Heizöl: Ölpreise sinken - Heizölpreise ziehen mit

14. Januar 2019, Peter Dudda

Heizölpreise zum Wochenstart etwas günstiger 14.01.19

Gewinnmitnahmen sorgten am Freitag für fallende Ölpreise. So fehlte es in einem nachrichtenarmen an neuen Impulsen, der Anstieg ist damit vorerst ausgebremst. Der Euro ist nach Verlusten am Freitag zum Wochenstart wieder stärker. Heizöl etwas günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Ölpreis: Anstieg vorerst ausgebremst
  • Vereinigte Arabische Emirate: Kein Sondertreffen der OPEC
  • US-Bohranlagen: Gesamtzahl nimmt abermals ab
  • Brent bei 59,71 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 560,00 US-Dollar
  • Euro stabil bei 1,1472 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 70,49 Euro / 100L
     

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Kanadische Produktionskürzungen auch im Februar
 Saudi-Arabien bestätigt Kürzungen der Ölexporte im Januar
 Kürzungen der OPEC-Produktionen im Dezember und Januar
 Ölförderung in Libyen deutlich gesunken
 Ölförderung Venezuelas sinkt kontinuierlich

 Leichter Rückgang der Raffinerieauslastung in den USA erwartet
 Sanktionen gegen Iran
 Handelsgespräche zwischen USA und China beendet

 Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
 Öl-Nachfrage sinkt im Januar
 OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
 OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
 EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
 Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
 USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent lag zum Wochenstart bei 59,71 US-Dollar. Am Freitagmorgen waren es noch 61,63 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde vor dem Wochenende bei 60,50 US-Dollar festgelegt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Montagmorgen bei 560,00 US-Dollar. Am Freitag waren es zum Tagesstart noch 572,75 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde am Freitag bei 561,00 US-Dollar festgelegt.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 14.01.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

In der letzten Handelswoche zogen die Ölpreise an den internationalen Ölbörsen wieder kräftig an. Kostete ein Fass der Rohölsorte Brent zum Wochenstart noch 57,85 US-Dollar, waren es am Freitag schon 61,63 US-Dollar. Beflügelt wurden die jüngsten Preisanstiege von einer durch und durch preissteigernden Stimmung, die vor allem auf die Förderkürzungen der OPEC im Dezember und Januar sowie auf die Annäherung zwischen China und den USA, in dem seit Monaten schwelenden Handelskonflikt zwischen beiden Staaten zurückzuführen sind. Insgesamt deutet viel darauf hin, dass der Preiseinbruch im Dezember nun als zu übertrieben bewertet wird. Angesichts der Aussicht auf eine deutliche Überversorgung für den Jahresanfang 2019 und eine scheinbare Machtlosigkeit der OPEC dieser Einhalt bieten zu können, gaben die Kurse zuletzt Mitte Dezember kräftig nach. Seit Jahresbeginn konnten zumindest diese Verluste – zum Leid der Heizölverbraucher –wieder wettgemacht werden.  

Der Wochenbeginn steht nun allerdings ganz im Zeichen einer Preiskorrektur. Am Freitag blieben Impulse für weitere Preisanstiege schlichtweg aus, viele Händler setzten in diesem Umfeld auf Gewinnmitnahmen. Der daraus resultierende Verkaufsdruck sorgte bis zum heutigen Vormittag für fallende Ölpreise.

Aus Analystenkreisen heißt es passend dazu, dass das aktuelle Preisniveau mit Blick auf die Versorgungs- und Nachfragesituation angemessen sei. Insgesamt wird der Ölmarkt für das laufende Jahr ausgeglichen bewertet. Vorausgesetzt die OPEC hält an ihren Förderkürzungen wie geplant fest und die Ölnachfrage bleibt tendenziell leicht wachsend. Als aktuell größte Gefahr für die Ölnachfrage gilt der seit dem 22. Dezember anhaltende Shutdown der Regierungsinstitutionen in den USA. Pro Monat sorgt der Regierungsstillstand für einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,2 bis 0,4%.

Wie immer zur Monatsmitte wird der internationale Ölhandel in dieser Woche ganz im Zeichen der Monatsberichte der drei wichtigen Institutionen, Energy Information Administration (EIA), Organisation der erdölexportierenden Staaten (OPEC) und Internationale Energieagentur (IEA), stehen. Starke Impulse können im aktuellen Marktumfeld durchaus erwartet werden. Im Fokus werden bei allen drei Berichten die Prognosen hinsichtlich der Versorgungs- und Nachfrageentwicklung stehen.

Heizölkäufer sollten sich im Vorfeld der Veröffentlichungen je nach Risikobereitschaft bereits schon jetzt absichern und den Heizölkauf auslösen. Das gilt vor allem dann, wenn sich der Tankfüllstand dem Ende zuneigt und eine Überbrückung eventuell wieder steigender Ölpreise (und damit Heizölpreise) nicht möglich ist.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Wochenstart kostete der Euro 1,1472 US-Dollar. Vor dem Wochenende lag der Kurs noch bei 1,1522 US-Dollar, der Schlusspreis zum Freitag lag bei 1,1465 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag bei 1,1533 US-Dollar fest.

