Die Heizölpreis-Entwicklung zum Wochenstart

19. März 2018, Peter Dudda

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Eine steigende Anzahl aktiver US-Bohranlagen, die Gefahr einer neuerlichen Eskalation in den Beziehungen zwischen den USA und dem Iran und ein schwacher Euro – das sind am Montag die treibenden Faktoren für die Ölpreise. Erfahren Sie hier die Auswirkungen auf die Heizölpreise.

Ölpreisentwicklung

Die letzte Handelswoche war was die Nachrichtenlage betraf zwar nicht gerade ruhig, doch mit Blick auf die Kurstafeln tat sich bei den Kursen weder in die eine, noch in die andere Richtung kaum was. Das galt zumindest bis Freitagabend, denn zum Ausklang der Handelswoche legten die Ölpreise noch eine kleine Rallye – und zwar ausschließlich nach oben – hin.

Auch wenn Experten und die Berichte der relevanten Institutionen auf eine bevorstehende Überversorgung an den Ölmärkten hinweisen, scheint die Stimmung an den Handelsplätzen zur Zeit eher preissteigernd und damit optimistisch zu sein. Die Gründe dafür sind vielfältig: Internationale wirtschaftliche und politische Spannungen, eine positive globale Nachfrageprognose und die Gefahr eines zunehmenden Produktionsausfalls Venezuelas in diesem Jahr, können wohl als wesentliche Treiber herangezogen werden.

Inner-Europäische Heizölverbraucher müssen dazu aktuell noch eine weitere bittere Pille schlucken. Nicht zuletzt aufgrund äußerst positiver US-Konjunkturdaten hat der Euro in der vergangenen Woche verhältnismäßig herbe Verluste hinnehmen müssen. In der Folge ist Heizöl heute schon deutlich teurer als in der vergangenen Woche.

Halten Sie sich mit den TOTAL Heizölnews über die weiteren Entwicklungen der Woche auf dem Laufenden und bestimmen Sie so den für Sie günstigsten Kaufzeitpunkt für Ihre Heizöllieferung.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenz-Ölsorte Brent notierte zum Wochenstart bei 66,00 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitagmorgen betrug noch 65,21 US-Dollar, der Schlusspreis für Freitag wurde bei 66,21 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Montagmorgen bei 581,25 US-DollarDer Vergleichswert von Freitag lag bei 576,50 US-Dollar, während der Schlusspreis am Freitag bei 580,50 US-Dollar festgesetzt wurde.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 19.03.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Neue Eskalation zwischen USA und Iran?

Die ersten Nachwirkungen der Entlassung des US-Außenministers Tillerson zeigen nun ihre Auswirkungen auf die Ölpreise: Anfang letzter Woche musste der bisherige US-Außenminister Rex Tillerson seinen Hut nehmen. Tillerson geriet bei Außen- aber auch bei Umweltpolitischen Themen immer wieder mit US-Präsident Trump aneinander. Nicht zuletzt auch im Streit um den Umgang der internationalen Gemeinschaft mit dem Iran.

Trumps Vorgänger setzte in Zusammenarbeit mit seinen europäischen Verbündeten auf einen Entspannungskurs mit dem Iran. Für die Zusicherung, dass der Iran sein Atomprogramm zu den Akten legt, erhielt die persische Nation im Gegenzug eine Lockerung der vor Jahren verhängten Sanktionen. Die Lockerungen beflügelten vor allem die Öl-Wirtschaft im Land, welche durch zahlreiche internationale Investoren eine Modernisierung und einen Aufschwung erfahren sollte.

Trump hat bereits mehrfach betont, dass er von dem Atom-Deal mit dem Iran nichts hält und das er sich wieder schärfere Sanktionen gegen den Iran wünscht. Sollte er sich mit seiner Forderung durchsetzen, könnte der Iran die diplomatische Zusammenarbeit einschränken und den Atom-Deal aufkündigen. Doch nicht nur international würde diese Entwicklung für einen neuen Schlagabtausch sorgen. Auch in der Region selbst bürgt die Abkehr des Irans vom Atom-Deal für erhebliches Eskalationspotenzial.

