Ölpreise stagnieren – Heizölpreise geben weiter nach

18. Januar 2018, Peter Dudda

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Meldungen über eine zunehmende US-Schieferölproduktion und ein nachgebender Euro sorgten am Mittwoch für fallende Kurse. Rückläufige US-Bestände und eine Anschlagsandrohung auf die nigerianische Ölinfrastruktur stabilisierten bis zum Abend. Die Tendenz ist jedoch weiter fallend. Heizöl günstiger.

Ölpreisentwicklung

Der Handel an den Ölbörsen war am Mittwochvormittag vor allem von fallenden Kursen bestimmt. Der Grund lag vor allem in einer von der US-Energy Information Administration herausgegeben Prognose, dass die US-Schieferölförderung im Februar weiter zunehmen wird. Auch der am Mittwoch nachgebende Euro verteuerte insbesondere an den europäischen Handelsplätzen, die in US-Dollar gehandelten Öl-Produkte.

Zum Mittag dreht sich das Blatt wieder. Ausschlaggebend war vor allem die Meldung, dass die Ölinfrastruktur im Nigerdelta (Nigeria) durch Anschlagsankündigungen bedroht wird. Weiterhin sorgten im Vorfeld der Veröffentlichung des US-Bestandsberichts des American Petroleum Institute (API), die Aussicht auf abermals gesunkene US-Bestände an Rohöl für Preisdruck. Die Kurse zogen bis zum Abend wieder an und glichen – wie heute auch an den Morgennotierungen abzulesen – die Tagesverluste vollumfänglich aus.

Sinkende Ölpreise in naher Zukunft?

Analysten gehen indes von mittelfristig fallenden Ölpreisen aus. Vor allem die OPEC steht mit ihrem seit nun mehr einem Jahr laufenden Förderkürzungsdeal im Fokus der Aufmerksamkeit. So ist es doch nicht zuletzt die künstlich herbeigeführte Verknappung seitens der OPEC-Mitglieder und ihrer Partner, vorneweg vor allem Russland, welche das aktuelle Preisniveau mit zu verantworten haben. Kurzfristig spülen die hohen Preise zwar Geld in die Kassen der Öl-Staaten, doch animieren die hohen Ölpreise natürlich auch andere Produzenten ihre Förderung wieder auszuweiten.

Allen voran betrifft das natürlich die US-Produzenten, welche bei den aktuellen Preisen mit der kostenintensiven Schieferölförderung („Fracking“) hohe Gewinne erzielen können. Doch auch die Offshore- bzw. Hochsee-Ölförderung wird wieder rentabler und sogar die teure und zugleich stark umweltbelastende Förderung von Öl aus Ölsanden in Kanada, wird wieder gewinnbringender.

Für die OPEC bedeutet das steigende Angebot an Öl am Weltmarkt nicht nur für Druck auf die Preise, sondern auch für eine Torpedierung des Kürzungsdeals und führt letztendlich zum Verlust von eigenen Marktanteilen – immerhin lässt man eigenes Öl im Boden, damit andere Staaten diese künstliche Angebotslücke dann schließen. Ob allerdings eine kurzfristige Reaktion der OPEC zu erwarten ist bleibt fraglich, denn das Signal einer Deal-Lockerung wäre wohl für viele Marktteilnehmer verheerend und es könnte sich eine Abwärtsspirale bei den Preisen in Gang setzen.

Doch sorgen die hohen Ölpreise nicht nur angebotsseitig für Wirbel. Auch auf der Nachfrageseite, vor allem bei der vom Öl immer noch stark abhängigen Weltwirtschaft, sorgen die hohen Energiekosten für steigende Ausgaben. Letztlich wird das die Nachfrage dämpfen, was in der aktuellen saisonal eh schon schwächeren Nachfragesituation, weiteren Druck auf die Preise ausüben könnte.   

In der Kombination der aufgeführten angebots- und nachfrageseitigen Faktoren könnte auch der Handel selbst als preissenkender Faktor in Frage kommen. Dies meint vor allem die steigende Bereitschaft der Händler Verkäufe auszuführen, um sich im volatiler werdenden Marktumfeld noch Gewinne zu sichern.  

Für Heizölverbraucher könnte diese Entwicklung also einen Lichtblick darstellen. Doch ob die Heizölpreise wirklich schnell sinken ist Glaskugelleserei, denn wie sich die Situation an den Märkten tatsächlich entwickelt bleibt abzuwarten. Für heute gibt es jedoch schon einmal einen kleinen Vorgeschmack: Die Heizölpreise geben nicht zuletzt des stärker werdenden Euros heute leicht nach.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 69,34 US-Dollar und liegt damit knapp unter dem gestrigen Tagesstart von 69,13 US-Dollar. Der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 69,38 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 611,75 US-Dollar und damit nahezu unverändert auf dem Niveau zum Handelsstart am Mittwoch Der Schlusspreis am Mittwoch betrug ebenfalls 611,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Entwicklung Eurokurs

Lag der Euro vorgestern noch bei über 1,23 US-Dollar, hat der Kurs bis zum Donnerstagmorgen auf 1,2173 US-Dollar nachgegeben. Auch wenn damit deutlich unter dem neuen 3-Jahreshoch, ist das immer noch ein hohes Niveau. Die EZB legte den Referenzpreis für Mittwoch auf 1,2203 US-Dollar fest. Zum Handel am Vormittag zeigt sich der Kurs der Gemeinschaftswährung indes wieder fester und liegt wieder über dem Niveau von 1,22 US-Dollar.

Das der Euro so deutlich gestiegen ist, bleibt für viele Experten weiter ein Rätsel. Handfeste Indikatoren lagen eigentlich nicht vor. Warum der Kurs gestern so deutlich nachgegeben hatte lag wohl vor allem an Äußerungen aus Kreisen der Europäischen Zentralbank (EZB). Dort bereitet der starke Euro vor allem Sorgen, immerhin könnte ein starker Euro die Exporte aus dem Euroraum abschwächen.

Für heute wird indes ein ruhiger Handel erwartet, da diesseits wie jenseits des Atlantiks keine nennenswerten Veröffentlichungen von Konjunkturdaten anstehen. Erst morgen und damit zum Schluss der aktuellen Handelswoche könnte mit der Veröffentlichung von Kennzahlen zum US-Arbeits- und Immobilienmarkt Bewegung in die Kurse kommen.

Heizölpreisentwicklung

Der starke Euro bietet inländischen Heizölverbrauchern bei weitestgehend stabilen  Ölpreisen weiter Schützenhilfe. Heizöl heute wieder etwas günstiger zu haben: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,28 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 63,73 Cent.

Der Eurokurs ist momentan ein bestimmender Faktor für diese Ölwoche, solange auf dem Ölmarkt nichts Neues passiert bzw. sich die preissteigernden und preissenkenden Meldungen ausgleichen. Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entscheiden – gerade, wenn sich der Tank leert.

Kurzfristig ist mit stark fallenden Ölpreisen im momentanen Marktumfeld vorerst weniger zu rechnen, auch wenn hier natürlich immer wieder unvorhergesehene Ereignisse oder ein Umschwung der Stimmung möglich sind. Darum machen Sie sich am besten von all diesen Entwicklungen unabhängig und lösen heute Ihre Bestellung aus.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.