Heizölpreis: Ölpreis fällt, Heizöl ebenfalls günstiger
10. April 2019, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API: Weitere Aufbauten der US-Rohölbestände
- Russland spricht sich gegen unkontrollierten Ölpreisanstieg aus
- Indien setzt Ölhandel mit Iran aus
- Brent bei 70,70 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 623,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1263 US-Dollar
- Heizölpreis bei 70,67 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ USA bereiten Weg für weitere Iran-Sanktionen
▲ Offene Kämpfe in Libyen
▲ Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
▲ USA verschärfen Sanktionen gegen Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
▲ Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft
▶ IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
▶ Investitionen in US-Ölindustrie sinken
▼ Kanada und Brasilien fördern wieder mehr Öl
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 70,70 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug noch 71,18 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 70,79 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 623,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 627,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 625,75 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Nachdem der Ölpreis in den letzten Tagen deutlich angezogen hatte, blieb auch am Dienstag die preistreibende Stimmung erhalten. Der Markt rechnete schon mit weiteren Aufwärtsbewegungen, doch diese hielten sich letztlich in Grenzen, da eindeutige Impulse fehlten. Da steigende Preise ausblieben, war der Dienstagnachmittag von Gewinnmitnahmen geprägt. Davon war nicht nur der Ölmarkt, sondern auch der Aktienmarkt betroffen. Allen Finanzmärkten fehlten am Dienstag klare Richtungsweiser. Der Ölmarkt reagierte letztlich mit Kursverlusten. Ob es sich hier bereits um erste Anzeichen einer Abwärtskorrektur handelt, werden die nächsten Tage zeigen.
Gestern veröffentlichten die Energy Information Administration (EIA) und das American Petroleum Institute (API) ihre Berichte, ohne damit merklich Einfluss auf den Ölmarkt zu nehmen. Der monatlich erscheinende Bericht der EIA bestätigt die Tendenzen aus dem März. Die knappe Marktlage bleibt noch immer bestehen, wobei die EIA auf das gesamte Jahr eine leichte Überversorgung vorhersagt. Angesichts der neusten Preisentwicklungen korrigierte die EIA die Preisprognosen leicht nach oben. In diesem Quartal soll der Durchschnittspreis bei 68, 69 US-Dollar liegen.
Das API meldet in dieser Woche wieder steigende US-Rohölvorräte, obwohl die Sommernachfrage bereits angelaufen ist. Doch dies reicht nicht aus, um preissteigernden Einflüssen entgegenzuwirken.
Heizölkäufer sollten schnellstmöglich reagieren. In einem tendenziell preistreibenden Umfeld ist der Ölkurs nun von einer Abwärtstendenz geprägt, dessen Dauer ungewiss ist. Heizöl geht bei dieser Entwicklung mit. Ob nur wenige Stunden oder einige Tage: Nutzen Sie das niedrige Preisniveau. Füllen Sie Ihre Tanks, um sich von weiter steigenden Preisen unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1263 US-Dollar, am Dienstagmorgen waren es ebenfalls 1,1263 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag wurde bei 1,1264 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro wartet eindeutig die aktuellen Geschehnisse ab. Er bewegt sich kaum. Mit Spannung werden einige Termine erwartet, deren Ausgang den Eurokurs stark beeinflussen können. Zum einen gibt die Europäische Zentralbank (EZB) den weiteren Verlauf ihrer Geldpolitik bekannt. Zum anderen findet in Brüssel ein Sondergipfel der Europäischen Union statt.
Während für den Bericht der EZB kaum Neuerungen erwartet werden, geht man davon aus, dass in Brüssel ein weiterer Aufschub des Brexit beschlossen wird. Wie lange die Schonfrist dauern wird, ist jedoch noch nicht bekannt.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API: Weitere Aufbauten der US-Rohölbestände
- Russland spricht sich gegen unkontrollierten Ölpreisanstieg aus
- Indien setzt Ölhandel mit Iran aus
US-Ölbestandsveränderungen: Noch immer steigende Rohölvorräte
Noch immer rechnen die Marktteilnehmer eigentlich damit, dass die Raffinerien der USA stärker ausgelastet werden und die Rohölbestände sinken. Auch in dieser Woche berichtet das API vom Gegenteil. Die Auslastung bleibt trotz der erwarteten Sommernachfrage auf gleichem Niveau, während die Bestände weiter ansteigen.
