Ölpreise im Höhenflug – Heizölpreis steigt weiter

7. November 2017, Peter Dudda

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Konflikte in Nigeria sowie ein Rückgang der US-Ölbohranlagen sorgen zum Wochenbeginn für deutlichen Rückenwind bei der Ölpreisentwicklung. Bereits zum frühen Montagmorgen zogen die Kurse nach Freitagabend abermals an und erreichen damit ihren höchsten Stand seit Sommer 2015. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Der Handel am Montag hat wie erwartet die Preisanstiege vom Freitag fortgeführt. In einem Marktumfeld mit einer klar preissteigernden Ausgangslage auch nicht verwunderlich: Neue Konflikte im nigerianischen Niger-Delta, Abnehmende US-Bohranlagen und innenpolitische Konflikte in Saudi Arabien, sorgten für kräftige Preissprünge bei allen relevanten Kursen.

Mit der Meldung eines Raketenbeschusses der Saudi Arabischen Hauptstadt Riad durch eine Rakete aus dem Jemen, zogen die Preise zum Nachmittag abermals an. Die heftige Preisreaktion ist nicht auf den Vorfall an sich zurückzuführen, vielmehr stehen die Hintergründe dieses Beschusses im Fokus der Handelsplätze. So ist der Jemen doch seit Jahren Schauplatz eines Konflikts zwischen Schiiten und Sunniten. Die aktuelle Provokation an das sunnitische Königshaus in Saud Arabien birgt daher weiteres Konfliktpotenzial.  

Der Beschuss wird entsprechend als weitere Provokation des Iran an das saudische Königreich gewertet. Eine weitere Destabilisierung der Region birgt große Gefahren für die Ölmärkte, da eine Zuspitzung des Konflikts sich letztlich auch auf die am Weltmarkt verfügbaren Ölmengen negativ auswirken könnte – und wie immer wird ein solches Risiko bereits sehr zeitig eingepreist.

Für die Öl-Kurse bedeutete die Entwicklung neue Höhenflüge und die Markierung neuer Zwei-Jahreshochs. In der Kombination mit einem nach wie vor schwachen Euro steigen in Folge die inländischen Heizölpreise abermals an.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 64,30 US-Dollar. Am Montag zur gleichen Zeit kostete das Barrel noch 62,70 US-Dollar. Der Schlusspreis lag gestern noch bei xxxxx US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 567,50 US-Dollar. Am gestrigen Morgen waren es noch 559,00 US-Dollar. Den höchsten Stand seit Juni 2015 erreichte die Notierung gestern mit einem kurzzeitigen Niveau von über 571,00 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Lange von der Welt ignoriert – jetzt wieder im Fokus

Nunmehr mehr als zwei Jahre wütet der Konflikt zwischen dem schiitischen Huthi-Rebellen und der sunnitischen jemenitischen Regierung im kleinen Land am arabischen Golf. Zu Beginn noch täglicher Bestandteil der weltweiten Berichterstattung, wurde es in den vergangenen Monaten ruhig um die Region. Doch spätestens seit gestern ist die Aufmerksamkeit mit einer erneuten Zuspitzung wieder da.

Wie zu vernehmen ist, feuerten wahrscheinlich Huthi-Rebellen eine Rakete gen Riad, der Hauptstadt des Saudi Arabischen Königreichs. Das sunnitische Saudi-Arabische Königshaus unterstützt seit Beginn des Konflikts die jemenitische Regierung und gehört damit auch zu den Gegnern der schiitischen Huthi-Miliz, welche wiederum vom schiitisch geführten Iran unterstützt wird.

Saudi Arabien interpretiert den Angriff als Provokation des Iran und droht dem Iran nun mit ernsten Konsequenzen. Als erste Reaktion kündigte Saudi Arabien an, die Land-, Luft- und Seewege des Jemen zu blockieren – Ziel ist ganz klar eine Unterbrechung der Versorgungslinien der Huthi-Rebellen. Ob weitere, gar kriegerische Schritte folgen, bleibt abzuwarten.

Der Iran weißt indes jede Schuld von sich und verweist darauf, dass Saudi Arabien sich durch seine bisherige Unterstützung der jemenitischen Regierung selbst zum Ziel eines Angriffes durch die Huthi gemacht hätte – da bedürfe es keines Einflusses des Iran mehr, so zumindest der Tenor.

Sollte sich der Konlfikt ausweiten, ist in jedem Fall mit stark steigenden Ölpreisen zu rechnen. Nach Expertenmeinung ist bei der europäischen Referenzsorte ein Anstieg um bis zu 15% bis zum Jahresende nicht auszuschließen.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung befindet sich scheinbar in einem äußerst volatilen Umfeld. Stand der Kurs Ende August noch bei 1,20 US-Dollar, kämpft der Euro weiterhin im Bereich der Marke um 1,16 US-Dollar.

Zum Morgen steht die Gemeinschaftswährung mit 1,1614 US-Dollar auf dem gleichen Niveau wie zum Wochenbeginn. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,1590 US-Dollar fest.

Da Rohöl wie auch Produktnotierungen in US-Dollar gehandelt werden, sorgt der schwache Euro für höhere Preise von Heizöl in der Eurozone. Ob sich am Dienstag viel im Eurokursverlauf ändern wird bleibt abzuwarten. Für heute stehen nur wenig relevanten Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA an. Der Fokus wird wohl eher auf die Äußerungen von EZB-Präsident Draghi gerichtet sein, welcher sich heute im Rahmen eines öffentlichen Auftritts in Frankfurt (Main) zu Wort melden wird.

Heizölpreisentwicklung

Heizölkunden müssen auch heute wieder steigende Preise verkraften: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,15 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 61,65  Cent.

Im aktuellen Marktumfeld könnte sich die aktuelle Preisentwicklung mit Tendenz nach oben weiter fortsetzen. Deswegen ist heute wohlmöglich immer noch einer der besten Zeitpunkte der nächsten Tage, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Insbesondere wenn sich der Tank leert, sollten Sie nicht zögern.

Wenn Sie heute Morgen den Kauf auslösen, stehen die Chancen gut, dass Sie sich das gefälligste Preisniveau der nächsten Zeit sichern. Außerdem machen Sie sich so von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.