Ölpreise steigen leicht an
17. Juni 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- IEA-Monatsbericht: Versorgungslage bis 2020 komfortabel
- Baker Hughes Report: 6 aktive US-Ölbohranlagen weniger
- Brent bei 62,16 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 563,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1217 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
• Heizölpreis bei 67,12 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,12 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 66,89 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Auseinandersetzungen im Persischen Golf
▲ US-Strafzölle gegen Mexiko
▲ Waldbrände in Kanada: Ölproduktion nimmt ab
▲ Pipeline-Ausfall in Nigeria
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert
► Kämpfe in Libyen
▼ Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak
▼ Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien
▼ Neue Zölle im Handelsstreit USA-China
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 62,16 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 61,68 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 62,01 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 563,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 560,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 564,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Die Auseinandersetzungen im Persischen Golf beschäftigten den Markt auch den gesamten Freitag hindurch und trugen die Ölpreise mit höheren Notierungen durch das Wochenende. Gleichzeitig prognostizierte die International Energy Agency (IEA) in ihrem Monatsbericht eine deutlich komfortablere Versorgungslage (auch im Jahr 2020).
Doch die Frage, wie sich der Konflikt zwischen USA und Iran entwickeln könnte, steht aktuell stärker im Fokus. Deshalb bestimmten am Freitag auch sogenannte Short Coverings das Geschehen. Dieses Kaufverhalten spiegelt die aktuelle Markteinstellung gut wider:
Short Coverings sprechen für ein eher pessimistisches Marktumfeld, gleichen sie doch sogenannte Leerverkäufe, die auf Wetten auf fallende Preisen beruhen, wieder aus. Werden auf diese Short Positions Käufe platziert, um die Wette zu abzuschließen, wissen Händler meist nicht genau, was die nächsten Wochen bringen können und entscheiden sich für die sicherere Variante. Die Käufe treiben natürlich insgesamt die Preise nach oben, weil die Nachfrage für eine kurze Zeit höher ist als das Angebot.
Die allgemeine „Short-Stimmung“ mit Blick auf fallende Preise bleibt jedoch bestehen, denn langfristig sieht es erst einmal so aus, als würde das Ölangebot weiterhin steigen – trotz weiterer möglicher OPEC-Kürzungen und geopolitischer Spannungen. Die Nicht-OPEC-Länder fördern immer mehr Öl, die Weltwirtschaft könnte sich angesichts der Handelsstreitigkeiten weiterhin verlangsamen.
Zusätzlich zu den steigenden Ölpreisen wirkt sich auch der fallende Eurokurs ungünstig auf die Heizölnotierung für inländische Heizölkäufer aus. Dennoch gilt weiterhin die Situation, dass der Heizölkauf zu diesem Zeitpunkt eine wirtschaftlichere Entscheidung ist. Denn kurzfristig steht nun auch die Sommernachfrage in den besonders heißen Staaten bevor, die vermehrt Öl für Klimaanlagen nachfragen. Das könnte die Preise mittelfristig erst einmal steigen lassen. Auch die Geopolitik spielt hier hinein.
Darum ist es die beste Entscheidung, sich möglichst bald zum Heizölkauf zu entschließen und sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1217 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1272 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1265 US-Dollar festgesetzt.
Stabile Konjunkturdaten aus den USA gaben dem Dollar sichtbar Schwung und ließen den Euro im gleichen Maß absinken. Die Meldungen aus Industrie und Einzelhandel kamen überraschend und sorgten dafür, dass die angenommene Entscheidung der US-Notenbank Fed, den Leitzins zu senken, nicht mehr als ganz so sicher prognostiziert wird. Denn ein sinkender Leitzins würde eher benötigt, um die Wirtschaft anzukurbeln, die diesen künstlichen Schub aber offenbar erst einmal nicht braucht.
In dieser Woche soll eine erste Entscheidung fallen. Zwar geht niemand davon aus, dass der Zins sofort abgesenkt wird. Aber die Aussagen der amerikanischen Währungshüter könnten darauf Hinweise geben. So oder so wird die Fed-Sitzung großen Einfluss auf die Kursentwicklung an den Devisenmärkten haben.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
IEA-Monatsbericht: Mehr Öl, aber …
Der Monatsbericht der International Energy Agency (IEA) folgte weitestgehend den Prognosen der EIA und der OPEC, die zuvor in ihren Monatsberichten von einem steigenden Angebot bei sinkender Nachfrage gesprochen hatten.
Die IEA hielt insbesondere fest, dass die globalen Handelsschwierigkeiten ein Handelsniveau nach sich ziehen würden, das so niedrig sei wie zuletzt vor zehn Jahren – in unserer heutigen Zeit eine Ewigkeit. Einem Angebotsanstieg von rund 1,9 Mio. B/T von Nicht-OPEC-Ländern stünde demnach eine Nachfrageentwicklung von nur 1,2 Mio. B/T zusätzlich gegenüber. Trotz Kürzungen wird der Output der OPEC dabei sicher nicht auf Null sinken, was die Angebotsseite noch vergrößert.
Kurzfristig jedoch sind sich alle Berichterstatter einig, dass die Sommermonate das Marktverhältnis zur Nachfrage verschieben könnten. Und alle Prognosen kalkulieren zusätzlich mit der Möglichkeit, dass die Konflikte im Nahen Osten eskalieren könnten. Sollte dies der Fall sein, müssten alle Vorhersagen noch einmal völlig neu justiert werden. Denn kriegerische Handlungen in einer der wichtigsten Ölregionen der Welt könnten das gesamte Angebot aus diesem Gebiet mit einem Schlag versiegen lassen.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 17.06.2019
- Lohnkosten, Eurozone
Dienstag, 18.06.2019
- Verbraucherpreisindex, Eurozone
- Konjunkturerwartungen, Eurozone
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
Mittwoch, 19.06.2019
- Fed-Zinssatzentscheidung, USA
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
Donnerstag, 20.06.2019
- Wirtschaftsbulletin EZB, Eurozone
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 21.06.2019
- Markit PMI, Deutschland + USA
- Einkaufsmanagerindex, Eurozone + Deutschland
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
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