70,44 US-Dollar, am Freitagmorgen waren es noch 70,27 US-Dollar. Der Schlusspreis für Freitag wurde bei 70,52 US-Dollar festgesetzt.

Bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, ist die Entwicklung ähnlich. Am Montagmorgen stand der Kurs bei 627,50 US-Dollar, am Freitagmorgen waren es noch 625,50 US-Dollar. Der Schlusspreis für Freitag wurde bei 628,50 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro konnte in den vergangenen Wochen deutlich zulegen und hat den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2014. In die neue Woche startete die Gemeinschaftswährung mit 1,2418 US-Dollar. Am Freitagmorgen waren es noch 1,2379 US-Dollar. Der Schlusskurs vor dem Wochenende lag bei 1,2427 US-Dollar. Die EZB legte den Referenzkurs am Freitagnachmittag bei 1,2436 US-Dollar fest.

In den letzten Wochen profitierte der Euro vor allem von den innen- bzw. haushaltspolitischen Auseinandersetzungen in den USA. Zum einen sendete der kurzfristige Shutdown der öffentlichen Verwaltung ein Signal der eingeschränkten Handlungsfähigkeit in die Welt. Dies sorgte zugleich für Druck auf die US-Wirtschaft und damit auf die Devisenmärkte.

Zum anderen waren es Äußerungen des US-Finanzministers, wonach ein schwacher Dollar zumindest kurzfristig Vorteile für die US-Wirtschaft hätte, die dann letztendlich zu einer öffentlich ausgetragenen Debatte zwischen dem US-Präsidenten und seinem Finanzminister führten. Diese unklare Richtung in der Finanzpolitik verunsicherte die Marktteilnehmer und belastete den US-Dollar ebenfalls.

Für heute wird ein ruhiger Handel an den Devisenmärkten erwartet, da keine nennenswerten Veröffentlichungen mit Einflusspotenzial auf der Agenda stehen.

Heizölpreisentwicklung

Stabil hohe Ölpreise und ein starker Euro sorgen heute nur für eine kleine Verteuerung der Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,78 Cent pro Liter Heizöl, das entspricht nahezu dem Niveau vom vergangenen Donnerstag. Am Freitag kostete ein Liter im Durchschnitt noch 63,35 Cent.

Wir empfehlen ganz klar, sich die Atempause an den Handelsplätzen heute zu Nutze zu machen und heute den Heizölkauf auszulösen – insbesondere dann wenn sich der Tank leert.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.