Ölpreise bleiben auf hohem Niveau, Heizöl ist heute teurer
11. Dezember 2019, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API meldet US-Bestandsaufbauten
- EIA-Monatsreport: Geringeres Überangebot 2020
- Venezuela produziert wieder deutlich mehr Öl
- Brent bei 63,93 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 588,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1088 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 68,10 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,10 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag lag der Heizölpreis bei 67,76 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ OPEC+ hebt Kürzungsquoten an
► EIA-Monatsreport
► Brexit ungeklärt
▼ Drohende neue Handelszölle Mitte Dezember
▼ Beilegung des Handelsstreits möglicherweise erst nach Präsidentschaftswahlen
▼ US-Ölförderung auf Rekordniveau
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 63,93 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug 64,19 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,16 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 588,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 586,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 590,25 Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Der gestrige Handelstag brachte zwar viele Neuigkeiten und Impulse für die Ölpreise, zeigte sich aber unterm Strich dennoch etwas unentschlossen. Dies kann weiterhin auf die Unsicherheit der Marktteilnehmer zurückgeführt werden, die immer noch darauf warten, dass es bei den großen Themen wie dem Handelsstreit und der Nachfrageentwicklung 2020 klare Fakten gibt.
Das American Petroleum Institute (API) vermeldete überraschende Bestandsaufbauten in allen Kategorien und provozierte deutlichere Reaktionen als sonst – was vor allem am Verhältnis der allgemeinen Aufbauten zum deutlichen Bestandsabbau im zentralen Umschlaglager Cushing liegt.
Das von US-Sanktionen stark betroffene Venezuela scheint sich unterdessen langsam wieder aufzurappeln. So wurde für November eine um 20 Prozent höhere Ölproduktion gemeldet als noch im Vormonat. Das ist angesichts einer maroden Wirtschaft und der weiterhin problematischen sozialen Lage im Land eine Überraschung, doch der Markt hat bisher auf diesen Fakt nicht reagiert.
Mit dem EIA-Monatsbericht konnte er tendenziell wenig anfangen, da dieser zwar die neuen OPEC+Kürzungen berücksichtigt und damit die Angebotsseite für 2020 korrigierte, nicht aber die Nachfragewerte veränderte. Die Überversorgung wird in diesem Szenario also bleiben, auch wenn sie im Jahresdurchschnitt sinkt. Für den aktuell kurzfristig agierenden Markt scheint wichtiger, dass es in der ersten Jahreshälfte trotz OPEC-Intervention weiterhin keinen Mangel an Öl geben wird – im Gegenteil.
Ein früher Rutsch der großen Aktienindizes provozierte gestern zunächst auch Abschwünge bei Öl, doch dieser Effekt wurde im Laufe des Tages nivelliert. Damit stabilisierten die Ölpreise auf ihrem hohen Niveau. Weil die Gasoil-Notierung unterm Strich Gewinne einfuhr, ist Heizöl heute dementsprechend teurer.
Für die Kaufentscheidung sollten Sie bedenken, dass es immer noch die Möglichkeit gibt, das für den 15. Dezember angesetzte neue US-Strafzölle nicht installiert werden. Tritt dies ein, ist erst einmal mit Preisaufschwüngen zu rechnen, selbst wenn es langfristig nichts Neues vom Handelsstreit gibt. Schon unter dieser Maßgabe ist es entscheidend, sich möglichst bald zum Heizölkauf zu entschließen und sich von allen Entwicklungen unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1088 US-Dollar, am Montag waren es 1,1067 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1077 US-Dollar festgesetzt.
Auch wenn der Eurokurs heute Morgen zugelegt hat, ist eine Veränderung in der dritten Nachkommastelle fast als stabil zu bezeichnen. Dahinter steht immer doch das Warten, wie die Fed heute ihre Zinssatzentscheidung begründen wird. Zwar rechnet niemand mit einer Reduzierung des Leitzinses, doch die Erklärungen für dieses Abwarten bieten bereits viele Impulse für die Märkte. Denn sie zeigen, wie die Währungshüter die Entwicklung der US-Wirtschaft als Marker für die gesamte Weltwirtschaft bewerten.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API: Erstmals wieder deutliches Reaktionspotential
An der Oberfläche gibt es kaum eine Begründung, warum die US-Bestandsdaten laut API gestern für deutlichere Reaktionen sorgten als in den vergangenen Wochen. Sonst kam es dem Markt jetzt immer auf die breitere Datenbasis an, die vom DOE-Bericht zur Verfügung gestellt wird.
Dieses Mal liefern die API-Daten allerdings klare Hinweise auf sehr deutliche Bestandsaufbauten, die auch vom DOE bestätigt werden könnten. Denn zu den allgemeinen Bestandsaufbauten bei Rohöl, Destillaten und Benzin gesellt sich ein erhebliches Minus im Umschlaglager Cushing, Oklahoma. Dieses Minus, das als relativ sicher angenommen werden kann, ist im Verhältnis zu den Bestandszahlen ein Hinweis darauf, dass in anderen Lagern der USA noch wesentlich mehr Öl in der vergangenen Woche eingelagert wurde, als die API-Zahlen selbst widergeben.
Sollte sich dies bestätigen, fehlt nur eine Begründung. Eine rekordverdächtige Produktion, eine gesunkene Nachfrage oder ein Stocken beim Verhältnis von Im- und Export sind allesamt möglich. Und jedes dieser Signale ist klar preissenkend (bearish) einzustufen. Ob sich diese Befürchtungen bestätigen, wird der heute Nachmittag folgende DOE-Bericht zeigen.
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