Markt wartet auf OPEC-Treffen – Ölpreise stabil. Dank Eurostärke Heizöl günstiger

27. November 2017, Nicola Bergau

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Die ruhige Nachrichtenlage um das Thanksgiving-Wochenende zeigt sich auch heute Morgen in recht stabilen Ölpreisen. Laut Informationen sollen sich Russland und Saudi-Arabien schon über eine Fortführung des Förderkürzungs-Deals einig sein. Der Markt wartet dennoch auf das OPEC-Treffen am Donnerstag.

Ölpreisentwicklung

Die ruhige Stimmung an den Märkten, wie sie schon in der vergangenen Woche vorherrschte, hat sich über das Wochenende nicht verändert. Das lange Thanksgiving-Wochenende hatte die USA im Griff, der Rest der Marktteilnehmer wartet wohl ab, was das OPEC-Treffen am Donnerstag bringt.

So stiegen die Ölpreise am Freitag zunächst in Erwartung, dass der Kürzungsdeal sicher verlängert wird, an. Doch die Hochs konnten nicht gehalten werden, da Händler die Zugewinne sogleich umsetzen wollten.

Sollten diese Woche keine anderweitigen Impulse für den Markt wichtig werden, dürfte es bis zum Stichtag 30. November recht sichtbar auf und ab mit den Preisen gehen. Eine derartige Volatilität ist typisch für die Zeit vor einem Ereignis, das der Markt für sich schon längst eingepreist hat.

Der Euro steht inzwischen über der 1,19 US-Dollarmarke. Grund sind positive Wirtschaftsdaten aus Deutschland sowie die Möglichkeit, dass nun doch noch eine Regierung ohne Neuwahl gebildet werden könnte.

Insgesamt ist Heizöl heute Morgen deswegen günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 63,73 US-Dollar, leicht über dem Startwert von Freitag, der 63,12 US-Dollar betrug. Der Schlusspreis von Freitag lag bei 63,86 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 567,75 US-Dollar, knapp fünf Dollar über dem Startwert von Freitag. Der Schlusspreis von Freitag betrug 564,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Verantwortlich für die leichte Divergenz zwischen den Entwicklungen bei Brent und Gasoil ist vor allem die amerikanische Ölsorte WTI. Diese notiert seit den Lieferschwierigkeiten der kanadischen Keystone-Pipeline konstant fester. Auch am Freitag zogen die Notierungen im Laufe des Tages an, gebremst nur von kurzfristigen Gewinnmitnahmen der wenigen aktiven Händler. ICE Gasoil ist stärker an diesen Kurs gekoppelt als die europäische Sorte Brent, die mit Lieferproblemen auf dem amerikanischen Kontinent nichts am Hut hat.

Russland und Saudi-Arabien scheinen sich über den OPEC-Deal einig

Im Vorfeld des entscheidenden Treffens der am Kürzungsdeal beteiligten OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten wurde nun bekannt, dass sich Russland und Saudi-Arabien zumindest darüber geeinigt haben, dass der Deal verlängert werden soll.

Russland hatte zuletzt Zweifel daran geäußert, dass der Deal verlängert werden sollte, weil erstens die Effekte auf die globalen Ölbestände bezweifelt wurden und zweitens auch die eigene Wirtschaft im Blick behalten werden sollte. Denn es ist unzweifelhaft, dass der Deal momentan die Preise stützt und Russland möchte davon profitieren.

Mit rund 300.000 Barrel pro Tag Kürzungsmenge ist Russland einer der mächtigsten und wichtigsten Nicht-OPEC-Partner im Deal. Saudi-Arabien wiederum ist der größte Ölproduzent des Kartells und hat damit auch die Wortführerschaft.

Offen ist jedoch immer noch, auf welche Laufzeitverlängerung sich die Teilnehmer des Treffens einigen werden. Der Markt hat sich bereits auf eine Verlängerung bis Ende 2018 eingeschossen, die Preise spiegeln diesen Endpunkt entsprechend wieder.

