Ölpreise bewegen sich nach DOE-Bericht zu US-Öl zwischenzeitlich auf neue Jahrestiefs

8. Juni 2017,

Heizoelpreise sinken 080617

Der Bericht des Department of Energy (DOE) zu US-Ölbeständen schickte gestern die Kurse an den Ölbörsen in Richtung neue Jahrestiefs. Zwar legen die Kurse aktuell leicht zu, doch bleibt die negative Entwicklung der vergangenen Tage weiter bestimmend.

Ölpreisentwicklung

Skepsis und Pessimismus sind momentan die alles bestimmenden Faktoren auf den Ölmärkten. Der Bericht des Department of Energy (DOE), der dem API-Bericht teilweise deutlich widersprach und enorme Bestandsaufbauten in allen US-Ölbeständen verkündete, sorgte gestern für Preisniveaus auf neuen Jahrestiefs.

Ein Ende dieser Entwicklung scheint vorerst nicht in Sicht, Experten korrigieren momentan ihre Preisprognosen nach unten – obwohl man die momentane Situation auch anders lesen kann.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert aktuell bei 48,45 US-Dollar. Das liegt zwar über dem Schlusspreis von Mittwoch mit 48,06 US-Dollar.  Die Veränderungen zum Schlusspreis von Dienstag mit 50,12 US-Dollar sind jedoch deutlich.

Bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, sind die Auswirkungen noch sichtbarer. Der aktuelle Wert von 424,00 US-Dollar liegt über dem Wert von Mittwoch (421,50 US-Dollar), am Dienstag waren es aber noch 428,50 US-Dollar.

DOE-Bericht schickt Preisniveaus auf Jahrestiefs

Mit dem aktuellen Bericht des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen stellt sich nun langsam aber sicher die Frage, ob der Zuwachs der US-Ölindustrie an seine Grenzen stößt – zumindest wenn es darum geht, dass die Raffinerien ihre Ölprodukte auch an den Markt bringen.

Laut DOE ist die Raffinerieauslastung in der vergangenen Berichtswoche um 0,9 % gesunken (API: 0,2%), was immer noch für ein hohes Produktionsniveau spricht. Allerdings sind sowohl die Bestände an Rohöl (+3,3 Mio. Barrel) als auch die Bestände an Benzin (+3,3 Mio. Barrel) und Destillaten (+4,4 Mio. Barrel) gestiegen. Die API-Zahlen hatten von deutlichen Rohölabbauten gesprochen, aber ebenso Aufbauten bei den Produkten verkündet.

Allein aus diesen Daten lässt sich bereits ablesen, dass die Nachfrage nach Benzin entgegen jeglicher saisonaler Erfahrungswerte deutlich gesunken ist. Gleichzeitig hält der DOE-Bericht fest, dass die Importe deutlich gestiegen sind, während die Exporte um enorme 57,3 Prozent einbrachen. Dieses Minus soll das größte seit Beginn der DOE-Berichte sein. Da konnte auch der Förderungsrückgang bei heimischem Rohöl nichts mehr an den Auswirkungen der anderen Werte ändern.

Experten geben widerstreitende Preisprognosen ab

Ist der DOE-Bericht nun ein weiteres Zeichen dafür, dass die OPEC-Bemühungen kaum sichtbare Effekte auf dem Ölmarkt haben werden oder markiert er einen Wendepunkt, dass sich die globale Ölwirtschaft langsam aber sicher ausgleicht?

Diese Frage bereitet den Experten einiges Kopfzerbrechen. Denn die Zahlen ließen sich in beide Richtungen interpretieren. Einerseits ist die USA offensichtlich in der Lage, den Ölmarkt mit Rohöl und Produkten zu fluten – egal, was die OPEC tut. Andererseits müssen auch agile Produzenten irgendwann auf deutlich sinkende Nachfragen reagieren und sich bei weiter sinkenden Preisen die Rentabilitätsfrage stellen.

Damit gibt es Möglichkeiten bei der Ölpreisentwicklung in beide Richtungen und die Unsicherheit, welche nun eintritt, scheint momentan größer als noch zu Jahresbeginn. Da das politische Feld mit der Isolation Katars, den Spannungen mit Nordkorea sowie einem möglicherweise drohenden Streik in der Ölindustrie in Norwegen momentan ebenfalls sehr aufgeladen ist, könnten die nächsten Tage was die Ölpreise betrifft im Zeichen starker Bewegungen stehen.

Entwicklung Eurokurs

Noch ist an den Devisenmärkten alles ruhig, der Euro notiert bei 1,1261 US-Dollar, etwas über dem Referenzpreis der EZB von Mittwoch mit 1,1217 US-Dollar.

Insgesamt haben sich die Kurse etwas nach unten bewegt, allerdings steht diese Tendenz heute mehrfach auf dem Prüfstand. Die EZB wird am Nachmittag ihre geldpolitischen Beschlüsse vorlegen, die allerdings, so Experten, eher aus sehr ungefähren Aussagen ohne konkrete Maßnahmen bestehen dürften. Auch die Parlamentswahl in Großbritannien wird mit Spannung erwartet, da das Votum Signale für die europäische Wirtschaft – Brexit hin oder her – bieten könnte.

Heizölpreisentwicklung

Wer sich von Jahrestiefs auf den Ölmärkten pauschal niedrigere Heizölpreise verspricht, darf den Eurokurs und die momentan wieder leicht steigenden Ölkurse nicht außer Acht lassen.

Diese Zusammenhänge werden heute Morgen teilweise deutlich, denn eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 52,28 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 52,94 Cent, die Veränderung ist also deutlich, aber nicht so stark, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Dennoch sollten sich Verbraucher den Pessimismus am Markt zunutze machen und sich mit einem baldigen Heizölkauf das gefällige Preisniveau sichern – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Damit sind sie für den Winter hervorragend gerüstet.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.