Ölpreise treten auf der Stelle – Heizölpreis kaum verändert

27. Februar 2018, Peter Dudda

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Keine Neuigkeiten und damit fehlende Impulse sorgten am Montag für einen ruhigen Handel. Heftige Kursbewegungen, wie noch zuletzt zum Ende der vergangenen Woche, blieben aus. Der Euro legt zu. Heizölpreise heute stabil.

Ölpreisentwicklung

Sinkende US-Bestände – und das bei einer gegensätzlichen Erwartungshaltung – sorgten zum Ende der vergangenen Handelswoche für deutlich anziehende Ölpreise. Stützend kam am Freitag die Ausfallmeldung für das libysche Ölfelde El Feel hinzu. Dort musste die Produktion aufgrund von Streikmaßnahmen des Sicherheitsdienstes der Anlagen eingestellt werden. Wie gestern schon ausführlich berichtet, ist die Reaktion auf den libyschen Produktionsausfall ein eindeutiges Indiz für eine knappe Versorgungslage an den Ölmärkten. Anders lässt sich eine derart heftige Preisreaktion bei dem Ausbleiben einer verhältnismäßig geringen Menge (ca. 70.000 Barrel pro Tag) nicht erklären.

Am Montag zogen die Kurse im Verlauf des Vormittags noch leicht an, gaben bis in den Nachmittag hinein ihre Gewinne allerdings wieder weitestgehend ab. Erst zum späten US-Handel setzte sich noch eine geringe Aufwärtstendenz durch, die sich allerdings kaum spürbar in den Kursen von heute Morgen wiederspiegelt.

Für Heizölverbraucher könnte heute vor allem die Entwicklung des Euro eine gute Nachricht sein. Die Gemeinschaftswährung hat die Marke von 1,23 US-Dollar wieder überschritten und notiert damit wieder etwas stärker. Der positive Effekt stellt sich ein, weil die in US-Dollar gehandelten Ölprodukte bei einem stärkeren Euro günstiger für Einkäufer aus der Eurozone sind.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Ölsorte Brent notierte zum Wochenstart bei 67,40 US-Dollar und hat sich damit im Vergleich zu Montagmorgen nicht von der Stelle bewegt. Der Schlusspreis für Montag wurde bei 67,50 US-Dollar festgesetzt.

Auch bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, sieht das Bild nicht anders aus. Am Dienstagmorgen stand der Kurs bei 599,00 US-Dollar, nur unwesentlich mehr als zum WochenstartDer Schlusspreis wurde am Montag ebenfalls bei 599,00 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Nordsee als das europäische Öl-Eldorado?

Die seit dem Sommer des letzten Jahres deutlich gestiegenen Ölpreise haben einen typischen Effekt an den Märkten ausgelöst: Weniger rentable Förderquellen und Produktionsmethoden werden mit einem steigenden Preisniveau immer attraktiver für die Unternehmen der Branche. Normallerweise steht dabei vor allem die USA im Fokus, die mit der aufwendigen Schieferölförderung steigende Preise stets in eine entsprechende Produktionsausweitung umsetzt.

Bei der Schieferölförderung (auch „Fracking“) wird in tiefen Gesteinsschichten eingelagertes Öl unter der Zunahme von verschiedenen chemischen Komponenten und Druck heraus gepresst. Mit den steigenden Ölpreisen hat die entsprechende US-Ölproduktion mittlerweile ein Rekordniveau erreicht.

Doch mit der Nordsee sorgt das hohe Preisniveau auch in näheren Gefilden für eine Ausweitung der Öl-Produktion. Der Technologische Fortschritt in Kombination mit den hohen Ölpreisen sorgt aktuell für eine Ausweitung der Ölförderung der Nordsee-Anrainer. Dabei sind vor allem Norwegen und Großbritannien zu nennen.

Norwegen vergab jüngst eine Rekordzahl an neuen Bohrlizenzen und Großbritannien lanciert scheinbar aktuell von einer Öl-Importnation zu einem Öl-Exporteur. Nach jüngsten Einschätzungen konnte die Ölproduktion erstmals seit 2011 wieder über das Niveau von 1 Million Barrel pro Tag angehoben werden. Das entspricht in etwa auch der Verarbeitungskapazität der inländischen Raffinerien – alles Rohöl was darüber gefördert wird, muss zwangsläufig exportiert werden. Seit der Jahrtausendwende hatte das Vereinigte Königreich seine Produktionskapazitäten kontinuierlich abgebaut – im Angesicht der Weltmarktpreise scheint jetzt wieder so etwas wie Goldgräberstimmung zu herrschen.  

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung startet mit 1,2316 in den zweiten Tag der aktuellen Handelswoche. Zum Wochenstart waren es noch 1,2294 US-Dollar. Der Schlusspreis am Montag lag noch bei 1,2314 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,2320 US-Dollar fest.

Der Blick der Märkte wird heute vor allem über den Atlantik hinweg gehen. Dort hat der Vorsitzende der US-Notenbank FED einen Auftritt vor Vertretern des US-Kongresses. Analysten erwarten Aussagen über den künftigen geldpolitischen Kurs der FED, wobei eine Fortsetzung der Politik der Leitzinsanhebung eigentlich unausweichlich scheint.

Heizölpreisentwicklung

Stabile Ölpreise und ein leicht stärkerer Euro sorgen heute für nur leicht gestiegene Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,51 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 62,10 Cent.

Trotz des weiter gestiegenen Preises empfehlen wir den Heizölkauf, vor allem wenn sich der Tank leert, jetzt auszulösen – denn mit Blick auf die US-Bestandsentwicklungen und der vom Markt als knapp eingeschätzten Versorgungslage, lässt sich noch nicht absehen, wie sich die Entwicklung in dieser Woche fortsetzen wird.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung oder das Heizöl Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.