Die API-Daten im Überblick
Die Vermutung liegt nahe, den Anstieg der Rohölbestände mit höhen Importen zu begründen, doch hier ist besser der heutige Bericht des Department of Energy (DOE) abzuwarten. Dieser gibt Aufschluss über die Gründe der steigenden Vorräte. Sowohl die Zahlen des API und die des DOE sind in dieser Woche allerdings noch mit Vorsicht zu genießen, nachdem es nach einer Explosion im Houston Ship Channel, einer der wichtigsten Wasserstraßen für Öltanker, zu Verkehrseinschränkungen kam. Aufbauten der Rohölbestände und auch die starken Abbauten der Produkte können deshalb auch einfach darin begründet sein, dass die Öltanker am Kanal festhingen und auf ihre Weiterfahrt warten mussten.
Der Ölmarkt ließ sich nur wenig vom API-Bericht beeinflussen. Heute Nachmittag folgen die Zahlen des DOE, die mit Daten zu Im- und Exporten, Nachfrage und Förderung weiteren Aufschluss über die Entwicklungen der US-Rohölbestände geben werden. Dann wird sich zeigen, ob der steigende Rohölbestand der USA Einfluss auf den Ölkurs ausüben kann.
Russland befürwortet das aktuelle Preisniveau
Nachdem russische Vertreter in dieser Woche bereits anmeldeten, zur Hauptversammlung der OPEC+-Gruppe, den Vorschlag zu unterbreiten, die Kürzungen nicht weiter fortzuführen, äußerte sich nun Präsident Putin selbst bei einer Podiumsdiskussion zur aktuellen Lage am Ölmarkt. Er stellte klar, dass Russland immer im Interesse der eigenen Wirtschaft handeln wird. Da die Förderation bei hohen Ölpreisen auch die Gefahren für andere Wirtschaftssektoren sieht, möchte Putin keinen unkontrollierten Preisanstieg unterstützen.
Zudem bestätigte er, dass das aktuelle Preisniveau für Russland absolut zufriedenstellend ist und weitere preistreibende Maßnahmen womöglich mehr schaden als nützen könnten. Die OPEC sieht das freilich anders, denn deren Einnahmen stützen sich auf hohe Ölpreise. Anders als Russland, dessen Besteuerungssystem für weniger Abhängigkeit vom Ölpreis sorgt. Trotz dieser Unstimmigkeit kündigte Putin weitere Zusammenarbeit mit der OPEC in der zweiten Jahreshälfte an. Wie diese aussehen wird, ist jedoch noch nicht klar.
Indien reagiert auf US-Sanktionen gegen Iran
Die Ausnahmegenehmigungen der US-Regierung bezüglich der Sanktionen gegen den Iran laufen Anfang Mai aus. Noch ist ungewiss, ob sie verlängert oder ausgesetzt werden. Die Regelungen erlauben acht Ländern unbehelligt Ölhandel mit dem Iran zu treiben, während Länder ohne Ausnahmegenehmigung mit empfindlichen Strafen rechnen müssen, sollten sie iranisches Öl kaufen.
Indien gehörte bis jetzt zu den Hauptabnehmern iranischen Öls, doch inzwischen wurden die Käufe komplett eingestellt. Der Grund: Kauft Indien jetzt Öl, landen die Tanker erst nach der Deadline Anfang Mai in indischen Häfen. Das würde zu Strafen führen, sollten die Ausnahmen nicht verlängert werden. Verhandlungen mit den USA laufen bereits und in den nächsten zehn Tagen wird möglicherweise eine Entscheidung über die Ausnahmeregelungen getroffen. Mindestens bis zur Bekanntgabe der Entscheidung wird Indien kein weiteres Öl aus dem Iran bestellen. Auch wenn es sich nur um einige Tage handelt, wird die iranische Wirtschaft die ausfallenden Bestellungen sicherlich spüren. So kommt Trumps Plan, den Iran wirtschaftlich zu isolieren, um seinen Vormachtsanspruch im Nahen Osten zu dämpfen, möglicherweise einen Schritt voran.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,67 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag lag der Heizölpreis bei 70,84 Cent pro Liter Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.