Sollte also ein anderes, näheres Datum, beim Treffen festgelegt werden, könnte es nach der Konferenz turbulent an den Märkten werden. Gleiches gilt natürlich auch, wenn der Deal überhaupt nicht verlängert wird – oder sogar die Quoten erhöht werden.

Auch wenn sich der Markt schon eine Meinung gebildet hat und die OPEC diese Meinung sicher im Blick hat, kann es am Donnerstag noch Überraschungen geben. Das erklärt, warum Marktteilnehmer aktuell in einer Art Warteposition verharren und sich mit großen Transaktionen zurückhalten. Denn nach Donnerstag könnte die Welt, zumindest aus Sicht des Ölhandels, plötzlich Kopf stehen.

Sollte es nur zu einem Minimalkonsens zwischen den am Deal beteiligten Parteien kommen, könnten die Märkte mit erheblichen Verlusten reagieren. Für Heizölverbraucher würde dies deutlich nachgebende Heizölpreise bedeuten. Sollte der Konsens allerdings die andere Richtung einschlagen und sollte es neben einer langen Laufzeitverlängerung auch zu einer Ausweitung der Förderquoten kommen, müssen sich Verbraucher wohl oder übel auf steigende Heizölpreise einstellen.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 27.11.2017

  • EU Finanzstabilitätsbericht, Eurozone
  • Dallas Fed, Herstellungsindex, USA

Dienstag, 28.11.2017

  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 29.11.2017

  • Wirtschaftsvertrauensdaten, Eurozone
  • Geschäftsklimaindex, Eurozone
  • BIP, USA
  • Anhörung vor dem Kongress Fed-Präsidentin Janet Yellen, USA
  • EIA Rohöl Lagerbestand

Donnerstag, 30.11.2017

  • OPEC Treffen
  • Verbraucherpreisindex, Eurozone
  • Konsumdaten, USA

Freitag, 01.12.2017

  • BIP, USA
  • Konsumausgaben, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Euro setzt seinen Kletterkurs fort und hat inzwischen die 1,19 Marke übersprungen. Am Morgen notierte er bei 1,1923 US-Dollar, der Referenzpreis der EZB für Freitag lag bei 1,1877 US-Dollar.

Am Freitag erreichte die Gemeinschaftswährung mit 1,1944 US-Dollar sogar einen Höchststand, wie er zuletzt im September verzeichnet wurde. Grund dafür waren die positiven Meldungen aus Deutschland: Einerseits verzeichnete der ifo-Geschäftsklimaindex als impulsgebendes Konjunkturbarometer ein Rekordhoch. Die deutsche Wirtschaft ist so agil wie nie.

Zweitens ist die Aussicht auf eine Regierungsbildung von CDU und SPD ohne Neuwahlen ein ebenso gutes Zeichen für Marktteilnehmer, welches die Schwierigkeiten der Jamaika-Verhandlungen wettmacht.

Nicht zuletzt wirkt auch die Dollarschwäche immer noch nach, nachdem sich die US-Notenbank Fed besorgt zur Inflationsentwicklung geäußert hatte.

Heizölpreisentwicklung

Der Euro spielt heute Morgen den Schiedsrichter bei den inländischen Heizölpreisen und sorgt dafür, dass der leicht gestiegene Gasoil-Wert ausgeglichen wird: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,73 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 61,80 Cent.

Solange der Markt in Wartestellung ist, ist dies für inländische Heizölkäufer die beste Gelegenheit, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung im Verlauf der Woche vorherzusagen, doch konstant ruhig wird es auf dem Weg zum OPEC-Treffen sicher nicht bleiben. Die schon erwähnte Volatilität der Preise könnte für erhebliche Schwankungen im Tagesverlauf sorgen. Und wie die Welt nach dem OPEC-Treffen aussieht, ist sowieso ein großer Unsicherheitsfaktor.

Darum ist es die beste Entscheidung, wenn Sie sich heute Morgen zum Heizölkauf entscheiden. Damit sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.