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Der Heizölpreis: Ölpreise schwanken deutlich, Heizöl heute teurer

1. April 2019, Felix Schmidt

Heizöl zum Wochenstart teurer - 01.04.2019

Noch immer muss der Markt mit wenig handfesten Neuigkeiten agieren, die seine Entscheidungen beeinflussen könnten. Dadurch schwanken die Kurse sichtbar. Gewinnmitnahmen vor dem Handelsschluss korrigierten noch einmal die Preisaufschläge, doch Heizöl ist heute teurer.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Scheinbar sinkendes Investitionsvolumen in die US-Ölwirtschaft
  • EIA-Monatsbericht Januar meldet weniger US-Ölförderung
  • USA lassen globalpolitisch die Muskeln spielen
  • Brent bei 68,15 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 608,25 US-Dollar
  • Euro bei 1,1237 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 69,20 Euro / 100L

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Venezuela durch Stromausfälle manövrierunfähig
OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
Revolution in Venezuela und Sanktionen
China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft

IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
Ausnahmegenehmigungen bei Iran-Sanktionen für Irak
Investitionen in US-Ölindustrie sinken

geschwächte Weltwirtschaftskonjunktur
Kanada, Brasilien und Libyen fördern wieder mehr Öl
OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 68,15 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug noch 67,84 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 67,58 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 608,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 602,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 605,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 01.04.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Langsam bräuchte der Markt neue Impulse, um sich wieder auf eine eindeutige Richtung festzulegen. Die Unsicherheit schlägt sich in äußerst volatilen, also schwankenden, Kursen nieder. Zunächst blieb am Freitag die preistreibende Stimmung bestehen, doch zum Abend hin waren Gewinnmitnahmen die logische Folge. Die Ölpreise gingen letztendlich doch mit gestiegenen Werten aus dem Handel, auch wenn diese Entwicklung vorerst auf tönernen Füßen steht und nur die immer noch vorherrschende Meinung widerspiegelt, dass sich die Ölnachfrage demnächst wieder nach oben entwickeln könnte.

Einziger Schauplatz von Nachrichten waren am Freitag die USA. Zum einen bestätigte der Baker Hughes Report erneut einen Rückgang der aktiven US-Ölbohranlagen um acht Plattformen und setzte damit den Trend zum sechsten Mal in Folge fort. Diese Zahl ist ein Beleg dafür, dass die US-Ölindustrie weniger investiert, wie auch in den Budgetvorgaben für das laufende Jahr festgehalten ist. Der EIA-Monatsbericht für Januar konstatierte zudem eine gesunkene Produktionsmenge.

Zum anderen soll die Regierung den Druck in Sachen Iran- und Venezuela-Sanktionen erhöht haben. So wurden angeblich Länder wie Singapur und Malaysia scheinbar davor gewarnt, illegal mit Iran Ölhandel zu betreiben – so lassen sich zumindest die verschleierten Aussagen aus Washington und den betroffenen Ländern interpretieren. Auch habe die US-Regierung wohl Raffinerien und Handelshäuser davor „gewarnt“ venezolanisches Öl zu importieren – auch wenn dies grundsätzlich nicht verboten ist.

Damit werden – zumindest in Gerüchten und nebulösen Aussagen sowie in interpretierbaren Budgetzahlen – zwei Faktoren deutlich: der US-Ölboom verliert an Schwung und zwei Maßnahmen für das kurzfristig sinkende Ölangebot werden wieder wichtiger. Wohl deshalb widerstrebt es auch dem Markt, auf sinkende Ölpreise zu setzen.

Der Euro bleibt wenig bewegt, zumal er wohl auf die nächste Runde im Brexit-Chaos wartet. So oder so ist Heizöl heute im Vergleich zu Freitag teurer. Heizölkäufer sollten dennoch den baldigen Heizölkauf in Erwägung ziehen, da das Marktgeschehen aktuell erst einmal von preissteigernden Faktoren bestimmt scheint. Mit dem baldigen Kauf machen Sie sich von allen Entwicklungen unabhängig.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1237 US-Dollar, am Freitag waren es ebenfalls 1,1237 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde noch bei 1,1235 US-Dollar festgesetzt.

Es wäre durchaus möglich, die aktuelle Situation auf dem Devisenmarkt als Ruhe vor dem Sturm zu interpretieren. Das Brexit-Chaos bestimmt weiterhin den Handel. Doch auch leicht aufgehellte Konjunkturdaten aus China haben dafür gesorgt, dass es mit dem Euro wenigstens nicht nach unten geht. Die Händler zeigen eine leichte Tendenz zu mehr Risikobereitschaft. Heute wird es noch wichtige Konjunkturdaten aus Europa und den USA geben, die einmal mehr genaue Beachtung finden dürften.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • USA im Fokus: Weniger Produktion und mehr politischer Druck

Nachdem die „US-Ölflut“ bereits zu einem feststehenden Begriff im Sprach- und Aktionsgebrauch der Händler geworden ist, scheinen die Wellenausschläge vorerst abzuebben. Anders lassen sich die Meldungen zur US-Ölindustrie nicht interpretieren.