Denn Saudi Arabien, der wichtigste Gegenspieler des Irans im Nahen Osten, würde bei der Entwicklung einer Atombombe durch den Iran nicht einfach nur zusehen, sondern als Gegenmaßnahme selbst nuklear aufrüsten. So lauten zumindest Andeutungen des Kronprinzen Saudi Arabiens.

Der Iran wie auch Saudi Arabien sind in der OPEC wichtige – wenn nicht sogar die wichtigsten –  Mitglieder. Vor allem das Wort Saudi Arabiens hat immenses Gewicht innerhalb der OPEC und für ihre Partner und damit letztlich auch für die Ölmärkte. Sollte sich ein Konflikt zwischen beiden Staaten verfestigen, wäre die weltweite Versorgungssicherheit mit Öl negativ beeinflusst.

Letztlich ist dieses Szenario schon sehr weit gedacht und der Handel hat dahingehend noch keine Einpreisungen vorgenommen, denn zum aktuellen Zeitpunkt ist die Abschätzung von Folgen noch sehr spekulativ. Dennoch hat vor allem die Androhung von Sanktionsausweitungen aus Washington ausgereicht, um zu den Kurssteigerungen vom Freitag ein gehöriges Stück beizutragen.  
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute noch wichtig ist
 

  • Die Anzahl der aktiven US-Öl-Förderanlagen legte in der vergangenen Woche um 4 Anlagen zu. Damit ist das Drei-Jahreshoch von 800 Anlagen wieder erreicht.

  • Der russische Außenminister Alexander Nowak bezieht Stellung zum OPEC-Förderkürzungsdeal. Russland werde danach solange am Abkommen festhalten, bis das Ziel eines ausgeglichenen Marktes dauerhaft erreicht ist. Sollte eine Verlängerung des Deals notwendig sein, so werde man auch dieser zustimmen so Nowak weiter.
     
Fazit

Es wird sich in den nächsten Tage zeigen, wie deutlich der Markt auf Preissteigerungen setzt. Vor allem die US-Bestandsentwicklung könnte den aufstrebenden Ölpreisen einen Strich durch die Rechnung machen. Im Umfeld der aktuellen internationalen Spannungen, sollten sich Heizölverbraucher möglicher Überraschungen bei den Heizölpreisen allerdings in jedem Fall bewusst sein.
 

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung hatte zum Wochenende weiter nachgegeben. Am Montagmorgen lag der Kurs bei 1,2285 US-Dollar, am Freitag waren es noch etwa 20 Cent mehr. Die EZB legte den Referenzpreis am Freitagnachmittag bei 1,2301 US-Dollar fest.

Der US-Dollar profitiert vor allem von der Aussicht auf eine Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank (FED) in dieser Woche. Dies könnte den Dollar in dieser Woche durchaus weiter beflügeln, was dann für den Euro allerdings weitere Abschläge bedeuten könnte. Ansonsten wird für heute mit einem eher ruhigeren Handel an den Devisenmärkten gerechnet.
 

Heizölpreisentwicklung

Gestiegene Ölpreise und ein weiter schwächerer Euro sorgen wiederum für gestiegene Heizölpreise. Kostete eine 3000 Liter Standardlieferung pro Liter Heizöl übers Wochenende noch 60,86 Cent, so sind es zum Wochenstart 61,46 Cent.

Im aktuellen Umfeld ist es sehr schwer eine Empfehlung für den Kaufzeitpunkt abzugeben. Wenn sich ihr Tank leert, sichern Sie sich im Vergleich zu den Preisen zum Jahreswechsel immer noch ein gefälliges Preisniveau. Sollten Sie noch genug Öl im Tank haben, kann sich eine weitere Beobachtung der Märkte lohnen – eine klare Preisprognose kann aber nicht ausgesprochen werden.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.