Heizölpreise: Kann der Euro Preisanstiege begrenzen?

27. März 2018, Peter Dudda

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Am Montag gönnten sich die Handelsplätze nach ihrer Rallye der letzten Woche eine Verschnaufpause. Dennoch setzte keine Gegenbewegung zu dem aktuellen Preisniveau ein. Die Heizölpreise könnten heute von einem stärkeren Euro profitieren.

Ölpreisentwicklung

Die letzte Handelswoche wurde vor allem durch geopolitische Impulse bestimmt. Vor allem die sich anbahnende Eskalation zwischen den USA und dem Iran versetzten die Märkte ins Aufhorchen. In der Folge kletterten die Kurse der relevantesten Notierungen zum Wochenende bis in den Bereich ihrer 3-Jahreshochs. Der Handel am Montag konnte an diese Entwicklung nicht anknüpfen, zu schwach war die Nachrichtenlage.

Normalerweise nutzen Händler solche Pausen gern für Gewinnmitnahmen und nehmen auf diese Weise wieder etwas Spannung aus dem Markt. Gestern hielt man sich dahingehend allerdings ziemlich zurück, so dass insbesondere die Rohöl-Kurse im Wesentlichen nur minimalen Verlusten unterlagen.

Heizöl wird heute dennoch günstiger zu bekommen sein. Dafür zeichnet vor allem der Euro verantwortlich, welcher gestern deutlich zulegen konnte. Für Heizölverbraucher mit Kaufgedanken könnte es sinnvoll sein noch bis morgen abzuwarten. Heute Nachmittag wird der US-Bestandsbericht des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht. Sollten die Daten auf sinkende US-Bestände hinweisen, könnten die Ölpreise in der Folge fallen – der Heizölpreis entsprechend mit. Doch wir müssen zu Bedenken geben, dass auch die umgekehrte Konstellation eintreten könnte.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 70,33 US-Dollar, leicht über dem Startpreis vom Montagmorgen mit 70,24 US-Dollar. Der Schlusspreis für Montag wurde bei 70,12 US-Dollar festgesetzt.

Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, stand am Morgen bei 616,50 US-Dollar, exakt 6 US-Dollar über dem Wochenstartpreis vom Montag. Der Schlusspreis vom Montag wurde bei 612,75 US-Dollar festgesetzt.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 27.03.2018


Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Weitere Preisanstiege begrenzt?

Bei den aktuellen Preisniveaus könnte das Handelsinteresse abnehmen. Insbesondere für Spekulanten lohnt es sich zur Zeit nicht, vor allem angesichts der zunehmenden US-Ölproduktion und dem aktuellen Preisniveau, Öl-Kontrakte mit Lieferoption in der Zukunft zu kaufen. Denn dann könnten die Preise schon wieder wesentlich niedriger sein und ein jetziger Kauf wäre damit ein Verlustgeschäft.

Mit der zunehmenden Ölproduktion jenseits des Nord-Atlantiks, könnte die USA noch in diesem Jahr den ersten Platz der größten Ölfördernationen der Welt einnehmen. Zurzeit scheint die Entwicklung unaufhaltsam, die US-Förderaktivität steigt von Woche zu Woche immer weiter an. Die Zunahmen der Öl-Mengen am Weltmarkt kommen Heizölverbrauchern natürlich entgegen, schließlich bildet sich so eine natürlich Barriere um weitere Preisausschläge nach oben zu unterbinden. Je nach geopolitischer Situation, könnten die US-Mehrmengen auch wieder zu einer Entspannung bei den Ölpreisen führen.

Sollten die Ölbestände in dieser Woche steigen, könnte sich diese Entspannung recht schnell durchsetzen. Sollten sie unerwarteter Weise sinken, könnten die Kurse allerdings abermals anziehen. Mit Blick auf den wichtigsten Lager- und Umschlagsplatz der USA in Cushing (Oklahoma), kann das nach Einschätzung von Analysten ausgeschlossen werden. So haben die Bestände allein in Cushing im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 2 Millionen Barrel zugenommen. Ausgleichende Abbauten andernorts der USA in dieser Höhe sind kaum zu erwarten.

Mehr dazu sollten wir bereits heute Nachmittag mit der Veröffentlichung des US-Bestandsberichts des American Petroleum Institute (API) wissen. Allerdings kann es sein, dass je nach Datenlage eine zurückhaltende Reaktion erfolgt. Denn üblicherweise lassen sich die Händler die API-Daten erst noch durch den DOE-Bericht, welcher stets einen Tag später als API veröffentlicht wird, bestätigen.
 

Fazit

Gestern waren wir noch etwas pessimistischer was die Möglichkeit für kurzfristig sinkende Öl- und damit auch Heizölpreise angeht. Doch uneingeschränkte Entwarnung kann auch nicht gegeben werden. Insbesondere eine Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran könnte zum bestimmenden Faktor für die Märkte werden und die Preise in den nächsten Tagen steigen lassen. Das gilt vor allem dann, wenn die Preise heute und morgen aufgrund gestiegener US-Bestände fallen sollten.

 

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung konnte im gestrigen Handel kräftig zulegen und startete heute mit 1,2450 US-Dollar in den Tag. Gestern Morgen waren es noch knapp ein Cent weniger. Die EZB legte den Referenzpreis am Montagnachmittag auf 1,2411 US-Dollar fest. Im Verlauf des Montaghandels, erreichte der Kurs kurzzeitig den höchsten Stand seit sechs Wochen.

Auslöser des Auftriebs bei Euro kammen diesmal nicht aus den USA, sondern aus Deutschland. Der Präsident der Deutschen Bundesbank Jens Weidmann äußerte sich zuversichtlich, dass die Europäisch Zentralbank die Phase der Niedrigzinspolitik zum Sommer 2019 auslaufen lassen könnte. Weidmann selbst gilt als Gegner der zur Zeit vorherrschenden überaus lockeren Geldpolitik der EZB.  

Weiterhin wird der Euro durch Einschätzungen der Chefin der europäischen Bankenaufsicht gestützt, wonach eine Vielzahl von Banken in Folge des Brexits von London in den Euroraum umsiedeln könnten. Im Umkehrschluss würde dies wohl eine Bedeutungszunahme des europäischen Finanzmarktes bedeuten.

 

Heizölpreisentwicklung

Ein starker Euro und stabile Ölpreise – die Rechnung geht für den Heizölkauf heute auf: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,70 Cent pro Liter Heizöl und damit immerhin 31 Cent weniger als noch zum Wochenstart.

Insbesondere wenn sich Ihr Tank leert, kann es heute ein Risiko sein auf fallende Ölpreise zu setzen. Wir empfehlen: Machen Sie sich von allen Entwicklungen unabhängig und lösen Sie den Kauf bei dem schon wieder etwas günstigeren Preisniveau heute aus.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.