Laut Energy Information Administration (EIA), der zentralen amerikanischen Statistikbehörde für den Energiemarkt, ist die Produktion im Januar gesunken. Zwar bestätigen die Zahlen die wöchentlichen Einschätzungen von rund 11,8 Mio. B/T, doch die Monatsangabe schafft Fakten und zeigt auch, dass die Produktion im Vergleich zu Dezember rückläufig ist. Sollte diese Deckung von Wochen- und Monatsberichten weiterhin gelten, so dürfte die Produktion im Februar und März ebenfalls zurückgehen.

Zweitens melden große Investmentbanken, dass die Budgets für Investitionen im Ölbereich im laufenden Jahr sinken. Auch das ist ein Kurswechsel. Hier können zwei Faktoren verantwortlich gemacht werden: Nach dem Preisrutsch im vergangenen Jahr sind die Geldgeber kaum noch bereit, große Risiken zu tragen. Sie wollen Rendite sehen, statt Projekte zu finanzieren, die am Ende vielleicht angesichts der OPEC-Aktionen nicht kostenfreundlich arbeiten. Es lohnt sich für die Ölproduzenten zweitens kaum, immer weiter auf den Produktionsausbau zu setzen, wenn es schwieriger wird, das Produkt Öl an den Mann zu bringen.

Diese Meldung wird natürlich vom Baker Hughes Report flankiert, die zum sechsten Mal in Folge einen Rückgang an aktiven US-Ölbohranlagen gemeldet hat. Auch hier gilt: Ins Blaue hinein exploriert und erschließt kein US-Unternehmen mehr.

Auf politischer Ebene kann jedoch nicht von Vorsicht die Rede sein – im Gegenteil. Die USA haben angeblich Länder wie Singapur davor gewarnt, den illegalen Ölhandel mit Iran zu unterstützen. Der Staatssekretär Singapurs sprach von intensivem Druck, das Weiße Haus sagte lediglich, dass die Länder genau wüssten, wie Iran die Sanktionen umgeht. Unterm Strich lässt sich daraus lesen, dass Singapur dieses illegalen Handels beschuldigt wird. Das Druckmittel ist natürlich auch für diese Länder eine Sanktionsandrohung.

Zudem wollen die USA beim Thema Venezuela-Sanktionen die Daumenschrauben anziehen. Man habe Raffinerien und Händler davor „gewarnt“, venezolanisches Öl zu importieren und so die Regierung Maduro weiterhin zu unterstützen. Auch hier geht es um Sanktionen gegen die „Übeltäter“. Das politische Problem ist hier allerdings, dass die bisherigen Handelsembargos gegen Venezuela kein direktes Kaufverbot umfassen – vielmehr agiert man mit eingefrorenen Konten. Wer genau angezählt wurde und inwiefern diese Drohungen überhaupt diplomatisch tragbar sind, muss erst einmal dahingestellt bleiben.

Im Gegensatz zu den Iran-Sanktionen haben die USA bei Venezuela jedoch internationale Rückendeckung, da die Staatengemeinschaft das Regime Maduro lieber heute als morgen entfernt sehen will.

Mit diesen beiden politischen Feldern kann gesehen werden, dass der US-Wahlkampf nun vollends begonnen hat. Die Regierung Trump will vor 2020 Stärke beweisen und zeigen, dass die Strategie „America first“ und „MAGA“ immer noch gilt. Nur so kann sich Trump die Zustimmung seiner Basis sichern – schließlich hat sie ihn auch dafür ins Amt gehievt.

Mit der aktuell angedrohten Schließung der mexikanischen Grenze wächst jedoch der Widerstand gegen Trump und es braucht klare Signale, dass die USA bereit sind, „Schurken“ mit aller Härte zu bekämpfen. Dieses „Feindbild“ funktioniert mit der Regierung Maduro und dem Iran auf breiter Ebene, beim Nachbarn Mexiko jedoch angesichts der Bevölkerungsstruktur in den USA natürlich nicht.
 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 01.04.2019

  • Verbraucherpreisindex, Eurozone
  • Einzelhandelsumsätze, USA

Dienstag, 02.04.2019

  • Arbeitslosenquote, Eurozone
  • Auftragseingänge, USA
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 03.04.2019

  • EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
  • Markit PMI, USA+ Deutschland + Eurozone

Donnerstag, 04.04.2019

  • Arbeitsmarktdaten, USA

Freitag, 05.04.2019

  • Stundenlöhne, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,20 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 68,73 Cent.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Felix Schmidt – Autor

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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