Heizöl News: OPEC+ muss neue Quoten erwägen
21. September 2020, Felix Schmidt
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Ölproduktion in Libyen wird wieder hochgefahren
- Neuer Tropensturm „Beta“ beeinträchtigt Ölproduktion im Golf von Mexiko
- Brent bei 42,98 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 337,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1855 US-Dollar
Heizölpreis heute
- Heizölpreis bei 41,85 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 41,85 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag lag der Heizölpreis bei 41,85 Cent pro Liter Heizöl.
Einflussfaktoren auf den Ölpreis
▲ Hurrikan Saison in den USA: Produktionsausfälle im Golf von Mexiko durch Tropensturm Beta
▲ OPEC+ Gruppe verlängert Kompensationsphase bis Ende 2020
▲ US-Fed belässt Zinsen bei nahe null Prozent bis Ende 2023
▼ Weiterhin geringe Nachfrage an Rohöl und Ölprodukten
▼ Iran, Vereinigte Arabische Emirate und Libyen steigern Fördermengen
▼ EIA, OPEC+ und EIA Monatsreports mit preissenkenden Signalen
Libyen fährt die Ölproduktion wieder hoch
In Libyen ist die auferlegte Force Majeure vom staatlichen Ölunternehmen, der National Oil Corporation, aufgehoben worden. Damit reagiert das Unternehmen auf die Ankündigung General Haftars, die Ölproduktion sowie den Betrieb der libyschen Ölhäfen wieder aufnehmen zu wollen. Diese Vereinbarung wurde im Rahmen von Verhandlungen zwischen Haftar und der international anerkannten Regierung in Tripolis getroffen. Anlagen, an denen sich noch Truppen von Haftar aufhielten, bleiben jedoch vorerst weiterhin geschlossen. Im größten Ölfeld des Landes hat man inzwischen offenbar damit begonnen, überschüssiges Gas abzubrennen, damit die Produktion hochgefahren werden kann. Sollte das Land die Ölproduktion wieder auf das Niveau vor der Blockade steigern können, rechnet man zusätzlich mit 1 Mio. Barrel/T, die auf die Märkte kommen. Angesichts der anhaltenden Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen schwachen Ölnachfrage, dürfte es für die OPEC+ Gruppe somit schwieriger werden, den Markt zu stabilisieren. Sollte es Libyen tatsächlich gelingen, die Ölproduktion wieder vollumfänglich hochzufahren, müsste die Gruppe wohl ihre Kürzungsquoten verschärfen – und nicht, wie zuletzt angekündigt, lockern.
Tropensturm Beta könnte weitere Schäden an der Öl-Infrastruktur verursachen
Unterdessen bewegt sich ein weiterer Tropensturm durch den Golf von Mexiko auf die US-amerikanische Küste zu. Dort haben einige Anlagenbetreiber ihre Produktion bereits heruntergefahren, sodass die Rohölpreise erst einmal gestützt werden. Da sich das Zentrum des Tropensturms „Beta“ nur langsam voran bewegt, gehen Meteorologen davon aus, dass mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen in den Grenzgebieten zwischen Texas, Arkansas und Louisiana zu rechnen ist. Diese könnten auch die Raffinerien in der Küstenregion treffen. Bereits die Hurrikans „Laura“ und „Sally“ hatten die Anlagen zum Teil beschädigt. Der aktuelle Tropensturm könnte die Schäden verschlimmern und dann für eine geringere Ölnachfrage sorgen, welche die Preise wiederum unter Druck setzen würde.
Überschattet werden alle Ereignisse weiterhin von der Coronavirus-Pandemie und der schwächelnden Ölnachfrage. Während einige Länder noch in der ersten Welle stecken und die Infektionszahlen weltweit weiter steigen, warnen andere Länder vor neuen Lockdowns angesichts einer zweiten Welle. Aktuell sind in Europa vor allem Spanien, Frankreich und Großbritannien betroffen.
Ölpreise an der Warenterminbörse
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 42,98 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug 43,57 US-Dollar.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 337,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag bei 342,75 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
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Wussten Sie, dass das Klimapaket der Bundesregierung den Betrieb von Ölheizungen nach 2026 nicht kategorisch ausschließt?
Bestehende Ölheizungen können weiter betrieben werden. Bei einer Modernisierung der Heizungsanlage kann wieder eine Ölheizung eingebaut werden, sofern sie mit regenerativen Technologien, wie Solarthermie oder Photovoltaik, ergänzt wird. Gleiches gilt für Neubauten! Ist die Integration dieser Technologien nicht wirtschaftlich, kann eine Ölheizung wie bisher weiter betrieben oder neu installiert werden.