Warten auf Wochenereignisse: Ölpreise fallen leicht, Heizöl gibt deutlicher nach

29. Juli 2019, Ricarda Altrichter

Heizölpreis konstant am Montag 29.07.19

Der Montag startet mit leicht gefallenen Ölpreisen, da der Markt insbesondere auf die Ereignisse der kommenden Woche schaut und abwartet. Verhandlungen zwischen den USA und China, der Zinsentscheid der Fed und der weitere Verlauf des Iran-Konflikts sind besonders
wichtig. Heizöl ist günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Verhandlungen mit Iran zu Atomabkommen zumindest konstruktiv
  • US-Wirtschaftsdaten enttäuschend
  • Baker Hughes Report: 8 aktive US-Ölbohranlagen weniger
  • Brent bei 63,19 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 583,25 US-Dollar
  • ​Euro bei 1,1127 US-Dollar

 

Heizölpreisentwicklung

  • Heizölpreis bei 67,60 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,60 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 67,84 Cent pro Liter Heizöl.


Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Zuspitzung des Iran-Konflikts

 Produktionsprobleme am Sharara-Ölfeld

 Vorerst keine weiteren US-Strafzölle gegen China

 Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela

 OPEC+ Kürzungen werden verlängert

 

EIA, OPEC und IEA-Berichte senken Nachfrageprognosen

 Produktionssteigerung in Kasachstan und Irak

 USA steigern Produktion weiter deutlich

 Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 63,19 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 63,54 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 62,47 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 583,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 586,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 584,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 29.07.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr



Die Preisentwicklung im Überblick

Obwohl das Wochenende nicht ereignislos war, konzentriert sich der Markt doch vorrangig auf kommende Ereignisse, die in dieser Woche zumindest Weichen stellen könnten. Einerseits wollen China und die USA ihre Gespräche zum Handelskonflikt wieder aufnehmen, andererseits wird die Entscheidung der US-Notenbank Fed zur Zinspolitik mit Spannung erwartet. Diese Spannung resultiert in einem zögerlicheren Marktagieren und lässt die Ölpreise leicht fallen.

Die Meldungen des Wochenendes blieben zwar nicht unregistriert, konnten aber keine eindeutigen Impulse setzen. So seien die Gespräche zwischen Iran und den verbliebenen Partnern im Atomabkommen konstruktiv verlaufen, doch darüber hinaus gab es keine Ergebnisse.

Am Freitag hatten eher enttäuschenden US-Wirtschaftsdaten den Dollar belastet und einige der wichtigsten Aussagen der Regierung Trump zur eigenen Leistung relativiert. Zudem dämpften sie den Glauben, die US-Wirtschaft sei von der Rezession möglicherweise weniger bedroht als der Rest Welt, erheblich. Analysten wiesen darauf hin, dass insbesondere die hochaktive US-Ölindustrie für den wahrgenommenen Wachstumsschub verantwortlich gewesen sei.

Dieses Wachstum scheint sich aber ebenfalls zu verlangsamen. Denn erneut ist die Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen laut Baker Hughes Rig Count gesunken. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die Unternehmen stärker auf bestehende Anlagen konzentrieren, statt ihre Explorationstätigkeiten und das Wachstum voranzutreiben.

Der Wertverlust des Dollar – und damit die Erholung des Euro – währte jedoch nur kurz und die Gemeinschaftswährung zeigt sich heute Morgen erneut belastet. Das relativiert die gesunkenen Ölpreise für den inländischen Heizölkäufer. Dennoch ist Heizöl heute etwas günstiger und damit ein Ansporn, den Tank zu einem moderaten Preisniveau wieder aufzufüllen.

 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1127 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1144 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1138 US-Dollar festgesetzt.

Nach einem neuerlichen Kursverlust, den der Euro in der vergangenen Woche nach der EZB-Zinssenkung hinnehmen musste, gab es am Freitag zunächst etwas Auftrieb, als die USA enttäuschende Wirtschaftsdaten bekannt gaben.

Dieser Auftrieb war jedoch nur von kurzer Dauer. Der sinkende Eurokurs resultiert direkt aus der Zurückhaltung der Anleger, die erst einmal die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed in dieser Woche abwarten. Es wird fest mit einer Zinssenkung gerechnet. Vorher macht es für Anleger schlicht keinen Sinn, sich auf eine klarere Anlagestrategie festzulegen. Darum parken sie ihr Geld in besonders sicheren Währungen – wozu der Euro laut Markteinschätzung weniger zählt.

 

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 29.07.2019

  • Keine entscheidenden Daten

Dienstag, 30.07.2019

  • Gfk Verbrauchervertrauen, Deutschland
  • Vertrauensdaten + Stimmungsindikatoren, Eurozone
  • Konsum und Privatausgaben + Einkommen, USA
  • ​Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 31.07.2019

  • PMI Gewerbe, China
  • Arbeitsmarktdaten, Deutschland
  • BIP, Eurozone
  • Fed Zinssatzentscheidung, USA
  • ​EIA Rohöl-Lagerbestand, USA

Donnerstag, 01.08.2019

  • Produktionsdaten, China
  • Einkaufsmanagerindex, Deutschland und Eurozone
  • Arbeitsmarktdaten, USA

Freitag, 02.08.2019

  • Einzelhandelsumsätze, Eurozone
  • Handelsbilanz, USA
  • Beschäftigungsdaten und Löhne, USA
  • Verbrauchervertrauen, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr
 

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Ricarda Altrichter - Autorin

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