Am Freitag brach der Kurs der Gemeinschaftswährung stark ein. Hintergrund waren aktuelle Daten zur US-Inflation, welche dem Vernehmen nach zuletzt bei 1,9% lag. Bereits heute Morgen setzte sich allerdings eine Gegenbewegung durch, die auf den andauernden US-Regierungsshutdown zurückzuführen ist. Auch für heute wird dieses Thema an den Devisenmärkten weiter im Mittelpunkt stehen. Heizölkäufer profitieren derzeit vom starken Euro, welcher letzte Woche den höchsten Stand seit drei Monaten erreicht hatte. Der Hintergrund ist einfach: Ist der Euro gegenüber dem US-Dollar stark, können Händler hierzulande das in US-Dollar gehandelte Öl günstiger am Weltmarkt einkaufen. Diese Ersparnis wird in der Regel marktbedingt direkt an die Verbraucher weitergegeben.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • OPEC-Sondertreffen könnte ausfallen
  • US-Bohranlagen rückläufig
     

Vereinigte Arabische Emirate: Ölminister sieht kein Sondergipfel

Planmäßig kommen die Mitglieder der OPEC und ihre Partner, allen voran Russland, erst Anfang April wieder zusammen, um den aktuellen OPEC-Förderkürzungsdeal nachzuverhandeln. Zuletzt wurde die nun seit Ende 2016 bestehende Vereinbarung Anfang Dezember des zurückliegenden Jahres verlängert. Insgesamt kürzt die OPEC demnach die eigene Ölförderung um täglich 1,2 Millionen Barrel. Angesichts einer prognostizierten Überversorgung der Ölmärkte von täglich über 3 Millionen Barrel allein im Januar, kamen zum Jahreswechsel aus verschiedenen Richtungen Forderungen auf, den Deal vorfristig nachzuverhandeln.

Nun rudert zumindest der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate zurück und erteilt einen OPEC-Sondergipfel eine Absage. Sondergipfel, so Al Mazrouei, rufe man nur in Notfällen ein. Mit Blick auf die aktuelle Preis- und Versorgungsentwicklung sei dieser Notfall den Verlautbarungen nach nicht mehr gegeben. Der Ölminister gehe sogar davon aus, dass das aktuell noch vorherrschende Überangebot noch in den ersten drei Monaten dieses Jahres vom Markt verschwinden werde. Stimmen anderer OPEC-Mitglieder, insbesondere vom inoffiziellen Wortführer des Kartells, Saudi Arabien, gibt es zum Thema Sondergipfel bisher noch nicht.

 

Vereinigte Arabische Emirate: Ölminister sieht kein Sondergipfel

Die US-Ölproduktion befindet sich seit Jahren auf Wachstumskurs, Insider sprechen gar von einem US-Ölboom. Vor allem die relativ moderne Technologie der Schieferölförderung, hat den USA den Weg von einer Ölimportnation hin zu einer Ölexportnation geebnet. Dabei wird Öl unter der Hinzunahme von Wasser und verschiedener chemischer Substanzen unter starken Druck aus sehr tiefliegenden Gesteinsschichten aus dem Boden herausgepresst.

Neben den Zahlen zur aktuellen US-Ölförderung aus den Wochenberichten des Department of Energy (DOE) und den Monatsberichten der EIA und IEA, spielen für die Märkte Woche für Woche auch die Berichte der Erdöl-Service-Gesellschaft Baker Hughes eine wichtige Rolle, um eine Bewertung der US-Ölfördertätigkeit abgeben zu können. Der Unterschied liegt hier allerdings im Detail: Bei den Werten von Baker Hughes geht es nicht um Werte zur aktuellen US-Ölförderung, sondern um die Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen im US-Markt. Diese Daten können als Langzeitindikator betrachtet werden. Denn vom Anbohren einer Ölquelle bis zur tatsächlichen Förderung vergehen im Durchschnitt zwischen sechs und neun Monate. Schließlich benötigt die Errichtung der Förder- und Logistikinfrastruktur auch eine gewisse Zeit.

In der letzten Woche ist die Anzahl aktiver Bohranlagen um 4 auf 873 gesunken. Damit wird die untere Grenze des Drei-Monats-Niveaus erreicht, welches zuletzt zwischen 873 und 888 Anlagen lag. Gemessen an der Bohraktivität der USA seit Anfang des letzten Jahres, kann auch in diesem Jahr wieder mit mehr Öl aus den USA gerechnet werden.

 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,49 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 70,17 Cent, übers Wochenende dann schon 70,88 Cent. 

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Peter Dudda - Autor

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